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Der Sydbank Park ist keine Festung mehr

Der Sydbank Park ist keine Festung mehr

Der Sydbank Park ist keine Festung mehr

Hadersleben/Haderslev
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Die Sønderjyske-Kicker hatten in der laufenden Saison nicht immer die eigenen Fans im Rücken. Foto: Karin Riggelsen

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Das Haderslebener Fußballstadion wurde über viele Jahre in der Superliga gefürchtet, doch die Zeit ist längst vorbei. Die Sønderjyske-Fußballer klammern sich an die Aufstiegshoffnung, müssen aber gegen Vejle mit einer Auswärts-Atmosphäre im Sydbank Park rechnen, wo die Hellblauen weitaus weniger Punkte holen als in fremden Stadien.

Der Aufstiegszug schien schon abgefahren. Die Sønderjyske-Fußballer haben aber noch nicht ganz abreißen lassen und in den letzten vier Saisonspielen durchaus noch Chancen, doch noch aufzuspringen.

Ausrutscher sind aber nicht mehr erlaubt, auch nicht gegen den Tabellenführer. Vejle Boldklub kann mit einem Punktgewinn am Donnerstag ab 18 Uhr in Hadersleben die Rückkehr in die Superliga perfekt machen, doch die müssen die Hellblauen verhindern oder zumindest verschieben.

Gespielt wird aber leider im Sydbank Park. Was über viele Jahre eine Festung war, wird kaum noch gefürchtet.

Die Zuschauerzahlen im Sydbank Park sind in den vergangenen zwei Jahren gesunken. Foto: Karin Riggelsen

Die Sønderjyske-Fußballer holen hier weitaus weniger Punkte als in fremden Stadien. Nur 5 der bisherigen 14 Saisonsiege sind im eigenen Stadion geholt worden, wo der Schnitt bei 1,43 Punkten liegt. Auswärts sind es 2,0 Punkte.

„Ich würde mir wünschen, dass ich in dieser Frage eine konkrete Antwort hätte. Ich spüre die Unterstützung und habe auch das Gefühl, dass die Leute hinter uns stehen, aber wenn ich auf die kleiner gewordene Kulisse blicke, werden wir daran erinnert, dass hier am meisten aufzuholen ist. Es ist deutlich zu hören, wenn einige Leute denken, dass wir nicht gut genug sind“, sagt Thomas Nørgaard zum „Nordschleswiger“.

Der Sønderjyske-Trainer hat im eigenen Stadion eine gewisse Verunsicherung bei einigen Spielern erkennen können, wenn es nicht läuft.

Sønderjyske hofft in der entscheidenden Phase der Saison auf die Unterstützung der Fans. Foto: Karin Riggelsen

„Es ist kein Thema, das wir intern angesprochen haben, aber es ist durchaus denkbar, dass einige ohnehin mental angeschlagene Spieler von Unmutsäußerungen beeinträchtigt werden. Es ist hin und wieder schon zu erkennen, dass es den einen oder anderen Spieler belastet. Das soll jetzt nicht so aufgefasst werden, dass wir meckern oder heulen. Alle Fans haben das Recht, sich zu äußern. Das gehört zum Fußball dazu, dass man sich von den Rängen einiges anhören muss, aber es ist klar, dass je besser die Stimmung auf den Rängen ist, desto leichter ist es, Leistung zu bringen“, so Nørgaard.

Auch der Sønderjyske-Kapitän hofft auf mehr Unterstützung von den Rängen als in den vergangenen Monaten.

„Ich möchte gleich klarstellen, dass es nicht gut genug ist, was wir im eigenen Stadion geleistet haben. Das muss unsere Festung sein. Hier müssen wir die meisten Punkte holen“, sagt Marc Dal Hende.

 

Die Sønderjyske-Fans haben in der laufenden Saison nur fünf Heimsiege bejubeln können. Foto: Karin Riggelsen

„Bei wenigen Zuschauern hört man die einzelnen Zurufe deutlicher. Die Unmutsäußerungen von den Rängen gehen nicht spurlos an eine junge Mannschaft vorbei. Ich hoffe aber, dass unsere Fortschritte bemerkt worden sind. Wir brauchen unsere Fans und die Unterstützung von den Rängen“, so der Kapitän.

1.400 Vejle-Fans wollen in Hadersleben den Aufstieg ihrer Mannschaft feiern und werden in einem ausverkauften Gäste-Block für Stimmung sorgen. Die Sønderjyske-Fußballer stehen in dieser Auswärts-Atmosphäre unter Zugzwang, müssen an Hvidovre dranbleiben und am liebsten den Vier-Punkte-Rückstand verkürzen.

„Wir haben uns zweimal in eine Situation gebracht, wo wir die Dinge ändern konnten, haben aber unsere Chance nicht genutzt. Ich denke, dass wir eine gute zweite Saisonhälfte hingelegt und alles dafür getan haben, die Dinge umzubiegen, die in der ersten Saisonhälfte nicht geklappt haben. Wir müssen es uns vorwerfen, dass wir den Aufstieg nicht selbst in der Hand haben, müssen aber unsere Spiele gewinnen und sehen, ob es am Ende reicht“, meint Thomas Nørgaard.

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