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„Man kann es schon klassisch SønderjyskE nennen“

„Man kann es schon klassisch SønderjyskE nennen“

„Man kann es schon klassisch SønderjyskE nennen“

Hadersleben/Haderslev
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SønderjyskE-Jubel über den Siegtreffer von Haji Wright. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Das ist wieder einmal typisch SønderjyskE. Wenn im Abstiegskampf das Wasser bis zum Hals steht, werden die entscheidenden Siege aus dem Hut gezaubert. Nach den 1:0-Erfolgen gegen Lyngby und Vejle sind die Chancen auf den Klassenerhalt mächtig gestiegen.

„In all meinen vier Jahren bei SønderjyskE hatten wir Phasen, wo wir ganz tief im Abstiegskampf standen, und wenn es am allermeisten brennt, dann haben wir irgendwie die wichtigen Siege geholt. Man kann es schon klassisch SønderjyskE nennen, aber ich denke auch, dass wir bald bereit sind, den nächsten Schritt zu machen“, sagt SønderjyskE-Verteidiger Stefan Gartenmann nach dem 1:0-Heimsieg gegen Vejle Boldklub zum „Nordschleswiger“.

Haji Wright wurde mit seinem Tor zum Matchwinner, doch dieses Wort hätte man auch Stefan Gartenmann zuteilen können. Seine spektakuläre Rettungstat, als er in der ersten Halbzeit den Ball artistisch von der Torlinie kratzte, verhinderte, dass SønderjyskE ein weiteres Mal gegen den Angstgegner in Rückstand geriet.

„Das sind die Aktionen, für die man lebt, und dann waren auch noch Fans da, mit denen man die Freude darüber teilen kann. Das war schon surreal nach einem halben Jahr ohne Zuschauer auf den Rängen. Das fühlte sich fast wie ein erzieltes Tor an“, meint der Abwehrchef.

Anders K. Jacobsen mit der großen Chance zum 2:0. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Zwei große Schritte in Richtung Klassenerhalt sind gemacht worden, doch die Abstiegsgefahr ist noch nicht gebannt.

„Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen, ein Sieg im Pokal gegen den FC Midtjylland und damit die Qualifikation fürs Pokalfinale. Das hat den Glauben an den Klassenerhalt gestärkt. Wir sind auf alle Fälle aus unsere Punkte-Krise heraus“, meint Anders K. Jacobsen, der die Gründe für die Wende in erster Linie in der Defensive sieht: „Es hilft, dass wir in den vergangenen vier Spielen nur zwei Gegentore zugelassen haben. Das ist für mich der Hauptgrund. Wir haben nie den Glauben verloren, dass wir die Wende schaffen würden. Das sagt sich nachher ein wenig einfacher, aber das ist wirklich das Gefühl gewesen, das wir in der Mannschaft hatten.“

„Wir haben nach einer sportlichen Talfahrt Zielstrebigkeit und gute Mentalität bewiesen. Das war gegen Horsens nicht unser wahres Gesicht, aber wir haben jetzt zweimal zu null gespielt und die Siege geholt“, freut sich auch Sturmkollege Haji Wright.

Sein Trainer zeigt sich mit der Reaktion seiner Mannschaft nach den vielen Enttäuschungen der vergangenen Wochen und Monate zufrieden. 

„Wir haben die Enttäuschungen abgehakt und heute auch gegen einen Angstgegner eine Rechnung begleichen können. Die Krise in sportlicher und mentaler Hinsicht liegt hinter uns“, meint Glen Riddersholm.

Haji Wright freut sich über sein Tor. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Nach dem 1:0-Sieg in Lyngby war Kritik über die Defensivtaktik des Pokalsiegers laut geworden, doch das kümmert den SønderjyskE-Trainer nur wenig.

„Wir spielen jedes Mal, um das Spiel zu gewinnen und um nächste Saison in der Superliga zu stehen. Was andere davon halten, ist ihre Sache, aber hoffentlich ist die Sauerstoffzufuhr wieder größer geworden“, so die Antwort von Glen Riddersholm: „Ich bin angestellt, um die Interessen von SønderjyskE zu wahren. Wir müssen keine Schönheitspreise gewinnen, sondern mit Effektivität, Zynismus und guten Leistungen Siege holen.“