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Der Wind ist bei Sønderjyske rauer geworden
Der Wind ist bei Sønderjyske rauer geworden
Der Wind ist bei Sønderjyske rauer geworden
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Der neue Trainer hat beim Superliga-Absteiger die Zügel angezogen. Kuchen und Ketchup gehören der Vergangenheit an. Mads Albæk sieht eine fittere Sønderjyske-Mannschaft, in der er nun doch eine tragende Rolle gefunden hat, obwohl er bei den Hellblauen keine sportliche Zukunft mehr sah und abgeschoben werden sollte.
Drei Monate lang haben sich die Sønderjyske-Fußballer und ihre Fans an die Tabellensituation gewöhnen müssen. Kein schöner Anblick.
Die Hellblauen stehen sportlich so schlecht da wie seit 15 Jahren nicht mehr. Der Superliga-Absteiger ist als Tabellensechster der 1. Division in die Winterpause gegangen, die Nummer 18 in Dänemark, und muss in der am Sonntag beginnenden zweiten Saisonhälfte einen Rückstand von sechs Punkten wettmachen, um in den letzten 15 Spielen das große Ziel noch erreichen zu können.
Alles ist neu
„Es fühlt sich fast wie eine neue Saison an. Ein neues Trainerteam, neue Spieler, alles ist neu. Wir greifen von Null aus wieder an. Es kann nur in eine Richtung gehen: nach vorn“, sagt Mads Albæk zum „Nordschleswiger“.
Der 33-Jährige hatte noch im November gesagt, dass er keine Zukunft bei Sønderjyske mehr sieht, und hätte in der Winterpause abgeschoben werden sollen, ist nun aber wieder eine feste Größe in der Startelf.
„Ich kenne die guten und schlechten Seiten der Fußballbranche und wusste, dass ein neuer Trainer kommen würde. Wenn der neue Trainer seine eigenen Entscheidungen trifft und nicht nur das tut, was der Klub will, dann wusste ich, dass ich die Chance habe, wieder zu spielen. Diese Chance habe ich versucht zu ergreifen, indem ich im Alltag das Beste gebe“, so Mads Albæk.
Der Mittelfeldspieler war im Sommer 2019 vom 1. FC Kaiserslautern zu Sønderjyske gekommen. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus, doch wie es um seine sportliche Zukunft aussieht, weiß er nicht.
„Die einzige Chance dafür, dass meine Zukunft bei Sønderjyske liegt, ist, wenn das Trainerteam sagt, dass es an mich festhalten will. Ich habe in den beiden vergangenen Transferfenstern zu wissen bekommen, dass ich mich nach etwas anderem umsehen soll. Ich spiele aber immer noch fast sämtliche Minuten und habe zuletzt zu wissen bekommen, dass ich jetzt nicht mehr wechseln darf. Das sind ganz andere Töne als noch vor fünf Wochen, aber so kann es im Fußball schnell in die eine oder andere Richtung gehen“, sagt Mads Albæk mit einem schlecht versteckten Seitenhieb an Sportdirektor Esben Hansen.
„Ich habe mit dem Klub einige Gespräche geführt, und ich denke, dass alle wissen, dass ich mein Bestes für den Klub geben werde. Ich sehe es nur positiv, dass ich wieder eine Rolle spiele. Ich werde alles dafür geben und meinen Beitrag leisten, dass Sønderjyske dort wieder hinkommt, wo man hingehört“, verspricht der 33-Jährige.
Das wird aber ein schweres Unterfangen für den Tabellensechsten, nach 8 Siegen, 3 Unentschieden und 6 Niederlagen in der ersten Saisonhälfte. 27 Punkte aus 17 Spielen bedeuten 6 Punkte Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz.
„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Diese Situation haben wir uns selber eingebrockt. Wir haben neues Selbstvertrauen getankt und wollen angreifen. Und wir wissen, dass die Aufstiegsfrage nicht nach dem ersten Spiel entschieden wird“, sagt der Mittelfeldspieler vor dem Verfolgerduell am Sonntag ab 13 Uhr in Næstved.
„Wir müssen in den ersten fünf Spielen dafür sorgen, dass der Rückstand nicht anwächst und am besten verkürzt wird, dann treffen wir in der Aufstiegsrunde immer wieder auf die gleichen Gegner“, meint Albæk.
Der langjährige Auslands-Profi geht mit einem guten Gefühl in die zweite Saisonhälfte, nicht zuletzt aufgrund des neuen Trainers.
„Thomas Nørgaard ist ein ausgeprägter Leader. Er spricht kleine und große Dinge klar an, die letztenendes große Bedeutung für das Endergebnis haben können. Ich denke, der Klub hat bewusst einen anderen Typ Trainer reingebracht, der eine härterer Linie fährt. Das hat der Kader gebraucht. Macht man etwas schlecht, bekommt man es auch zu wissen. Die Saisonvorbereitung ist gut gewesen, es ist zweifelsohne härter trainiert worden. Im Umfeld sind einige Dinge entfernt worden. Geburtstagskuchen, Ketchup und Chilimayo gibt es bei uns nicht mehr. Und die Leute sehen fit aus, vom Körperlichen her hat es in meiner Zeit bei Sønderjyske nicht besser ausgesehen, und das gibt mir ein gutes Gefühl“, erzählt Albæk.
Der von der Fitness her als Musterprofi geltende Albæk begrüßt die härtere Linie.
„Im Fußball ist es erforderlich, dass man fit ist. Da trägt jeder Spieler selbst eine Verantwortung, und es ist auch wichtig, fit zu sein, um die Vorstellungen des Trainers umsetzen zu können. Da gehört eine Messung des Körperfettanteils dazu. Ich weiß, dass zuletzt viel über Messungen von jungen Fußballerinnen geschrieben worden ist, und ich sage auch nicht, dass jeder Spieler eine bestimmte Zahl erreichen muss, aber wir befinden uns hier nicht in einem gewöhnlichen Job. Die Fitness ist für einen Fußballer die Grundlage, um Erfolg zu haben“, meint Mads Albæk.