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Dänemark im Goldrausch

Dänemark im Goldrausch

Dänemark im Goldrausch

Herning
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Dänemark ist Handball-Weltmeister – Rasmus Lauge hält im Boxen in Herning den Pokal. Foto: Liselotte Sabroe, RitzauScanpix

Dänemarks Handballer sind zum ersten Mal Weltmeister. Norwegen wurde im Endspiel deklassiert.

Die Titelsammlung ist komplett. Der zweifache Europameister und amtierende Olympiasieger aus Dänemark ist zum ersten Mal  Weltmeister. Die dänische Handball-Nationalmannschaft hat im WM-Finale vor 15.000 begeisterten Zuschauern Norwegen mit 31:22 deklassiert.

Der bittere Final-Fluch bei  Weltmeisterschaften hat somit endlich ein Ende gefunden. Nach drei Final-Niederlagen 1967, 2011 und 2013 durften die Dänen zum ersten Mal nach einem WM-Finale jubeln. Der erste Titelgewinn bei einer WM ist gleichzeitig auch einer der überzeugendsten der WM-Geschichte. Die dänische Auswahl hat alle zehn WM-Spiele gewonnen, alle mit drei Toren Unterschied oder mehr. Im Halbfinale wurde Titelverteidiger Frankreich mit 38:30 demontiert, im Endspiel Norwegen.

Nikolaj Jacobsen und die dänische Bank durften jubeln. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Das Finale machte deutlich, dass die dänische Auswahl weitaus mehr als nur Mikkel Hansen ist. Der Ausnahmehandballer musste lange auf sein erstes Tor warten und spielte nicht die dominierende Rolle wie in vielen Spielen zuvor. Andere sprangen in die Bresche, auch  ein Anders Zachariassen  spielte sich in den Blickpunkt. Der Ulkebüller, der als Ergänzungsspieler ins WM-Turnier gegangen war,  hat sich im Laufe des Turniers immer mehr gesteigert und  machte im Endspiel eine hervorragende Figur. Als Balleroberer, als Stütze in der Deckung, als Unruheherd im Angriff und als Torschütze im  Angriff, mit einem Rückhandwurf als Höhepunkt.

Auch Mads Mensah und Morten Olsen spielten ein glänzendes Endspiel.

An der Seitenlinie steht mit Nikolaj Jacobsen ein Meistermacher, der auch im Endspiel das richtige Rezept gefunden hatte. Der Taktikfuchs hatte eine andere Marschroute gewählt als noch beim klaren Vorrundensieg gegen Norwegen. Würfe aus dem Rückraum gab es kaum, aber die Rückraumspieler machten Druck und sorgten dafür, dass Dänemark immer wieder über die Außen zum Erfolg kommen konnte.

Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Der WM-Gastgeber konnte einen holprigen Start schnell wegstecken, war mit seinem dynamischen Angriffsspiel nicht aufzuhalten  und konnte sich gegen Ende der ersten Halbzeit von 10:8 bis zum Seitenwechsel auf 18:11 absetzen. Auch eine kleine Durststrecke zu Beginn der zweiten Hälfte konnte die dänische Auswahl nicht aus der Fassung bringen. Der Sack wurde zugemacht, als die Dänen aus einem 21:15 bis zur 48. Minute ein 26:15 machten. 

Mikkel Hansen (7/2), Morten Olsen (5), Lasse Svan (4), Mads Mensah (4), Rasmus Lauge (4), Anders Zachariassen (3), Magnus Landin (3), Nikolaj Øris (1) erzielten die dänischen Tore. 

Freudentränen bei Mads Mensah Larsen und Trainer Nikolaj Jacobsen – "Mannschaftskameraden" bei den Rhein-Neckar Löwen. Foto: Liselotte Sabroe, RitzauScanpix
Bester dänischer Spieler – und der gesamten Handball-WM: Mikkel Hansen. Foto: Jonathan Nackstrand, AFP, RitzauScanpixs
Dänemarks Trainer Nikolaj Jacobsen kann sich einen weiteren Stern auf den Arm tätowieren: die drei großen sind seine Kinder. Die kleineren Sterne seine Titel als Spieler und Trainer. Nun muss er Platz finden für einen WM-Stern. Foto: Liselotte Sabroe, RitzauScanpix
Der Ulkebüller Anders Zachariassen (in Diensten der SG Flensburg) spielte ein sensationelles Halbfinale gegen Frankreich und Finale gegen Norwegen. Er gehörte am Wochenende in der entscheidenden WM-Phase zu den Leistungsträgern und hatte wesentlichen Anteil am WM-Titel. Foto: Henning Bagger, Scanpix
Die rote Wand: Die dänischen Handballer bedanken sich bei dem tollen Publikum bei der Handall-WM im Boxen in Herning. Foto: Bo Amstrup, RitzauScanpix
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Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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