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Deutscher wird neuer SønderjyskE-Trainer

Deutscher wird neuer SønderjyskE-Trainer

Deutscher wird neuer SønderjyskE-Trainer

Hadersleben/Haderslev
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Michael Boris war in den vergangenen Jahren mit großem Erfolg Cheftrainer von MTK Budapest. Foto: MTK

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Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wird SønderjyskE zur neuen Saison einen ausländischen Cheftrainer an der Seitenlinie haben. Die Wahl ist auf einen 46-jährigen Deutschen gefallen, der sich in Ungarn einen Namen gemacht hat.

Drei Wochen nach der Entlassung von Glen Riddersholm hat Fußball-SønderjyskE seinen neuen Cheftrainer gefunden. Der Deutsche Michael Boris ist nach Informationen des „Nordschleswigers“ der neue Cheftrainer bei den Hellblauen und wird den Spielern am Montag vorgestellt, wenn sie die Vorbereitungen auf die neue Superliga-Saison aufnehmen.

„Ich werde keine Namen kommentieren. Wir hoffen, dass wir in der kommenden Woche einen neuen Cheftrainer präsentieren können, gerne schon am Montag“, sagt SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen auf Anfrage des „Nordschleswigers“.

Der 46-Jährige war in den vergangenen zwei Jahren Cheftrainer des ungarischen Traditionsklubs MTK Budapest, den er im ersten Jahr mit jungen Spielern zum Wiederaufstieg in die Erstklassigkeit sowie im zweiten Jahr in ein Pokal-Halbfinale und auf den siebten Platz in der Abschlusstabelle führte. Ungarische Medien zeigten sich überrascht, als es Mitte Mai trotz der sportlichen Erfolge zur vorzeitigen Trennung zwischen MTK Budapest und Michael Boris kam.  

Der Deutsche, der die UEFA-Pro-Lizenz besitzt, arbeitet gerne mit jungen Spielern und passt perfekt zur aggressiven Spielweise, die die amerikanischen Eigentümer bei SønderjyskE einführen wollen.

„Ich bin einfach begeistert vom aktiven Fußball. Man hat zwar nicht immer den Ball, will ihn aber schnell wiederhaben. Es ist doch beeindruckend, wie in Leipzig unter Julian Nagelsmann oder bei Jürgen Klopp in Liverpool gegen den Ball gearbeitet wird“, sagte Michael Boris im September 2020 in einem Interview mit „Spox“.

Jagd-Taktik

In Ungarn wurde der aus Bottrop (Nordrhein-Westfalen) stammende Trainer für seine Jagd-Taktik bekannt.

„Ich wollte einfach nicht wie jeder sagen, dass wir pressen oder gegenpressen, sondern dass wir jagen. Diese Begrifflichkeit hat sich dann immer mehr verselbstständigt, weil sie die Mannschaft so schnell so gut verinnerlicht hat. Die Spieler laufen viel und sind auch im Training extrem belastbar. Wir haben einen Schriftzug mit diesem Tenor an der letzten Tür, bevor es ins Stadion hinausgeht – ab dann ist die Jagd eröffnet“, so Michael Boris.

Michael Boris war Trainer von FC Schalke 04 II, Sportfreunde Siegen, Sportfreunde Lotte und KFC Uerdingen, bevor er 2016 nach Ungarn ging und ungarischer U19- und U21-Nationaltrainer wurde, als der ehemalige Dortmund-Profi Bernd Storck die A-Nationalmannschaft trainierte. 2019 ging es für wenige Monate nach Japan, wo er Co-Trainer bei Tokyo Verdy war, bevor er im Sommer 2019 nach Ungarn zurückkehrte.

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