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SønderjyskE zieht Kopf noch einmal aus der Schlinge

SønderjyskE zieht Kopf noch einmal aus der Schlinge

SønderjyskE zieht Kopf noch einmal aus der Schlinge

Holstebro
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Morten Bjørnshauge und SønderjyskE mussten in der Deckung harte Arbeit verrichten. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Rein rechnerisch kann es noch mit einem Abstieg enden, doch die SønderjyskE-Handballer haben mit einem Punktgewinn im Abstiegskrimi gegen TTH Holstebro einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

Seit mehr als einem Jahrzehnt stehen die SønderjyskE-Handballer in der Liga, doch am vorletzten Spieltag schien der Abstieg aus dem Oberhaus immer konkretere Formen anzunehmen. Die Hellblauen haben einen Blick in den Abgrund geworfen, als sie im Abstiegskrimi gegen den Tabellenvorletzten TTH Holstebro Mitte der zweiten Halbzeit mit drei Toren Unterschied hinten lagen und immer mehr wie die Verlierer aussahen.

Die SønderjyskE-Handballer haben aber noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen und mit einem Punktgewinn einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Das 27:27-Unentschieden bei TTH Holstebro könnte am Ende reichen, um den direkten Abstieg zu vermeiden, die Hellblauen sind aber weiter von anderen Ergebnissen abhängig.

Punkt gegen Ribe-Esbjerg reicht

Bei einer Niederlage wäre die Situation weitaus schlimmer gewesen, der Klassenerhalt wäre nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen gewesen. So hat man es weiter selbst in der Hand. Ein Punktgewinn am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Ribe-Esbjerg reicht unter allen Umständen.

SønderjyskE hätte sich aller Sorgen im Kampf gegen den direkten Abstieg entledigen können. Drei Minuten vor Schluss führten die Gäste mit 27:25, konnten die Führung aber nicht halten.

„Ich stehe mit gemischten Gefühlen da. Wir hätten gerne beide Punkte mitgenommen, um den direkten Abstieg ausschließen zu können, aber der eine Punkt war auch unglaublich wichtig“, sagt ein erleichterter Simon Hajdu Lindhardt zum „Nordschleswiger.“

Der SønderjyskE-Sportdirektor konnte nach Spielende wieder Scherze machen, wurde aber im Laufe der 60 Minuten des Abstiegskrimis ganz schön ins Schwitzen gebracht. TTH Holstebro hatte alle neun bisherigen Spiele des Jahres 2022 verloren, schickte sich aber an, die Negativserie zu beenden. 

Rote Karte ließ Partie kippen

SønderjyskE-Torwart Kasper Larsen hatte in der ersten Halbzeit seine Mannschaft noch im Spiel gehalten, doch nach dem Seitenwechsel setzte sich TTH Holstebro auf drei Tore ab. Nach der Roten Karte für TTH-Abwehrchef Rasmus Porup beim Stande von 22:19 in der 42. Minute kippte die Partie langsam zugunsten der Gäste, die zum 22:22 und 25:25 ausgleichen und in der 56. Minute erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung gehen konnten. 

Zwei starke Aktionen von Noah Gaudin und eine 27:25-Führung ließen auf einen Sieg hoffen, doch der eine Punkt ist den Gästen noch durch die Finger geflutscht.

„In solch einem Spiel sind Nerven unvermeidbar, aber ich denke, dass die Leistung okay war und dass viele Spieler ihren Mann gestanden haben. Ein Spieler wie Noah Gaudin kämpfte unterwegs mit der Chancenverwertung, konnte sich aber steigern und zeigen, aus welchem Stoff er gemacht ist“, lobt Simon Hajdu Lindhardt, der auch Andreas Lang hervorhob.

Rechenschieber gefragt

SønderjyskE muss weiter bangen, die Abstiegsangst ist bei KIF Kolding und TTH Holstebro um einiges größer. KIF muss am Freitag das Nachholspiel bei Bjerringbro-Silkeborg bestreiten, TTH am Dienstag gegen Skive, bevor es am letzten Spieltag zu einem echten Abstiegs-Endspiel zwischen KIF und TTH kommen könnte.

„Es ist unmöglich vorauszusagen, was passiert. Wir haben mehrmals zu rechnen versucht, wie es aussehen könnte, um tags darauf nach einem unerwarteten Ergebnis alles wieder zu verwerfen“, sagt Simon Hajdu Lindhardt kopfschüttelnd: „Es könnte eine Situation entstehen, wo drei oder mehr Mannschaften auf 19 Punkte landen. Ist TTH dabei, würde es gut für uns aussehen, denn wir haben im direkten Vergleich mit TTH drei Punkte geholt.“

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