Hilfseinsatz

Erdbeben in der Türkei: Know-how aus Tingleff gefragt

Erdbeben in der Türkei: Know-how aus Tingleff gefragt

Erdbeben in der Türkei: Know-how aus Tingleff gefragt

Tingleff/Tinglev
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Bild von der Erdbeben-Übung in Tingleff im Januar. Ein Experte der Bereitschaftsschule wird sich ins Erdbebengebiet in der Türkei begeben, um bei der Koordinierung von Hilfs- und Rettungseinsätzen zu unterstützen. Foto: Magnus Stig Mikkelsen/Beredskabsstyrelsen

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Bei den Plänen Dänemarks, Einsatzkräfte der Bereitschaft in das Erdbebengebiet in der Türkei zu schicken, spielen unter anderem auch Experten der Tingleffer Bereitschaftsschule eine Rolle. Der Schulchef bestätigt Anfragen von oberster Stelle.

So schnell und grausam hat die Wirklichkeit das Proben des Ernstfalls eingeholt.  Vor wenigen Wochen ist auf dem Gelände der Tingleffer Bereitschaftsschule eine groß angelegte Katastrophenübung mit rund 150 internationalen Rettungskräften durchgeführt worden. In der Ruinenstadt trainierten internationale Rettungskräfte gemeinsame Maßnahmen nach einem Erdbeben.

Das aktuelle schwere Erdbeben in der Türkei an der Grenze zu Syrien untermauert, wie wichtig solche Übungen auf internationaler Ebene sind, um in Katastrophengebieten schnelle und gut koordinierte Hilfe leisten zu können.

Es könnte passieren, dass Mitarbeitende aus Tingleff demnächst zur Unterstützung ins Erdbebengebiet in der Türkei geschickt werden, bestätigte Allan Kirk Jensen, neuer Chef der Technischen Bereitschaftsschule (Beredskabsstyrelsen Center for Uddannelse) dem „Nordschleswiger" am Dienstagvormittag.

„Die übergeordnete Leitung der Bereitschaftsbehörde befasst sich mit einem Einsatz in der Türkei und hat Anfragen zu einigen unserer Mitarbeitenden geschickt, die sich daran beteiligen könnten“, so Kirk Jensen.

Die Ereignisse überschlugen sich dann, und wenig später trudelte die Ergänzung des Schulchefs ein: „Ein Mitarbeiter ist für das Einsatzteam auserkoren worden. Er wird sich vermutlich Mittwoch auf den Weg machen."

Der Tingleffer wird zusammen mit einigen Kollegen aus Dänemark einer zwölfköpfigen nordischen Sondereinheit mit Experten aus Dänemark, Schweden und Finnland angehören.

Fachleute in den eigenen Reihen

Die Tingleffer Schulungseinrichtung, in der neben der Ausbildung von Feuerwehrleuten immer wieder auch groß angelegte Katastrophenszenarien in der Ruinenstadt durchgespielt werden, gilt europaweit als zentrale Ausbildungsstätte.

Der Einrichtung sind anerkannte Expertinnen und Experten angeschlossen, die immer wieder weltweit entsandt werden, um bei Katastrophen zu helfen.

Es erfülle mit Stolz, dass Personal in Tingleff über so viel Know-how verfügt und dadurch bei der Koordinierung von Katastropheneinsätzen in aller Welt gefragt ist, sagt Kirk Jensen. Das gelte auch für internationale Rettungs- und Bergungskräfte, die in Tingleff praktisch und theoretisch gemeinsame Einsätze trainieren.

Bei der jüngsten Übung in Tingleff waren unter anderem Spezialisten aus Frankreich und Tschechien dabei.

Laut dem Schulchef sind Retterinnen und Retter dieser beiden Länder zur Unterstützung bereits in der Türkei.

„Es ist durchaus denkbar, dass einige darunter sind, die im Januar an der Übung in Tingleff teilgenommen haben“, so der neue Schulchef, der erst vor Kurzem die Nachfolge von Martin Thomsen angetreten hat, der in den Ruhestand verabschiedet wurde.

 

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