Ehe-Aus in der SønderjyskE-Familie

„Die SønderjyskE-Idee ist in Gefahr“

Die SønderjyskE-Idee ist in Gefahr

Die SønderjyskE-Idee ist in Gefahr

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Sydbank Park
SønderjyskE Fodbold hat sich von Sønderjysk Elitesport endgültig getrennt. Foto: Ute Levisen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Den Spitzensport im Landesteil unter einen Hut zu bringen, war eine der tragenden Säulen, als Sønderjysk Elitesport 2004 ins Leben gerufen wurde. Knapp zwei Jahrzehnte später gibt es Risse im Fundament. Es besteht sogar Einsturzgefahr. Ein Kommentar von Sportredakteur Jens Kragh Iversen.

Die Scheidung ist bereits seit August beschlossene Sache, die Scheidungspapiere liegen aber noch bei den Anwälten.

Der Vollzug der Scheidung zwischen SønderjyskE Fodbold und Sønderjysk Elitesport wird demnächst bekanntgegeben.

„Der Nordschleswiger“ konnte im August über den Anfang vom Ende dieser Ehe berichten, die von 2004 bis 2020 glücklich war, aber nach dem Verkauf der Fußball-Abteilung an den US-Amerikaner Robert Platek nur noch eine Vernunfts-Ehe war.

Die sogenannte „Backoffice-Absprache“, die im September 2020 beim Kauf von Platek eingegangen wurde, ist im August von den neuen Eigentümer von SønderjyskE Fodbold gekündigt worden.

In Sachen Sponsoring, Marketing, Kommunikation, Buchhaltung und Administration lag größtenteils alles noch bei Sønderjysk Elitesport, doch SønderjyskE Fodbold wird künftig auf eigenen Beinen stehen.

Der Fußball ist zu groß geworden

Einerseits verständlich, dass man eine neue, selbstständige Organisation aufbauen und selbst Tuchfühlung mit den Abläufen im eigenen Geschäft haben will, um die Jahr für Jahr größer werdenden Aufgaben im Profi-Fußball meistern zu können. Der Anfang ist mit Administrationschef Niels Esbensen und Kommunikationschef Jacob Ravn gemacht, die von Sønderjysk Elitesport abgeworben wurden, ansonsten wird es hinter den Kulissen viele neue Gesichter geben.

Andererseits birgt die Trennung auch Gefahrenmomente. Es wird nun bei der Jagd nach Sponsoren einen Konkurrenzkampf zwischen zwei Organisationen mit dem gleichen Logo und dem gleichen Brand geben.

Die Frage ist, ob es künftig das gleiche Logo geben kann?

Beide Organisationen haben angekündigt, dass ein gemeinsamer Paarlauf angestrebt wird, doch kann es den geben?

Gefühle spürbar abgekühlt

In vielen gescheiterten Ehen ist die Enttäuschung beim einen Part größer als beim anderen. Dies ist auch bei dieser Scheidung nicht anders, auch hier gibt es einen verschmähten Part.

Die Stimmung zwischen Sønderjysk Elitesport und SønderjyskE Fodbold ist gereizt, bei Sønderjysk Elitesport sind die Gefühle für SønderjyskE Fodbold spürbar abgekühlt.

Diese gescheiterte Ehe bringt die SønderjyskE-Idee von 2004 in Gefahr. Die Hellblauen waren lange Zeit das Paradebeispiel dafür, dass es möglich ist, drei Sportarten unter einen Hut zu bringen, die sich gegenseitig stärker machen. In Aalborg, Esbjerg, Odense und Kopenhagen war man mit ähnlichen Ideen gescheitert.

Zwei Verlierer?

Den Spitzensport im Landesteil unter einen Hut zu bringen, war eine der tragenden Säulen, als Sønderjysk Elitesport 2004 ins Leben gerufen wurde. Knapp zwei Jahrzehnte später gibt es Risse im Fundament. Es besteht sogar Einsturzgefahr.

SønderjyskE Fodbold hat sich aus der Gemeinschaft zurückgezogen, die Mitgliedschaft in dem Landesteilprojekt gekündigt.  Die Hellblauen werden künftig getrennte Wege gehen. Gespannt darf man sein, ob es ein friedliches Miteinander oder einen erbitterten Konkurrenzkampf geben wird.

Trifft Letzteres ein, wird es zwei Verlierer geben.

Mehr lesen

Sønderjysk Elitesport

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Eine Ära geht bei Sønderjysk Elitesport zu Ende“

Deutsche Minderheit

René Schneider übernimmt die Leitung der Kindergärten Rapstedt und Bülderup

Rapstedt/Ravsted Er hat sich mit seinen Qualifikationen gegen Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt und kehrt beruflich in die Minderheit zurück: René Schneider übernimmt zum 1. Mai die Leitung für die Kindergärten Rapstedt und Bülderup. Er sei froh, wieder im Kindergartenbereich des Deutschen Schul- und Sprachvereins tätig zu werden, so der ehemalige Leiter des Haderslebener Kindergartens und der Bildungsstätte Knivsberg.