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Henrik Hansen ist vor allem verärgert

Henrik Hansen ist vor allem verärgert

Henrik Hansen ist vor allem verärgert

Odense
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Henrik Hansen hatte erst zu Jahresbeginn Sønderjyske übernommen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Der 43-Jährige ärgert sich nach der ersten Entlassung seiner Trainerkarriere über die verschwundene Möglichkeit, die Saison zu Ende zu führen und das gesteckte Ziel zu erreichen. Der Rauswurf ändert aber nichts an seinen Gefühlen für den Klub, der schon dreimal sein Arbeitgeber war.

Henrik Hansen hat die Entlassung nach der 0:1-Niederlage bei Fremad Amager erst sacken lassen, spricht nun aber anderthalb Wochen nach dem Rauswurf bei seinem langjährigen Klub.

„Ich bin ein wenig enttäuscht, aber vor allem verärgert, denn mein größter Wunsch war es, gemeinsam mit dem Stab den Klub dorthin zurückzuführen, wo er hingehört“, sagt Henrik Hansen zum „Nordschleswiger“.

Nach einer holprigen ersten Saisonhälfte war der Superliga-Absteiger auf den fünften Tabellenplatz der 1. Division abgerutscht, als die Sønderjyske-Verantwortlichen die Reißleine zogen.

 

Henrik Hansen ärgert sich über eine der vielen vergebenen Chancen gegen Fremad Amager. Foto: DN

„Es ist nicht länger meine Aufgabe zu beurteilen, wieso es sportlich nicht besser gelaufen ist. Das Urteil ist von anderen gefällt worden, dass wir in der Entwicklung stagniert waren, und diese Entscheidung respektiere ich“, so der gefeuerte Cheftrainer: „Ich denke, dass wir auf der inneren Linie schon weit gekommen sind. Wir haben eine starke Kultur geschaffen und einen starken, harmonischen Kader, aber das sind eben die Mechanismen in dieser Welt, dass der Trainer gehen muss, wenn es sportlich nicht so läuft, wie man es sich erhofft hatte.“

Für den 43-Jährigen war Sønderjyske die erste Station als Cheftrainer.

„Ich finde, dass ich für den Job gut vorbereitet war, ohne diesen Job gehabt zu haben. Es ist damit vergleichbar, sein erstes Kind zu bekommen. Man wächst mit der Aufgabe. Ich habe unterwegs einige Dinge gelernt. Ich war nicht fehlerfrei, aber das ist ein Teil des Prozesses, und ich werde viele Erfahrungen mitnehmen. Manchmal läuft es nicht so wie erhofft, und für mich war jetzt Schluss, aber ich habe wirklich die Zusammenarbeit mit den Spielern, dem Stab und allen Leuten genossen, die in irgendeiner Weise ein Teil von Sønderjyske sind, und ich wünsche ihnen viel Erfolg“, sagt Henrik Hansen.

 

Henrik Hansen in dem Legenden-Trikot von Sønderjyske, eine limitierte Sonderedition für ausgewählte Spieler. Foto: Svend Anker Iversen

Der 43-Jährige hat in seiner aktiven Karriere 301 Superliga-Spiele absolviert, die meisten für Sønderjyske, wo er im November 2017 zur Klublegende gekürt wurde.

Henrik Hansen kam im Januar 2005 in den Anfangsjahren von Sønderjyske nach Hadersleben, blieb zunächst aber nur für zwei Jahre, bevor er über AC Horsens zu OB ging, wo er zweimal Vizemeister wurde. Im August 2010 kehrte er zu Sønderjyske zurück, übernahm dort die Kapitänsbinde und beendete dort auch im Sommer 2015 seine Karriere, um erst als A+-Trainer und später als Assistenztrainer weiterzumachen. Im Sommer 2018 wurde er Co-Trainer bei OB, bevor er im Januar 2022 den Cheftrainerposten bei Sønderjyske antrat. Hier blieb er weniger als ein Jahr.

„Ich hatte so viele gute Jahre bei Sønderjyske, dass dies meine Haltung zum Klub nicht ändern wird. Ich hoffe weiterhin, dass Sønderjyske aufsteigt“, sagt Henrik Hansen.

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