Grenzübergreifende Zusammenarbeit

SG Flensburg-Handewitt und SINE wollen Potenzial der Grenzregion ausschöpfen

SG und SINE wollen Potenzial der Grenzregion ausschöpfen

SG und SINE wollen Potenzial der Grenzregion ausschöpfen

Lügumkloster/Løgumkloster
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Mark Bendixen und Jean Callesen von der Sportnachschule SINE und Magnus Frisk Jensen, Talentkoordinator der Flensburg Akademie. Foto: DN

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Die SG Flensburg-Handewitt hat schon seit vielen Jahren den dänischen Markt im Blick und will nach der Kooperation mit SønderjyskE auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich stärken. Gemeinsam mit der Sportnachschule SINE in Lügumkloster soll jungen Talenten der Weg zu einer Profi-Karriere geebnet werden.

Der Anlauf hat sich über fünf Jahre gestreckt. Seit Donnerstag ist die grenzübergreifende Kooperation zwischen der SG Flensburg-Handewitt und der Sportnachschule SINE formalisiert.

„Wir sehen ein großes, unausgeschöpftes Potenzial in der Grenzregion. Es ist in unserer Talentstrategie ein großes Ziel, mehr dänische Spieler zu integrieren, und dabei ist SINE ein wichtiger Zusammenarbeitspartner“, sagt Magnus Frisk Jensen zum „Nordschleswiger“.

Junge Leute in der Grenzregion halten

Der Talentkoordinator der Flensburg Akademie, das Talentzentrum von Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt, unterschrieb am Donnerstag in Lügumkloster (Løgumkloster) eine vorerst dreijährige Absprache mit der Sportnachschule.

„Wir träumen davon, die allerbesten Talente von SINE zu uns zu holen und ihnen eine Profi-Karriere zu ermöglichen. Wir haben das Ziel, Handball-Profis zu entwickeln und wenn möglich gerne auch in die Bundesliga-Mannschaft zu integrieren, oder bei unserem Zusammenarbeitspartner Schwartau in der 2. Bundesliga oder SønderjyskE in der dänischen Liga. Wir wollen sehr gerne die jungen Leute in der Grenzregion halten und verhindern, dass sie wieder wegziehen. Das ist richtig wichtig für uns, für SINE und auch für die umliegenden Klubs“, meint Magnus Frisk Jensen.

Schulleiter Morten Basse Pedersen sieht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit als Gewinn für die Sportnachschule.

Wettbewerbsvorteil

„Wir befinden uns in einem Teil von Dänemark, wo uns nichts geschenkt wird. Die SG hätte die Grenze als Begrenzung betrachten können, dort wo alles aufhört, sieht aber das Potenzial und die Möglichkeiten auf der anderen Seite der Grenze“, so Morten Basse Pedersen.

Magnus Frisk Jensen sieht die grenzübergreifende Kooperation als Wettbewerbsvorteil für die SG Flensburg-Handewitt und weist zudem auf die Zusammenarbeit mit den dänischen Schulen in Flensburg hin, die dänischen Talenten in Sachen Ausbildung einiges leichter macht.

Von zwei Handball-Kulturen geprägt

„Wir sind eines der größten Talentzentren Deutschlands und können dank unserer Infrastruktur etwas, was die anderen nicht können. Unsere Talentstrategie ist nicht nur von den Richtlinien des Deutschen Handball-Bundes geprägt, sondern in hohem Maße auch von denen des dänischen Handball-Verbandes. Wir sind sozusagen ein atypischer deutscher Handballklub“, so der Talentkoordinator.

Gemeinsam mit Mark Bendixen von SINE hat er den Inhalt der Kooperation ausgearbeitet.

„Es ist wichtig zu unterstreichen, dass es nicht unbedingt die Nahrungskette sein muss, dass die Spieler von uns zur SG wechseln. Das ist eine Option. Wir werden bei jedem Talent den besten Weg finden“, sagt Mark Bendixen und weist darauf hin, dass SINE in seinen gut zehn Jahren an der Sportnachschule schon mehr als 50 Talente in die dänische Liga oder 1. Division gebracht hat.

Sportliches Niveau anheben

Vorgesehen sind vorerst ein Elitecamp, sechs gemeinsame Trainingseinheiten, kombiniert mit Trainingslagern und Testspielen, Besuche bei Spielen und Trainingseinheiten der SG Flensburg-Handewitt. Danach soll die Kooperation weiter ausgebaut werden.

„Wir wollen unser sportliches Niveau anheben und SINE zu einem attraktiven Ort werden lassen, wo die tüchtigsten Spieler Herausforderungen und einen Weg zu einer Profi-Karriere finden können“, so Mark Bendixen.

SINE hatte in der Vergangenheit schon einige deutsche Schüler.

„Wir hoffen aber, dass mehr deutsche Schüler Interesse finden, unsere Nachschule zu besuchen. Aber nicht nur deutsche, sondern auch Talente aus Norwegen oder Schweden, die bei uns eine internationale Ausbildung bekommen können und gleichzeitig einen Weg erkennen können, Handball-Profi zu werden“, sagt Jean Callesen, sportlicher Leiter von SINE.

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