Fussball

Der schmale Grat zwischen Erfolg und Misserfolg

Der schmale Grat zwischen Erfolg und Misserfolg

Der schmale Grat zwischen Erfolg und Misserfolg

Székesfehérvár
Zuletzt aktualisiert um:
Michael Boris jubelt über den Hinspielerfolg in Köln. Foto: Friedemann Vogel/EPA/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Bei SønderjyskE wurde er nach nur vier Monaten entlassen, bei seinem neuen ungarischen Arbeitgeber sorgt er für Furore. Michael Boris hat in dieser Woche die Möglichkeit, den 1. FC Köln im Playoff zur Conference League auszuschalten.

Das war schon ein Paukenschlag, als der 1. FC Köln in der vergangenen Woche das Playoff-Hinspiel zur UEFA Conference League in einem ausverkauften Stadion in Köln-Müngersdorf gegen den krassen Außenseiter MOL Fehérvár FC aus Ungarn mit 1:2 verlor.

An der Seitenlinie jubelte der deutsche Trainer Michael Boris, der vor weniger als einem Jahr bei SønderjyskE wegen Erfolglosigkeit entlassen wurde, aber nun vor dem größten Erfolg seiner Trainerkarriere steht, wenn es ihm gelingen sollte, den 1. FC Köln auszuschalten und in die Gruppenphase der Conference League einzuziehen.

„Wir sind mit dem Ziel Playoff-Runde ins Rennen gegangen und haben mit dem 1. FC Köln ein hartes Los erwischt. Der 1. FC Köln wird auch im Rückspiel der klare Favorit sein. Wir müssen wieder an die Grenze gehen und vielleicht auch drüber, dürfen uns aber nicht hinten reinstellen und auf ein 0:0 hoffen“, sagt Michael Boris vor dem Rückspiel am Donnerstag zum „Nordschleswiger“.

Michael Boris war nur vier Monate bei SønderjyskE im Amt. Foto: Karin Riggelsen

Der 2:1-Sieg in Köln war für den aus dem weniger als 100 Kilometer entfernten Bottrop stammenden Trainer ein besonderes Erlebnis.

„Für mich als Deutscher war das natürlich toll. 45.000 Zuschauer im Stadion war schon eine Riesenkulisse, und  nach der Kölschen Hymne wurde es beim 1:0 für die Kölner noch lauter. Die Rote Karte für den Gegner spielte uns in die Karten, und die Kölner waren danach für eine Viertelstunde ungeordnet. Das haben wir zum 2:1 genutzt“, so der 47-Jährige, der aber trotz der guten Ausgangsposition die Favoritenrolle immer noch beim Gegner sieht.

Michael Boris hatte MOL Fehérvár FC Mitte Februar übernommen und auf Anhieb in den Europapokal geführt, nachdem er am 1. November bei SønderjyskE entlassen worden war.

„Ich habe es sehr gemocht, in Dänemark zu arbeiten, und es war nicht vorauszusehen, dass es so enden würde. Ich denke, die Spieler, die abgegeben wurden, sind nicht gleichwertig ersetzt worden, und es hat sich gezeigt, dass auch mein Nachfolger Probleme hatte“, sagt Michael Boris: „Ich habe gelesen, dass der Klub umstrukturiert worden ist, und es kann jetzt ruhiger gearbeitet werden. Ich denke, ich war zum falschen Zeitpunkt dort.“

Mehr lesen

Fussball

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Sønderjyske: Es riecht schon ein wenig nach Klassenerhalt“