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Thomas Nørgaard will das Lächeln zurückbringen

Thomas Nørgaard will das Lächeln zurückbringen

Thomas Nørgaard will das Lächeln zurückbringen

Hadersleben/Haderslev
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Thomas Nørgaard an seinem ersten Arbeitstag als Sønderjyske-Trainer. Foto: Karin Riggelsen

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Nach einer verkorksten ersten Saisonhälfte gehen die Sønderjyske-Fußballer als Tabellensechster in die letzten 15 Spiele der Saison. Dennoch ist der Superliga-Aufstieg alternativlos. Der neue Trainer kommt mit dem großen Druck gut klar und erzählt, wieso er den Job in Hadersleben interessanter findet als seinen bisherigen in Prag.

Mit aufgeladenen Batterien ist Thomas Nørgaard zu seinem ersten Arbeitstag seines neuen Jobs erschienen. Nach einer Woche mit der Familie auf Lanzarote ist der 40-Jährige in der Nacht auf Sonnabend nach Hadersleben gekommen und voller Tatendrang. 

Es gibt aber auch viel zu tun. Die Sønderjyske-Fußballer stehen nach 17 von 32 Spielen der 1. Division auf dem sechsten Tabellenrang, mit sechs Punkten Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz. Da fragt man sich, wieso ein Job als Cheftrainer beim Tabellensechsten der 1. Division interessanter ist als ein Auslands-Abenteuer als Co-Trainer von Rekordmeister Sparta Prag in der schönen Hauptstadt Tschechiens?

Ambition: Aufstieg!

„Je mehr mir über dieses Projekt präsentiert wurde, desto spannender hat es sich für mich angehört. Das Potenzial ist vorhanden. Ich hätte noch ein weiteres halbes Jahr in Prag etliche Erlebnisse sammeln können, aber man muss auch das Timing respektieren. In einem halben Jahr könnten wir mit Sønderjyske in der Superliga stehen. Das ist weiter unsere Ambition, und dann ist dieser Job spannender. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass private Faktoren bei meiner Rückkehr nach Dänemark eine Rolle gespielt haben. Es war für meine Familie nicht möglich, mit nach Prag zu ziehen, und da ist es einfacher, sich zweieinhalb Stunden ins Auto zu setzen und nach Kopenhagen zu fahren“, sagt Thomas Nørgaard zum „Nordschleswiger“.

Peter Buch Christiansen beim Trainingsauftakt der Sønderjyske-Fußballer. Foto: Karin Riggelsen

Der ehemalige AB-, Lyngby- und B93-Trainer wird jedoch viel Zeit in seiner Wohnung in Hadersleben verbringen, um mit Sønderjyske die sportliche Schieflage wieder aufzurichten.

Andere Kandidaten auf den nach der Entlassung von Henrik Hansen vakanten Trainerposten sind abgesprungen, abgeschreckt durch den Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen. Zur Rückkehr in die Superliga gibt es keine Alternative, mit diesem Druck kommt Thomas Nørgaard aber gut klar.

„Ohne diesen Druck ist es nicht sicher, dass ich jetzt hier stehen würde. Wenn es nicht diesen unbedingten Wunsch geben würde, aufzusteigen, würde mich diese Aufgabe nicht reizen. Es ist jetzt nicht so, dass der Klub dicht macht, wenn der Aufstieg nicht klappen würde. Wir werden jetzt alles geben, um den Aufstieg zu schaffen, und wenn nicht, dann setzen wir uns zusammen und definieren, wie es danach weitergeht“, so der neue Sønderjyske-Trainer.

Qualität ist vorhanden

Aus der Ferne hat er mitansehen können, wie der Aufstiegsfavorit weniger als die Hälfte der Spiele gewinnen konnte.

„Ich habe natürlich meine eigene Analyse gemacht. Ich habe den Spielern ganz klar gesagt, dass sie nicht aufsteigen, wenn sie das leisten, was sie 2022 geleistet haben. Das ist ganz einfach. Ich habe den Spielern aber auch gesagt, dass die zum Aufstieg nötige Qualität in der Umkleidekabine vorhanden ist, egal ob der Rückstand jetzt sechs Punkte beträgt. Ich muss meinen Beitrag dazu leisten, dass das Potenzial ausgeschöpft wird, nachdem nicht das Leistungsniveau erreicht wurde, das erreicht werden muss“, sagt Thomas Nørgaard.

 

Sportdirektor Esben Hansen sieht sich die erste Trainingseinheit des neuen Jahres an. Foto: Karin Riggelsen

„Es ist eine der Mechanismen im Fußball, die am allerschwersten ist, zu ändern. Ein Abstieg, ein Eigentümerwechsel und auch viele andere Faktoren können dafür sorgen, dass man trotz tüchtiger Leute und Spieler auf einem ausreichenden Niveau am Ende dennoch hinter den Erwartungen zurückbleibt“, meint der neue Sønderjyske-Trainer, der neues Leben in die Mannschaft einhauchen möchte.

Auf die Frage, wo es in der verkorksten ersten Saisonhälfte am meisten gehapert hat, zeigt er auf die fehlende Intensität.

„Der Superliga-Absteiger ist von der Intensität her immer besser als die Gegner auf dem neuen Niveau, aber wenn man auf die zugänglichen Daten blickt, ist Sønderjyske in Sachen Intensität in der 1. Division nur Durchschnitt. Die Spieler sind auch mental angeschlagen. Diese mentale Blockade ist nur schwer zu lösen, aber ich werde versuchen, eine neue Energie zu schaffen und das Lächeln in die Gesichter zurückzubringen. Es ist eine der einfachsten Prämissen des Lebens, dass es einem mit einem Lächeln im Gesicht leichter fällt“, so Thomas Nørgaard.

Mut gefordert

Der Trainerwechsel wird hoffentlich auch auf dem Platz zu sehen sein, so der 40-Jährige.

„Wir werden unsere hochintensive Kapazität anheben müssen, wir werden mehr die Initiative ergreifen und ich werde auch versuchen zu erreichen, dass die Spieler mutiger werden. Ich werde dann die Verantwortung übernehmen, wenn wir mutig gewesen sind und dennoch verloren haben. Ich werde aber versuchen, an der Kultur zu rütteln“, sagt der Sønderjyske-Trainer.

Bei der ersten Trainingseinheit waren seine Kommandos nicht zu überhören. Lautstark leitete er das Geschehen. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob seine Worte und seine Energie reichen, um doch noch aufzusteigen.

Die zweite Saisonhälfte beginnt am 19. Februar bei einem der direkten Konkurrenten, Næstved. Vorher warten vier Testspiele gegen AGF, Hobro IK, Randers FC und Landskrona BOIS. Der erste Test findet bereits am kommenden Freitag ab 12.30 Uhr in Aarhus gegen AGF statt.

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