Eishockey

SønderjyskE zeigt nach dem Debakel ein anderes Gesicht

SønderjyskE zeigt nach dem Debakel ein anderes Gesicht

SønderjyskE zeigt nach dem Debakel ein anderes Gesicht

Woyens/Vojens
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Großer Jubel nach dem Siegtor in der Verlängerung. Foto: DN

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Das war ein Sieg für das eigene Selbstverständnis. 24 Stunden nach der denkwürdigen 3:13-Demütigung in Esbjerg haben die Eishockeyspieler von SønderjyskE Charakter gezeigt und mit viel Herzblut den Erzrivalen in die Knie gezwungen, müssen sich aber über einen verschenkten Punkt ärgern.

Der ohrenbetäubende Jubelschrei beim Siegtor in der Verlängerung sprach Bände. Das war 24 Stunden nach dem 3:13-Desaster in Esbjerg Balsam für die Seele.

Das eigene Selbstverständnis war durch die Demütigung beim Erzrivalen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Eishockeyspieler von SønderjyskE haben im „Rückspiel“ ein anderes Gesicht gezeigt und mit großer Leidenschaft den Erzrivalen mit 4:3 in die Knie gezwungen, müssen sich aber über einen verschenkten Punkt ärgern.

Charakter gezeigt

Die Hellblauen versäumten, den Sack in der regulären Spielzeit zuzumachen und durften erst nach Verlängerung jubeln.

„Wir haben einen Punkt weggeschmissen, aber wichtiger für mich war, dass wir nach dem Aussetzer gestern als Sieger dastehen. Wir haben Charakter gezeigt“, sagt Torwart Patrick Galbraith zum „Nordschleswiger“.

 

4.276 Zuschauer sorgten für einen Saisonrekord in der Woyenser Frøs Arena. Foto: DN

Die Einsatzbereitschaft war top, manchmal wurde daraus Übereifer. So fehlten oft der kühle Kopf und die Abgeklärtheit im Abschluss. Klare Torchancen gab es am laufenden Band, und bei einer besseren Chancenauswertung wäre ein klarer Sieg herausgesprungen, denn SønderjyskE war über weite Strecken klar überlegen.

„Wir hätten drei Punkte verdient gehabt. Wir haben über 60 Minuten gutes Eishockey gezeigt, und ich bin voller Stolz, was die Jungs nach den Geschehnissen von gestern abgeliefert haben“, so Trainer Anders Førster zum „Nordschleswiger“.

Lange Nacht

„Es ist eine lange Nacht und ein langer Tag gewesen. Wir haben uns bereits auf der Busfahrt zurück aus Esbjerg viele Gedanken gemacht, wie wir diese Gruppe wieder sammeln. Wir müssen stabiler in unseren Leistungen werden und dafür sorgen, dass so was nie wieder passiert. Wir dürfen nie wieder ein Spiel so herschenken wie in Esbjerg. Das war das Peinlichste, was ich jemals erlebt habe“, meint der SønderjyskE-Trainer, der sich über die vermeidbaren Gegentore im „Rückspiel“ ärgerte.

Das erste hätte aber nicht gelten dürfen. Die Schiedsrichter wollten jedoch keine Torwartbehinderung gesehen haben, als Victor Sand sich absichtlich auf den liegenden Patrick Galbraith stürzte und dort noch lag, als der Puck über die Torlinie gestochert wurde.

Viele Gedanken

Die SønderjyskE-Spieler hatten es aber selbst in der Hand, den Sack frühzeitig zuzumachen.

„So etwas wie gestern habe ich noch nie erlebt. Alles ist reingegangen. Es sind viele Gedanken durch den Kopf geflogen, aber zum Glück hatten wir gleich eine neue Möglichkeit. Es ist uns gelungen, ohne zu viel Negatives im Rucksack aufzuspielen, und ich freue mich, dass wir Charakter gezeigt und gewonnen haben“, sagt Patrick Galbraith.

 

SønderjyskE - Esbjerg (1:1,2:1,0:1) 4:3 n.V.

1:0 Anders Biel (7:58/4 gegen 5), 1:1 Victor Sand (18:09), 2:1 Oscar Schulze (27:00/Ass.: Gabriel Desjardins, David Madsen), 2:2 Oliver Kjær (30:31/5 gegen 4), 3:2 Valdemar Ahlberg (36:08/Ass.: Matt Spencer, Gabriel Desjardins), 3:3 Brandon Magee (56:21), 4:3 Nikolaj Krag-Christensen (61:41/Ass.: Gustav Nielsen).

Zeitstrafen: SE 3x2 – Esbjerg 3x2 Minuten. Schiedsrichter: Martin Theiltoft Christensen/Jens Christian Gregersen. Zuschauer: 4.276.

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