Kriminalität

Zahl der Einbrüche in Nordschleswig deutlich gesunken

Zahl der Einbrüche in Nordschleswig deutlich gesunken

Zahl der Einbrüche in Nordschleswig deutlich gesunken

Apenrade/Aabenraa
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Häufig lassen sich Einbrüche laut der Polizei für Südjütland und Nordschleswig mit nur wenigen Maßnahmen verhindern. Foto: Ritzau Scanpix/Free

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Die Tage werden kürzer und die Herbstferien stehen vor der Tür: Die Polizei für Südjütland und Nordschleswig warnt vor Einbrüchen und gibt Tipps für ein sicheres Zuhause in der dunklen Jahreszeit.

Urlaubszeiten sowie dunkle Herbst- und Wintermonate nutzen Kriminelle besonders gerne, um ungesehen in fremde Häuser einzubrechen. Angesichts der bevorstehenden Herbstferien berichtet die Polizei für Südjütland und Nordschleswig in einer Pressemitteilung, wie sich Bürgerinnen und Bürger gegen Einbrüche in der Ferienzeit wappnen können.

Nachbarschaftshilfe von großer Bedeutung

„In Kürze beginnen die Herbstferien. Hoffentlich helfen die Menschen einander dabei, einen Blick auf die Wohnung oder das Haus der Nachbarn zu werfen. Nachbarschaftshilfe ist so einfach und tatsächlich unheimlich effektiv. Laut Erfahrungen lässt sich fast jeder vierte Einbruch verhindern, wenn sich aufmerksame Nachbarn gegenseitig helfen. Einbrecherinnen und Einbrecher entscheiden sich dann lieber für eine andere Gegend“, berichtet der Leiter der Vorbeugungsabteilung bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig, Jacob Rindom.

Immer weniger Einbrüche seit 2017

Die Gesamtzahl der Einbrüche ist zur großen Freude Rindoms in Nordschleswig und ganz Dänemark seit 2017 stark gesunken. Im Vergleich ist die Zahl der Einbrüche pro Einwohnerinnen und Einwohner in Dänemark aber immer noch wesentlich höher als in Dänemarks Nachbarländern.

Die Zahl der registrierten Einbrüche ist in Nordschleswig in den vergangenen fünf Jahren um 48 Prozent gesunken. Foto: Ritzau Scanpix/Free

„Unsere Nachbarländer haben zum Teil strengere Vorschriften, wie Häuser und Wohnungen gesichert sein müssen. Dies betrifft zum Beispiel die Türen und die Fenster. Das erleichtert den Einbrechern in Dänemark deshalb vielleicht das Handwerk. Über einen langen Zeitraum hatten wir eine deutlich höhere Anzahl an Einbrüchen als unsere Nachbarländer. In den vergangenen Jahren sind die Einbrüche bei uns aber auch stark zurückgegangen und nun nähern wir uns dem Niveau unserer Nachbarländer, was uns sehr positiv stimmt. Einen genauen Grund hierfür zu nennen, ist nicht leicht. Sicherlich hat die Corona-Pandemie auch dazu beigetragen, dass es zuletzt weniger Einbrüche gab, da weniger Menschen verreisen konnten und viele auch von zu Hause arbeiteten“, meint Rindom. Dies sei aber nur einer von mehreren Gründen. Bereits seit 2017 ist die Zahl der Einbrüche stetig gesunken – in Südjütland und Nordschleswig sogar um 48 Prozent.

Einbrüche in Südjütland und Nordschleswig

Laut der Statistik der Polizei ist die Zahl der Anzeigen bei Einbrüchen in Südjütland und Nordschleswig in den vergangenen fünf Jahren markant gesunken: von 4.082 Anzeigen je 1.000 Einwohner im Jahre 2017 auf 2.128 im Jahr 2021. 

Die Zahl der gemeldeten Einbrüche ist im Vergleich der Jahre 2017 und 2021 in Hadersleben (Haderslev) von 637 auf 360, in Sonderburg (Sønderborg) von 680 auf 271, in Apenrade (Aabenraa) von 490 auf 221 und in Tondern (Tønder) von 276 auf 186 Fälle gefallen.

Machen die Grenzkontrollen einen Unterschied?

Ob die Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze einen entscheidenden Einfluss auf die fallenden Einbruchszahlen haben, wagt der Leiter der Vorbeugungsabteilung bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig nicht zu sagen.

„Das ist schwer einzuschätzen. Aber wir glauben schon, dass eine starke Polizeipräsenz grundsätzlich eine präventive Wirkung in Verbindung mit Kriminalität hat. Wir haben aber vor allem den Eindruck, dass die Online-Kriminalität im Internet zuletzt stark zugenommen hat, wodurch sich das Diebstahls-Verhalten etwas verändert hat“, so Rindom.

Präventionstipps gegen Einbrüche

Um sich gegen Einbrüche in den Herbstferien und dunklen Wintermonaten zu wappnen, hat die Polizei für Südjütland und Nordschleswig ein paar Tipps für Bürgerinnen und Bürger in der Pressenachricht bereitgestellt. Dieser zufolge reicht Nachbarschaftshilfe allein nicht aus. Das Haus oder die Wohnung sollten auch bewohnt aussehen, wenn man nicht zu Hause ist. Angesichts der steigenden Strompreise sollte man zwar keine Lichter brennen lassen, dafür aber beispielsweise das Spielzeug der Kinder sichtbar im Garten rumliegen lassen, den Postkasten von den Nachbarn leeren lassen, Kleidung auf dem Wäscheständer hängenlassen und eine aufgeschlagene Zeitung und eine Tasse Kaffee auf dem Esstisch platzieren.

„Einbrecher mögen kein Licht. Deswegen raten wir zu Lampen mit Sensoren, bei denen das Licht nur kurzzeitig bei Bewegung angeht. Damit lässt sich trotzdem Strom sparen“, meint Rindom.

Zudem ist es der Polizei für Südjütland und Nordschleswig zufolge ratsam, Fremde in der eigenen Wohngegend zu grüßen und zu fragen, ob diese Hilfe brauchen, keine Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen und Wertgegenstände vor dem Verlassen des eigenen Heimes zu verstecken.

 

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