Gesundheitswesen

Experten: Krankenhäuser seit Jahren drastisch unterfinanziert

Experten: Krankenhäuser seit Jahren drastisch unterfinanziert

Experten: Krankenhäuser seit Jahren drastisch unterfinanziert

Ritzau/hm
Odense
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Foto: Morten Stricker/Midtjyske Medier/Ritzau Scanpix

Nach Ansicht eines Gesundheitsexperten hat die Regierung in der Vergangenheit nicht genug Geld ins Gesundheitswesen gesteckt – zulasten von Personal und Patienten. Nun will die Einheitsliste die Gesundheitsministerin dazu befragen.

In einer Stellungnahme weist der Professor für Gesundheitsökonomie, Kjeld Møller Pedersen, darauf hin, dass das dänische Gesundheitswesen seit Jahren in Höhe eines Milliardenbetrages unterfinanziert ist. Dies berichtet die Zeitung „Jyllands-Posten”.

Pedersen hat die tatsächlichen Ausgaben des Staats für Krankenhäuser, Fach- und Allgemeinärzte im Zeitraum 2007 bis 2018 mit den Zahlen verglichen, die in diesem Bereich seiner Auffassung nach hätten ausgegeben müssen. In seinen Berechnungen berücksichtigte Pedersen die demografische Entwicklung und die Entwicklung der Preise für Medikamente sowie neue Behandlungsmethoden in Krankenhäusern. Der Gesundheitsökonom von der Syddansk Universitet in Odense kommt laut „Jyllands-Posten” zu dem Schluss, dass dem Gesundheitswesen rund 1 Milliarde Kronen jährlich fehlen. Zwar wuchs seit 2010 der Zeitung zufolge das betreffende Budget um 1 Prozent jährlich. Es hätte aber, so Pedersen, zwischen 1,6 und 2,2 Prozent zulegen müssen.

Weniger Geld, weniger Zeit

Bedingt durch die Unterfinanzierung habe das Personal beispielsweise weniger Zeit für den einzelnen Patienten. Damit seien die Rufe der Ärzte und Krankenpfleger nach mehr Geld für das System berechtigt, so Kjeld Møller Pedersen. Pedersens Berechnung wird von Jakob Kjellberg, Professor für Gesundheitsökonomie bei Vive – dem nationalen Forschungszentrum für Wohlfahrt – bestätigt. Seinen Worten nach hätte dem Gesundheitswesen rund 2 Prozent mehr Geld im Jahr zugeführt werden müssen.

Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) unterstreicht in „Jyllands-Posten”, für die Regierung habe das Gesundheitswesen seit 2015 Priorität. 2019 würden dem System 6 Milliarden Kronen extra zugeführt, die Patienten und Personal zugute kämen.

Die Einheitsliste ist der Auffassung, dass dem Gesundheitswesen mehr Geld zur Verfügung gestellt werden muss und will eine Anhörung der Ministerin anberaumen. Die Ministerin habe immer wieder erklärt, die Regionen hätten nicht ordentlich gearbeitet. Nun zeige es sich, dass dem Gesundheitswesen Geld gefehlt habe, so der gesundheitspolitische Sprecher der Einheitsliste Peder Hvelplund zur Nachrichtenagentur Ritzau.

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