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Abstieg in weite Ferne gerückt

Abstieg in weite Ferne gerückt

Abstieg in weite Ferne gerückt

Hadersleben/Haderslev
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Pierre Kanstrup im Duell mit Lukas Engel Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Die SønderjyskE-Fußballer haben mit zwei Siegen innerhalb von vier Tagen einen mächtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Der Pokalsieger hat zweimal mit einer destruktiven Spielweise einen 1:0-Sieg erzwungen, doch der Zweck heiligt im Moment die Mittel. 

Das könnte in der Abstiegsfrage schon die halbe Miete gewesen sein. Die SønderjyskE-Fußballer haben vier Tage nach dem Befreiungsschlag in Lyngby den nächsten hart erkämpften 1:0-Sieg geholt und sich weit weg von den Abstiegsplätzen bewegt. Fünf Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung zehn Punkte, bei einem weitaus besseren Torverhältnis gegenüber Lyngby.

Die drei wichtigen Punkte sind in erster Linie mit einem starken Abwehrbollwerk geholt worden, aber es war mehr als nur eine starke Defensive. Das Matchwinner-Tor von Haji Wright in der 60. Minute setzte neue Kräfte frei, und mit einer starken letzten halben Stunde hätten die Hellblauen sogar einen höheren Sieg verdient gehabt.

SønderjyskE versäumte es aber trotz vieler Torchancen den Sack zuzumachen und musste in der Nachspielzeit noch einmal die Luft anhalten, als Onugkha frei zum Kopfball kam.

Der Ausgleich für Vejle wäre aber nicht verdient gewesen. SønderjyskE war nicht zuletzt wegen der Steigerung in der zweiten Halbzeit der verdiente Sieger. Im Endeffekt war es aber ein teurer Sieg. Marc Dal Hende und Rasmus Vinderslev mussten verletzt ausgewechselt werden und könnten vor einer Zwangspause stehen, doch mit dem Blick auf die drei Punkte und auf die Tabelle werden die Hellblauen es wohl verschmerzen können.

 

Rilwan Hassan vergab zwei dicke Chancen in der ersten Halbzeit. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Zum ersten Mal seit einem halben Jahr waren wieder Zuschauer im Sydbank Park, und die mussten lange durchhalten, bevor sie für ihr Kommen belohnt wurden. Die Angst vorm Verlieren war lange Zeit größer als der Siegeswille. Beide Mannschaften spielten meistens mit angezogener Handbremse und waren zu selten bereit, alles in die Waagschale zu werfen.

Die Gastgeber hatten wie schon in Lyngby keine Probleme damit, dass Vejle viel Ballbesitz hatte. SønderjyskE lauerte auf Konter und hätte in der ersten Halbzeit zweimal zuschlagen müssen. Der große Sünder war dabei Rilwan Hassan. Der Nigerianer hätte in der 36. Minute mehr aus einer Zwei-gegen-eins-Situation machen und spätestens in der 44. Minute das 1:0 erzielen müssen.

Ein perfekt vorgetragener Konterangriff über Victor Mpindi, Jeppe Simonsen und Anders K. Jacobsen landete nach einer verzweifelten Abwehraktion eines Vejle-Verteidigers vor die Füße von Rilwan Hassan, der den ruhenden Ball aus zwölf Metern Entfernung seelenruhig über die Torlinie hätte schieben können, aber stattdessen das Leder in die Wolken hämmerte.

Vejle war spielerisch und optisch überlegen, kam aber ebenfalls nur zweimal gefährlich vors Tor. Hier hieß der Sünder Hugo Ekitike. Einmal schlug er nach einer maßgeschneiderten Flanke ein Luftloch, zuvor hatte eine spektakuläre Abwehraktion seinen Torjubel verhindert. Artistisch kratzte Stefan Gartenmann den Ball von der Torlinie, nachdem sich Hugo Ekitike im Laufduell gegen Patrick Banggaard durchgesetzt hatte.

Glen Riddersholm versucht vor Anpfiff die Fans einzuheizen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der Unterhaltungswert der Partie stieg nach dem Seitenwechsel und nicht zuletzt nach dem Führungstor für die Platzherren. Nach einem Steilpass von Stefan Gartenmann setzte sich Haji Wright gegen zwei Gegenspieler durch und stocherte zum 1:0 ein.

Das Tor setzte neue Kräfte frei, auch beim Torschützen, der sich für sein Nachsetzen Beifall auf offene Szene bekam, als er nach einem Ballverlust seinen Gegenspieler über eine halbe Spielfeldlänge hinterherlief und den Ball über die Seitenlinie schlug. 

SønderjyskE trumpfte mit der Führung im Rücken stark auf und hätte die Vorentscheidung erzwingen müssen, doch zweimal Haji Wright und einmal Anders K. Jacobsen vergaben dicke Chancen. Zudem hätte Jeppe Simonsen einen Foulelfmeter bekommen können, doch der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus.

 

SønderjyskE - Vejle Boldklub (0:0) 1:0

1:0 Haji Wright (60.)

SønderjyskE: Lawrence Thomas – Pierre Kanstrup, Stefan Gartenmann, Patrick Banggaard – Jeppe Simonsen, Rasmus Vinderslev (52.: Julius Eskesen), Victor Mpindi, Marc Dal Hende (18.: Emil Holm) – Rilwan Hassan, Haji Wright, Anders K. Jacobsen.

Vejle: Alexander Brunst-Zöllner – Kevin Yamga, Juhani Ojala (77.: Dominik Kovacic), Denis Kolinger, Pierre Bengtsson (73.: Viljormur Davidsen) – Jacob Schoop (70.: Lucas Jensen), Saeid Ezatolahi, Abnor Mucolli – Allan Sousa (70.: German Onugkha), Hugo Ekitike (77.: Ylber Ramadani), Lukas Engel.

Gelbe Karten: –.

Schiedsrichter: Mads-Kristoffer Kristoffersen. VAR-Schiedsrichter: Jørgen Daugbjerg Buchardt.

Zuschauer: 2.257.