Deutscher Ruderverband

NRV trennt sich von Trainer: „Bedarf an einer anderen Planung“

NRV trennt sich von Trainer: „Bedarf an einer anderen Planung“

NRV trennt sich von Trainer: „Bedarf an anderer Planung“

Sonderburg/Sønderborg
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Marc-Oliver Klages (l.) trainiert hauptamtlich erwachsene Ruderinnen und Ruderer, bringt aber auch Kindern das Rudern bei, wie hier jüngst beim Sommerfest der Deutschen Schule Sonderburg. Foto: Sara Eskildsen

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Der Nordschleswigsche Ruder-Verband hat seinem hauptamtlichen Rudertrainer gekündigt. Dem „Nordschleswiger“ liegt das Kündigungsschreiben vor.

Der Nordschleswigsche Ruder-Verband (NRV) hat seinem einzigen hauptamtlichen Rudertrainer gekündigt: Die Anstellung von Marc-Oliver Klages wird Ende März 2024 enden. Eine Kündigung, die den Rudertrainer ohne Vorwarnung traf. Ihm sei die Kündigung ohne Angabe von Gründen zugestellt worden, so Klages gegenüber dem „Nordschleswiger“.

„Wir sind über den Vorgang empört“

„Wir sind über den Vorgang empört und möchten uns dafür einsetzen, dass er wieder eingestellt wird“, sagt Werner Güttel, Ruderer im Deutschen Ruderverein Germania, Sonderburg. „Wir Ruderer sind nicht gefragt worden, und uns hat niemand darüber informiert. Niemand weiß, warum Marc entlassen worden ist, nicht mal er selbst. Das finde ich nicht in Ordnung. Was ist da los beim NRV?“

Er selbst habe sehr von Marc-Oliver Klages als Rudertrainer profitiert, seit dieser 2014 die Ruderinnen und Ruderer des Vereins trainiert. „Ich bin durch ihn erst wieder ins Regatta-Training gekommen. Wir brauchen jemanden, der uns bei den Feinheiten der Technik weiterhilft. Ich war wirklich schockiert, als ich von der Kündigung gehört habe. Ich finde dieses Vorgehen nicht richtig.“

Neuste Trainings-Methoden

Außerdem fügt Ruderer Güttel hinzu: „Wir sind mit dem von Marc-Oliver angebotenen Training und den Trainingsmethoden vollauf zufrieden, sie entsprechen der neuesten Trainings-Methodischen-Grundkonzeption des Deutschen Ruderverbandes. Sein Training hat nicht nur mich, sondern, wie ich beobachtet habe, auch alle anderen deutlich weiter gebracht! Insofern bedaure ich, ab 2024 dieses Training nicht mehr nutzen zu können.“

 

Ruderer Werner Güttel ist vom Vorgehen des NRV enttäuscht und wünscht sich, dass der Vorstand seine Entscheidung überdenkt. Foto: Sara Eskildsen

Zweimal die Woche trainiert Marc-Oliver Klages mit Mitgliedern von Germania, darüber hinaus betreut er die Mitglieder anderer NRV-Vereine. Insgesamt sieben deutsche Rudervereine sind dem Verband angeschlossen.

Warum ist der Rudertrainer entlassen worden? Jan-Georg Hoff ist Vorsitzender des NRV, und er sagt: „Zu den genauen Gründen kann ich mit Blick auf eine Personalangelegenheit keine Details nennen. Der Vorstand des NRV hat sich getroffen, um das Thema zu besprechen. Am Ende gab es eine Abstimmung und eine Mehrheitsentscheidung des Vorstandes, die zur Entlassung geführt hat.“

Die Stelle wird neu besetzt

Die Kündigung sei nicht von allen Personen des Vorstandes gewünscht oder begrüßt worden, so Hoff. Am Ende habe es aber eine demokratische Entscheidung gegeben. Im Vorstand des NRV sitzen unter anderem die Vorsitzenden der deutschen Rudervereine.

Die Stelle werde neu besetzt, sagt Hoff. „Wir werden die Stelle neu ausschreiben, sodass die Vereine auch in Zukunft gut betreut werden.“

 

 

 

Dem „Nordschleswiger“ liegt das Kündigungsschreiben mittlerweile vor.

Der Grund für die Kündigung lautet darin wie folgt: „Gemeinsam mit den beteiligten Vereinen haben wir den Trainingseinsatz evaluiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass das Training nicht mehr den Erwartungen der Vereine, bzw. unseren Erwartungen als Arbeitgeber entspricht.“

Weiter heißt es: „Es werden neue Ideen und Impulse benötigt. Es besteht auch Bedarf an einer anderen Planung und Organisation.“

Dieser Artikel ist am 11. September um 16.42 Uhr um den letzten Absatz ergänzt worden.

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