Standpunkt

„Standpunkt zum Standpunkt von Siegfried Matlok“

Standpunkt zum Standpunkt von Siegfried Matlok

Standpunkt zum Standpunkt von Siegfried Matlok

Hans Heinrich Hansen
Hans Heinrich Hansen
Ekensund/Egernsund
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Zweisprachige Ortsschilder: Der langjährige Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hans Heinrich Hansen, reagiert auf Aussagen Siegfried Matloks.

Die geschichtliche Darstellung zum Thema zweisprachige Beschilderung durch den langjährigen Sekretariatsleiter in Kopenhagen, Siegfried Matlok, im Nordschleswiger, ist nach meiner Erinnerung korrekt dargelegt.

Wir sind uns einig darin, dass wir 2004 unserem Wunsch nach einer doppelsprachigen Beschilderung geäußert haben. Das Ziel war eine Sichtbarkeit der deutschen Sprache im öffentlichen Raum, um das Selbstverständnis der deutschsprachigen Minderheit in Nordschleswig zu fördern. Diese Haltung haben wir damals in der Öffentlichkeit vertreten und dafür viel Kritik und Häme einstecken müssen.

Warum sie im Staatenbericht des Europarates nicht erschienen ist, hat Siegfried Matlok dargelegt.

Ich habe aber einige Bemerkungen zu der politischen Auslegung, die im Standpunkt vertreten wird:

Wenn unsere Politik richtigerweise auf „kleinen Schritten und auf dem Bohren dicker Bretter“ beruhte, dann frage ich mich, was Siegfried Matlok unter Bohren versteht. Bohren von dicken Brettern setzt für mich voraus, dass man bohrt, sprich, dass man seine Wünsche immer wieder vorträgt, bis es zu einem Dialog führt. Ob dann eine Einigkeit erreicht wird, kann man nicht voraussagen. Es sind aber mindestens 16 Jahre her, dass dieses Thema zum ersten Mal vom BDN in die Öffentlichkeit getragen wurde, und bis heute hat es meines Wissens, außer dem Zwischenfall in Hadersleben, keinen seriösen dänisch-deutschen Dialog dazu gegeben.

Ich schätze, es wird von dänischer Seite auch wenige Politiker geben, die es ernsthaft wagen, diesen Vorschlag zu unterbreiten. Uns fehlen ein Amtsbürgermeister Kresten Philipsen und eine Museumsinspektorin Inge Adriansen, die 1994 den Mut hatten, die Einladung an uns zum Düppel-Fest 1995 aufrecht zu erhalten, trotz schwerster nationalistischer Presseauswüchse. Damals war auch von „zu früh“ und „unpassend“ die Rede. Danach hat sich vieles zum Positiven geändert.

Der politische Weg wird immer wieder von denen geprägt, die das Führungsmandat haben.

Ob man einverstanden ist mit diesem Weg, ist jedem Einzelnen überlassen. Ich möchte aber darum bitten, dass man sich mit provozierenden Äußerungen wie „Duckmäusertum“ und „Geschichtsfälschung“ zurückhält.

Ein Miteinander bei Respekt vor der jeweiligen kulturellen Eigenart haben wir erreicht, weil wir auch kontroversielle Themen mit Augenmaß auf Augenhöhe angepackt haben.

Hans Heinrich Hansen, Ekensund/Egernsund

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