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„Die Situation ist auf jeden Fall ernst“

„Die Situation ist auf jeden Fall ernst“

„Die Situation ist auf jeden Fall ernst“

Randers
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Glen Riddersholm hatte viele Änderungen vorgenommen, doch der Erfolg blieb aus. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Betretene Mienen gab es vor der Umkleidekabine von SønderjyskE nach der 0:3-Schlappe in der Fußball-Superliga gegen Randers. Die Akteure taten sich schwer, die richtigen Worte für die wenig begeisternde Leistung zu finden.

„Ich weiß nicht, ab wann man das Wort Krise einsetzen sollte, aber die Situation ist auf jeden Fall ernst“, sagte Mittelfeldspieler Mads Albæk nach einem Einsatz, der von außen betrachtet leblos wirkte: „Es mag sein, dass es so aussieht, dass wir es nicht wollen. Das ist nicht der Fall. Irgendwas verhindert derzeit, dass wir es aus uns rausholen können. Wir wirken mental angeschlagen und stehen in einer schweren Situation. Wir hatten vielleicht Gedanken, dass wir in dieser Saison in der besseren Tabellenhälfte mitmischen können, aber die Situation ist jetzt anders, und wir müssen den Blick nach unten werfen. Das müssen wir aber als Fußballer lösen können.“

Der langjährige Auslands-Profi hatte eine Leistung gesehen, die ungenügend war.

„Das war wieder nicht gut genug. Es wäre leicht, sich jetzt gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, zum Rundumschlag auszuholen und zu behaupten, alles geht drunter und drüber, aber ich habe nicht das Gefühl, dass alles drunter und drüber geht. Die Punktausbeute ist ungenügend,  auf dem Spielfeld agieren wir zu hektisch und suchen verzweifelt nach einer Lösung“, so Albæk: „Wir müssen jetzt tief Luft holen, morgen zum Training die Arbeitshandschuhe anziehen, und da müssen wir älteren Spieler die Verantwortung übernehmen und die Richtung vorgeben.“

Mads Albæk zeigte sich nach Spielende ein wenig ratlos. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Glen Riddersholm hatte vor dem Spiel einige Änderungen vorgenommen, doch der Erfolg blieb aus.

„Das ist immer ein schmaler Grat, wenn man Änderungen vornimmt. Entweder ist es genial oder fatal. Heute war es nicht genial“, meinte der SønderjyskE-Trainer, der auch auf dem Torwart-Posten wechselte: „Sebastian trägt nicht die Alleinschuld an den vielen Gegentoren, aber wir haben zwei starke Torhüter im Kader, wovon Sebastian in meiner Zeit immer der vorgezogene gewesen ist. Wir sprechen immer darüber, dass Fußball ein mentales Spiel ist. Wenn man 16 Gegentore in fünf Spielen kassiert, versucht man das mentale Mindset zu ändern. Ich habe keine Angst, auch auf dem Torwart-Posten zu ändern. Diesmal ist die Mission nicht geglückt, aber abgesehen von dem einen Fehler hat Nikola gut gehalten.“

Riddersholm geht auch davon aus, dass der Serbe im nächsten Spiel gegen Esbjerg zwischen den Pfosten steht. Das Vorhaben, Alexander Bah zum Rechts-Verteidiger umzuschulen, ist aber vorerst abgebrochen, doch auch auf der rechten Außenbahn war er ein Schatten seiner selbst.

„Wir hatten uns von ihm Dynamik auf der Außenbahn erhofft, aber die haben wir nicht zu sehen bekommen. Junge Spieler wie er leiden aber, wenn die Mannschaft leidet. Das färbt auf die jungen Spieler ab“, meint der SønderjyskE-Trainer: „Unser Selbstvertrauen ist angekratzt, und nach einem ärgerlichen 0:1-Rückstand haben wir uns schwer getan. Das Wort Krise soll man nicht zu oft in den Mund nehmen, aber wir sind auf jeden Fall eine Mannschaft, die große Probleme hat.“ 

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