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„SønderjyskE muss gleich ein Zeichen setzen“

SønderjyskE muss gleich ein Zeichen setzen

SønderjyskE muss gleich ein Zeichen setzen

Hadersleben/Haderslev
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Stefan Gartenmann und SønderjyskE müssen eine Aufholjagd starten. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Eine Aufholjagd im Kampf gegen den Abstieg müssen die SønderjyskE-Fußballer hinlegen. Der Pokalsieger von 2020 steht von Anfang an unter Zugzwang und muss zum Auftakt gegen AGF einen Nachweis erbringen, dass SønderjyskE wieder wettbewerbsfähig ist. Ein Kommentar von Sportredakteur Jens Kragh Iversen.

81 Tage sind seit dem letzten Superliga-Spiel verstrichen. Spieler, Trainer, Funktionäre und Fans sind heiß auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Oberhaus des dänischen Fußballs. Dort stehen seit 2008 die SønderjyskE-Kicker, die am Freitag mit dem Heimspiel gegen AGF den Ball wieder ins Rollen bringen. Aber wie lange noch?

SønderjyskE ist fast überall als Absteiger abgestempelt worden. Schon seit geraumer Zeit. Verständlich, nach einer völlig verkorksten ersten Saisonhälfte, wo das Chaos und der Schleuderkurs in den Kulissen sich negativ auf die Leistungen auf dem Spielfeld auswirkten. Stümperhaft war es, wie der Kader im Sommer ergänzt wurde. Und so wie die Mannschaft sich vor Weihnachten präsentierte, war sie nicht superligatauglich.

 

 

 

Nicolaj Thomsen gehört zu den neuen Hoffnungsträgern. Foto: Morten Kjær/Ritzau Scanpix

Die längste Winterpause seit vielen Jahren kommt SønderjyskE entgegen. Zweieinhalb Monate hatten die Hellblauen Zeit, um sich zu schütteln und zu sammeln. Um die Kräfte zu bündeln, um eine Aufholjagd im Kampf gegen den Abstieg zu starten, wie es in der Vergangenheit schon so oft der Fall war.

SønderjyskE trägt in Sachen Abstiegskampf den Schwarzen Gürtel. Die Hellblauen haben in der Vergangenheit schon oft in letzter Minute noch den Kopf aus der Schlinge gezogen, doch für die Überlebenskünste vergangener Jahre können sie sich in der aktuellen Situation nichts mehr kaufen.

Früher war es die Stärke von SønderjyskE, dass hinter den Kulissen absolute Ruhe herrschte. Selbst in den brenzligsten Situationen zitterte die Hand nicht. Diese Ruhe ist nach einem ereignisreichen Jahr erst wieder mühsam aufgebaut worden.

Es ist deutlich zu spüren, dass bei SønderjyskE mittlerweile wieder ein anderer Wind weht. Es ist wieder ein Fußballklub. Und es ist wieder ein Fußballklub, wo alles, was das „alte SønderjyskE“ ausmachte, nicht mehr verpönt ist, wie es in der ersten Zeit nach der Platek-Übernahme den Eindruck machte. Bei den Hellblauen spricht man nicht so gern von einer Rückkehr zum „alten SønderjyskE“. Man möchte vielmehr etwas Neues schaffen, auf dem Fundament des „alten SønderjyskE“.

Henrik Hansen genießt den Status als SønderjyskE-Legende, ist aber noch ohne Cheftrainer-Erfahrung. Foto: Karin Riggelsen

Will man in Hadersleben den dritten Superliga-Abstieg nach 2001 und 2006 vermeiden, darf man nicht lange zögern. Es ist zwar nur gut die Hälfte der Saison rum, 17 Spiele sind absolviert, 15 stehen noch vor der Brust, aber es muss gleich zum Auftakt gegen AGF ein Zeichen gesetzt werden.

Ein Sieg wäre gut, aber es muss in erster Linie eine Leistung gebracht werden, die für den Hoffnungsschimmer sorgt. Ein Nachweis, dass SønderjyskE wieder wettbewerbsfähig ist. Das war vor Weihnachten nicht immer der Fall.

Henrik Hansen hat die Zügel übernommen. SønderjyskE ist ein Risiko eingegangen und hat einen Mann geholt, der über keinerlei Cheftrainer-Erfahrungen verfügt. Er kennt aber das Geschäft, und er kennt SønderjyskE. Der erste Eindruck ist, dass er mit klaren Ideen und einem klaren Konzept die Mannschaft hinter sich gebracht hat.

SønderjyskE steht mit Sicherheit stärker da als der verunsicherte und verkrampfte Haufen, der Ende November beim Aufsteiger in Viborg trotz einer Stunde in Überzahl nicht über ein Unentschieden hinaus kam und sich mit einem Rückstand von sechs, neun bzw. zehn Punkten Rückstand auf den FC Nordsjælland, OB und Viborg FF in die Winterpause verabschiedete. Die Frage ist, ob es am Ende zum Klassenerhalt reicht oder ob die Konkurrenz in dieser Saison zu stark geworden ist?

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