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Sønderjyske-Comeback verschiebt Hvidovre-Aufstieg

Sønderjyske-Comeback verschiebt Hvidovre-Aufstieg

Sønderjyske-Comeback verschiebt Hvidovre-Aufstieg

Hvidovre
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Emil Frederiksen und José Gallegos jubeln nach dem Siegtreffer. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

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Die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr in die Superliga ist für die Sønderjyske-Fußballer noch am Leben. 76 Minuten lang sah es nach einem Aufstieg von Hvidovre IF aus, doch ein Doppelschlag von Emil Frederiksen und José Gallegos lässt es in der 1. Division noch einmal spannend werden.

Alles lief auf eine große Party vor voll besetzten Rängen hinaus, doch die Aufstiegsfeier von Hvidovre IF ist verschoben.

Der Kopenhagener Vorstadt-Klub hat weiterhin alle Trümpfe in der Hand und zwei Spieltage vor Schluss noch drei Punkte und zehn Tore Vorsprung. Aus den zwei noch ausstehenden Spielen bei Vendsyssel FF und zu Hause gegen Næstved Boldklub muss Hvidovre nur noch eines gewinnen, um aus eigener Kraft den Aufstieg perfekt zu machen, aber die Hoffnung bleibt, dass Hvidovre das große Nervenflattern bekommt und mit dem großen Ziel vor Augen zwei weitere Male stolpert. 

 

José Gallegos erzielte mit einem Schuss in den Torwinkel den entscheidenden Treffer. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Die Sønderjyske-Fußballer haben in der Schlussphase aus einem 0:1-Rückstand einen 2:1-Sieg gemacht und konnten verhindern, ein zweites Mal innerhalb von einer Woche mitansehen zu müssen, wie ein direkter Konkurrent den Superliga-Aufstieg bejubelt.

„Wir gingen mit dem Gefühl ins Spiel, dass wir um halb drei nachts die Tür zu einer Party eintreten, zu der wir nicht eingeladen sind. Wir wollten zumindest die Musik ausmachen. Wir sind jetzt wieder am Leben und werden sehen, was noch geht. Hvidovre muss jetzt nach Hjørring, und das ist nicht einfach. Das ist aber sekundär, wir müssen erst einmal unser Spiel in Næstved gewinnen“, so Sønderjyske-Trainer Thomas Nørgaard zum „Nordschleswiger“.

Die mit vielen Feierabend-Fußballern bestückte Hvidovre-Mannschaft hatte den dritten Sieg in Folge gegen die Sønderjyske-Profis vor Augen, war nach der frühen Führung über weite Strecken der Partie das bessere Team.

Die beiden Torschützen: José Gallegos und Emil Frederiksen. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Sønderjyske kam gegen Ende beider Halbzeiten besser ins Spiel, strahlte aber kaum Torgefahr aus. Dies änderte sich aber, als Thomas Nørgaard alles auf eine Karte setzte und fast nur noch Offensivspieler auf dem Platz hatte.

Zwei technisch anspruchsvolle Abschlüsse von Emil Frederiksen (77.) und José Gallegos (79.) ließen die Partie kippen.

Es fehlte nach den vielen Offensivauswechslungen in den Schlussminuten die Balance. So kam Hvidovre noch zu zwei dicken Ausgleichschancen, doch Sønderjyske hatte Glück beim Lattenkracher von Marcus Lindberg und auch beim Abschluss von Lirim Qimili, der nur um Zentimeter am Pfosten vorbei rollte.

„Wir haben nach zwei Niederlagen gegen Hvidovre den Plan geändert und wollten abwartend spielen, aber miserabel verteidigt. Und in Rückstand liegend ist es schwer, abwartend zu spielen. Wir haben Zeit benötigt, um ins Spiel gekommen, haben aber langsam Momentum bekommen“, so Nørgaard.

 

Frederik Carlsen erzielt das 1:0, hätte kurze Zeit später aber vom Platz gestellt werden müssen. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Der Spielverlauf wäre vielleicht ein anderer geworden, wenn Schiedsrichter Simon Duerlund Rasmussen die Tätlichkeit von Frederik Carlsen geahndet hätte und den Schlag des Hvidovre-Torschützen in den Unterleib von Jonas Thorsen mit einem Platzverweis bestraft hätte.

Doch auch hier lag der erschreckend schwache Unparteiische falsch. Das Niveau der Schiedsrichter ist in dieser Saison alles andere als beeindruckend gewesen, doch daran liegt es nicht, dass in den letzten beiden Spielen noch auf Schützenhilfe angewiesen sind. Da müssen die Hellblauen sich an die eigene Nase fassen.

Die Sønderjyske-Fußballer dürfen aber noch hoffen und haben plötzlich einen Joker in der Hinterhand. Emil Berggreen kam nach einem halben Jahr Zwangspause zu einem Kurzeinsatz für die Sønderjyske-Mannschaft, die dafür ohne die verletzten Orri Oskarsson und Lukas Björklund auskommen musste.

 

Emil Berggreen kam nach einer langen Zwangspause zu seinem Comeback. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Die Hellblauen sind auf Schützenhilfe angewiesen, und der Sønderjyske-Trainer meidet eine direkte Anwort auf die Frage, ob sie noch an den Aufstieg glauben.

„Wir glauben daran, dass das, was wir machen, zu einem Aufstieg berechtigt. Dann werden wir sehen, was rausspringt“, meint Thomas Nørgaard.

 

Hvidovre IF - Sønderjyske (1:0) 1:2

1:0 Frederik Carlsen (10.), 1:1 Emil Frederiksen (77.), 1:2 José Gallegos (79.)

Sønderjyske: Nicolai Flø – Rasmus Wikström, Luka Racic, Maxime Soulas, Jonas Thorsen (46.: Atli Barkarson) – Sefer Emini (76.: Emil Berggreen), Rasmus Vinderslev, Troels Kløve (46.: José Gallegos) – Emil Frederiksen, Søren Andreasen (69.: Mikkel Hyllegaard), Peter Buch Christiansen (85.: Christoffer Remmer).

Gelbe Karten: –

Schiedsrichter: Simon Duerlund Rasmussen. Zuschauer: 6.000 (ausverkauft).

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