AGDM beim Deutschen Tag

Minderheiten feierten 30 Jahre Zusammenhalt

Minderheiten feierten 30 Jahre Zusammenhalt

Minderheiten feierten 30 Jahre Zusammenhalt

Nordschleswig
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Vertreterinnen und Vertreter der AGDM beim Deutschen Tag in Nordschleswig Foto: Karin Riggelsen

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Vertreterinnen und Vertreter deutscher Minderheiten in Europa haben sich in Nordschleswig getroffen – und das Jubiläum ihrer Arbeitsgemeinschaft, der AGDM, gefeiert.

Die deutsche Minderheit in Nordschleswig feierte am Sonnabend den traditionellen Deutschen Tag bei einer Festveranstaltung in der Sporthalle Tingleff. Ganz nebenbei feierte aber auch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) ihr 30-jähriges Jubiläum – und zwar in Nordschleswig.

Die AGDM wurde 1991 als Arbeitsgemeinschaft unter der Föderalistischen Union Europäischer Minderheiten (FUEN) gegründet. Ihr gehören heute 22 verschiedene deutsche Minderheiten an.  

Festakt auf dem Knivsberg

Bei einem Festakt am Sonnabendabend in der Bildungsstätte Knivsberg überbrachte der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, Glückwünsche an die AGDM.

„Die AGDM ist wichtig für uns alle. Jede einzelne Minderheit hat zwar Kontakte in Berlin, aber gemeinsam sind wir stärker. Wir können voneinander lernen – nicht 1:1, aber wir können uns gegenseitig austauschen und daraus neue Erkenntnisse gewinnen“, sagte Jürgensen, der sich darüber freute, dass die AGDM ihr kleines Jubiläum in Nordschleswig feierte.

Dank an Minderheitenbeauftragten

Sowohl Hinrich Jürgensen als auch Bernard Gaida, Sprecher der AGDM, bedankten sich bei dem Minderheitenbeauftragten der Bundesregierung, Bernd Fabritius, für seinen Einsatz und die Förderung aus der Bundesrepublik.

Gaida machte allerdings keinen Hehl daraus, dass eine bessere Förderung der Minderheiten nötig sei. Er bezeichnete die Unterstützung der deutschen Minderheit in Nordschleswig als beispielhaft. Sie zeige, wie sich eine Minderheit positiv entwickeln könne. Daher sei eine ähnliche hohe Förderung der anderen deutschen Minderheiten zwingend nötig.

Wichtige Rolle des BDN

„Der BDN spielt eine wichtige Rolle in der AGDM“, so Gaida. Nicht nur wegen eines beispielhaften Schulwesens, der politischen Aktivität, der guten Organisierung oder der neuen Ideen, sondern auch, weil die deutsche Minderheit Verantwortung für schwächere Minderheiten übernehme.

Die Voraussetzungen der deutschen Minderheiten in Europa seien unterschiedlich – und auch die Geschichte. „Wir waren oft physisch und kulturell unterdrückt“, blickte der AGDM-Sprecher auf die Geschichte zurück.

Entscheidend für die positive Entwicklung der deutschen Minderheiten sei gewesen, dass die Bundesrepublik Deutschland nach dem Mauerfall Verantwortung für den Minderheitenschutz übernommen habe.

AGDM als Solidargemeinschaft

„Dabei geht es nicht nur um das Bewahren der deutschen Minderheiten, sondern auch um die Entwicklung“, betonte Bernard Gaida.

Die AGDM verstehe sich ungeachtet der Unterschiedlichkeit der deutschen Minderheiten als eine Solidargemeinschaft.

Schließlich lobte Gaida seine Vorgänger, darunter die Nordschleswiger Hermann Heil und Hans Heinrich Hansen.

Grußworte aus Nordschleswig

Grußworte gab es auch vom Vizepräsidenten der FUEN, Gösta Toft, aus Nordschleswig. Er bezeichnete die Vielfalt der AGDM als die eigentliche Stärke der Arbeitsgemeinschaft. Außerdem seien die deutschen Minderheiten in Europa ein stabilisierender Faktor.

Sowohl Hinrich Jürgensen als auch Bernard Gaida lobten den Minderheitenbeauftragten der Bundesrepublik Deutschland, Bernd Fabritius, für seinen Einsatz für die Minderheiten Deutschlands.

Minderheiten als Brückenbauer

Fabritius überbrachte auf dem Knivsberg persönlich die Grüße der Bundesregierung, und lobte den selbstlosen und engagierten Einsatz der deutschen Minderheiten-Vertreterinnen und -Vertreter in ganz Europa. Auch sah er bei der Förderung der Minderheiten „Raum für Verbesserung“.

Die Minderheiten seien, so Fabritius, Brückenbauer: „Sie stehen für ein friedliches Miteinander und stehen für echte Dialogbereitschaft“, sagte der Minderheitenbeauftragte.

 

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