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Sønderjyske streckt seine Arme aus

Sønderjyske streckt seine Arme aus

Sønderjyske streckt seine Arme aus

Hadersleben/Haderslev
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Stadionrunde mit Emil Berggreen. Foto: Patrick Derborg Echers

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Die Sønderjyske-Fußballer hatten in erfolgreichen Zeiten den gesamten Landesteil hinter sich, kämpften aber in einigen Teilen der Region mit dem Ruf, ein Klub aus Hadersleben zu sein. Mit einer neuen Initiative hat man den ersten Schritt gemacht, den gesamten Landesteil zu umarmen. Ein Kommentar von Sportredakteur Jens Kragh Iversen.

Sønderjysk Elitesport wurde 2004 ins Leben gerufen, unter anderem um den Landesteil attraktiver zu machen und durch sportliche Erfolge das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. 

Im Eishockey ist es weitaus besser gelungen, die Mannschaft der gesamten Region zu sein, als im Handball oder Fußball. Mit Sicherheit auch wegen der fehlenden Konkurrenz.

 

 

Strahlende Gesichter bei der Stadionrunde im Sydbank Park. Foto: Linda Schøn

Die Fußballer hatten in erfolgreichen Zeiten, nicht zuletzt bei der Vizemeisterschaft 2016 und beim Pokalsieg 2020, den gesamten Landesteil hinter sich, wurden aber in einigen Teilen der Region den Ruf nicht los, ein Klub aus Hadersleben zu sein. 

Nicht alles war schlecht, keineswegs. Aber es wurde mitunter versäumt, den Landesteil zu umarmen. Beispiele gibt es einige, eins davon folgt hier.

Und hier schreibt weniger der Journalist, sondern vielmehr der Vater zweier fußballspielender Kinder, die vor einigen Jahren enttäuscht von der DBU-Fußballschule in Loitkirkeby (Løjt Kirkeby) nach Hause gekommen sind. 

Angekündigt war ein Besuch zweier Sønderjyske-Profis bei der Fußballschule, doch dieser wurde kurzerhand abgesagt. Am selben Tag berichtete Sønderjyske auf seinen SoMe-Kanälen vom Besuch des kompletten Kaders bei der Fußballschule in Hadersleben.

 

Die Fußballer von Løjt IF vor dem Mannschaftsbus. Foto: Patrick Derborg Echers

Das Interesse der Kinder an Sønderjyske hielt sich daraufhin in Grenzen, doch mittlerweile weht ein anderer Wind.

Sønderjyske Fodbold hat es sich durch die Trennung von Sønderjysk Elitesport nicht leichter gemacht, versucht aber den gesamten Landesteil zu umarmen und hat erste lobenswerte Initiativen ergriffen, näher an die Klubs zu rücken, die zur „Sønderjysk Fodboldsamarbejde“ gehören.

Neuerdings stellt Sønderjyske bei Heimspielen den neuen, vereinseigenen Mannschaftsbus zur Verfügung und holt Mitglieder der Zusammenarbeitsklubs in den Sydbank Park.

 

Sønderjyske-Eigentümer Markus Kristoffer Hansen mit dem Vorsitzenden von Løjt IF Fodbold, Søren Moshage. Foto: Patrick Derborg Echers

Egen UI hat den Anfang gemacht, für das Heimspiel am vergangenen Freitag gegen Vendsyssel FF hatte Løjt IF das Losglück.

68 zumeist junge Mitglieder von Løjt IF wurden im Mannschaftsbus abgeholt. Reiseleiter waren die verletzten Profis Emil Berggreen und Christoffer Remmer, die keineswegs nur ihre lästige Pflicht taten, sondern mit Begeisterung und Engagement bei der Sache waren. 

Erst beim Lottospiel mit Preisen im Mannschaftsbus, danach beim Servieren der Stadionwurst und auch bei der Stadionrunde im Sydbank Park. 

Christoffer Remmer bei der Stadionrunde mit den Løjt-Kickern. Foto: Patrick Derborg Echers

Das überaus positive Erlebnis hat bei den jungen, aber auch bei den älteren Teilnehmern Eindruck gemacht und das schlummernde Interesse geweckt.

Überraschend war es nicht mehr, dass ein elfjähriger Nikolaj am nächsten Morgen mit der Frage angerannt kam: „Faaaar? Wenn Sønderjyske am 29. April gegen Hvidovre spielt, können wir dann hinfahren?“

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