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SønderjyskE erinnert wieder an SønderjyskE

SønderjyskE erinnert wieder an SønderjyskE

SønderjyskE erinnert wieder an SønderjyskE

Hadersleben/Haderslev
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Mads Albæk kam im Sommer 2019 vom 1. FC Kaiserslautern zu SønderjyskE. Foto: Karin Riggelsen

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Ist das hier noch SønderjyskE? Diese Frage hatte Mads Albæk im vergangenen Jahr nach der Entlassung von Glen Riddersholm und dem Chaos in den Kulissen des Pokalsiegers von 2020 gestellt. Der 32-Jährige blickt mittlerweile weitaus zuversichtlicher in die Zukunft, trotz der bedrohlichen Lage am Tabellenende.

Ein klärendes Gespräch mit den amerikanischen Eigentümern hatte es im vergangenen Jahr gegeben, nachdem Mads Albæk die Geschehnisse in den Kulissen des Klubs öffentlich kritisiert hatte. Der 32-Jährige, der zu den Leitwölfen in der SønderjyskE-Mannschaft gehört, konnte SønderjyskE nach der Entlassung von Glen Riddersholm und anderen Personalentscheidungen kaum wiedererkennen, doch mittlerweile sieht SønderjyskE wieder wie SønderjyskE aus. Nicht zuletzt die vor Kurzem vorgestellte Strategie stimmt ihn zuversichtlich.

„Das klingt spannend, das muss ich schon sagen, vor allem dass eine Gruppe von Dänen sich für eine Richtung entschieden hat, in die der Klub gehen will“, sagt Mads Albæk zum „Nordschleswiger“.

Mads Albæk hat in der laufenden Saison 19 Superliga-Spiele für SønderjyskE absolviert, seit seiner Ankunft im Sommer 2019 sind es 70 Superliga-Einsätze. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Der Mittfeldspieler war im Sommer 2019 vom 1. FC Kaiserslautern zu SønderjyskE gewechselt.

„Als ich zum Klub kam, hatten wir nicht unbedingt die große, vorgegebene Richtung. Alles war ruhig und stabil. Jetzt liegt ein langfristiger Plan vor, mit hohen Zielen, den, so glaube ich, viele Leute vermisst haben. Nicht zuletzt weil der Kontrast zwischen dem, was SønderjyskE war, und dem, was SønderjyskE geworden ist, so groß ist. Ich glaube, dass die Leute im Umfeld, die Sponsoren, die Fans und auch wir Spieler es gut finden, dass etwas gesagt worden ist“, so Mads Albæk: „Ich finde es sehr positiv, dass man festhalten und nichts an den Budgets ändern wird, was für den Nachwuchs und für die Anlagen geplant ist. Sollte es zu einem Abstieg kommen, wäre es vielleicht kein Weltuntergang. Da kann man getrost einen Blick in Richtung Silkeborg werfen. Dort hat man keinen Schaden davongetragen, als man abgestiegen ist. Und ich bin völlig davon überzeugt, dass man in dieser Region hier etwas Großes bewerkstelligen kann. Hier gibt es massenhaft Potenzial. Ich finde es gut, dass man sich traut, hohe Ziele anzustreben. Erreicht man nicht ganz dieses Niveau, ist knapp darunter auch gut.“

Der 32-Jährige freut sich, dass nach dem turbulenten ersten Jahr nach der Platek-Übernahme wieder Ruhe eingekehrt ist.

 

Mads Albæk holte mit dem Pokalsieg 2020 den ersten Titelgewinn seiner Karriere. Foto: Karin Riggelsen

„Im Augenblick spürt man nicht, dass wir einen amerikanischen Eigentümer haben, so wie es jetzt wieder geworden ist. Es ist an und für sich nichts Schlimmes, einen amerikanischen Eigentümer zu haben, aber wir Spieler haben einige Sachen vermisst und hatten das Gefühl, dass wir ein wenig auf uns selbst angewiesen waren. Helfende Hände haben gefehlt, aber jetzt sind massenhaft Leute um uns herum, allen voran Esben Hansen und ein neues Trainerteam. Unser Fokus liegt wieder auf dem Fußballspielen, und ich finde, dass es im Klub gut läuft“, meint Mads Albæk.

Es fehlen aber noch die Erfolgserlebnisse. Seit Mitte September hat SønderjyskE in der Superliga nicht mehr gewonnen, doch der Mittelfeldspieler unterstreicht, dass man sich mit dem drohenden Abstieg aus dem Oberhaus keineswegs abgefunden hat.

„Die Stimmung ist gut. Das mag merkwürdig klingen, wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft. Es wäre sicherlich anders, wenn wir jedes Spiel 0:3 verloren hätten, aber wir haben das Gefühl, dass wir mithalten können. Wir müssen die Spiele jetzt noch das letzte Stück auf unsere Seite kippen lassen, und ich bin mir sicher, dass der erste Sieg weitere Siege auslösen würde. Es ist nicht zu spät. Wir haben selbst erlebt, wie andere Mannschaften mit Wind in den Segeln von hinten angerauscht kamen und wir den heißen Atem im Nacken spüren konnten. Wir müssen endlich Spiele gewinnen, Punktgewinne hier und dort reichen nicht aus. Es stehen noch viele Spiele aus. Wir müssen aber auch ehrlich sagen, dass wir zu viele leichte Gegentore kassieren. Die müssen weg“, sagt der 32-Jährige vor dem Heimspiel am Sonntag ab 14.30 Uhr gegen Randers FC.

 

Mads Albæk im Zweikampf mit Mohammed Diomande Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Nach sechs Jahren im Ausland, jeweils zwei Jahre in Frankreich, Schweden und Deutschland, war der Mittelfeldspieler im Sommer 2019 nach Dänemark zurückgekehrt. Bei SønderjyskE besitzt er einen Vertrag bis Mitte 2023.

„Im Sommer habe ich noch ein Jahr Vertrag. Ich weiß nicht, welche Pläne der Klub hat, aber ich bin nicht zu vornehm, um in der 1. Division zu spielen“, unterstreicht Albæk seinen Willen, den Weg mit SønderjyskE in die Zweitklassigkeit zu gehen, sollte der Klassenerhalt nicht geschafft werden.

Mit einem Karriereende beschäftigt er sich noch nicht.

„Ich bin fit, bin längere Zeit nicht verletzt gewesen und spiele jedes Mal, nur bei Sperren nicht. Wenn der Körper mitmacht und ich das Gefühl habe, dass ich mithalten kann, werde ich so lange spielen, wie ich kann. Ich möchte noch einige Jahre spielen“, sagt Mads Albæk.