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Das verspielte Talent ist reifer geworden

Das verspielte Talent ist reifer geworden

Das verspielte Talent ist reifer geworden

Hadersleben/Haderslev
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Emil Frederiksen kam im Januar 2020 vom SC Heerenveen zu SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Sprudel und Playstation sind im Leben von Emil Frederiksen eine Kombination, die der Vergangenheit angehört. Der 22-jährige SønderjyskE-Kicker hat neben dem Platz viel zur Optimierung getan, und das zahlt sich auf dem Spielfeld aus.

Ein Dribbling und eine Flanke, die zum entscheidenden Tor beim Wahnsinns-Comeback von Nykøbing führten.  Emil Frederiksen hatte wie schon so oft in der laufenden Saison die Finger im Spiel, wenn SønderjyskE über einen Torerfolg jubeln konnte.

Vier Tore und sechs Torvorlagen kann der 22-Jährige in der laufenden Saison aufweisen. Die größer gewordene Torgefahr ist beim Offensivspieler der große Unterschied im Vergleich zu früher.

„Ich habe mehr Tore und Torvorlagen gemacht. Ich war mir bewusst, dass ich in diesem Bereich zulegen musste. Daran habe ich gearbeitet, und daran werde ich weiterhin arbeiten. Das ist aber schwieriger als in vielen anderen Bereichen“, sagt Emil Frederiksen zum „Nordschleswiger“.

Schwere Zeit durchgemacht

Das 22-Jährige hat aber nicht nur vor dem gegnerischen Tor ein anderes Gesicht gezeigt. Überspitzt gesagt ist das begabte, aber manchmal zu verspielte Talent erwachsen geworden, zumindest reifer. 

 

Emil Frederiksen erzielte das einzige SønderjyskE-Tor. Foto: Karin Riggelsen

„Da ist schon was dran, was du da sagst“, so Emil Frederiksen, der Anfang 2020 vom SC Heerenveen aus den Niederlanden zu SønderjyskE kam, zunächst als Leihspieler, ab Sommer 2020 dann mit einem permanenten Vertrag ausgestattet. Dauerhaft in der Startelf festbeißen konnte er sich aber nicht, rutschte ständig rein und raus aus der Mannschaft.

„Ich kam aus Holland, ohne Erfahrung mit dem Erwachsenen-Fußball, und hatte hier lange eine schwere Zeit“, sagt der 22-Jährige, der im August 2021 die Nase voll hatte und unbedingt weg wollte, aber nicht durft. Mittlerweile hat er Freude an SønderjyskE gefunden und den ursprünglich Ende 2023 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis zum Sommer 2025 verlängert.

Nicht mehr Sprudel und Playstation

„Jetzt sieht es für mich besser aus, ich spiele häufiger und das Training macht mir weitaus mehr Spaß. Irgendwie lernt man, die nächsten Schritte in seiner Karriere zu machen“, so Frederiksen, der in der laufenden Saison bis auf zwei verletzungsbedingte Ausfälle stets in der Startelf stand.

Die Schritte hat er allerdings nicht nur auf dem Platz gemacht.

 

Emil Frederiksen (rechts) jubelt über das Wahnsinns-Comeback von Nykøbing. Foto: DN

„Ich möchte nicht sagen, dass es direkt ein Fokuspunkt gewesen ist, aber ich habe schon darüber nachgedacht, wie ich die Dinge optimieren kann, wie ich dafür sorge, dass ich den richtigen Schlaf bekomme und die richtigen Dinge zu mir nehme. Es geht nicht, jeden Tag Sprudel zu trinken, während ich Playstation spiele, wie ich es getan habe, als ich jünger war. Ich denke darüber nach, was ich esse, wie ich mich fit halte, ob ich noch eine Behandlung mehr brauche oder wie ich noch zusätzlich machen kann. Das muss sein, wenn man besser als die Anderen werden will“, sagt Emil Frederiksen, der aber auch darüber nachdenkt, wie er auf dem Platz schlauer agiert.

„Ich versuche, auch mal die simplen Dinge zu machen, und nicht immer die entscheidenden Pässe zu versuchen, obwohl das eigentlich zu meinen Stärken gehört. Ich versuche, die Balance zu finden, und im Dienste der Mannschaft mehr richtige Entschlüsse zu fassen, damit wir nicht ständig den Ball hergeben“, so der Offensivspieler.

Gegen Hobro nachlegen

Emil Frederiksen will mit seinen Mannschaftskameraden versuchen, im Heimspiel am Sonnabend ab 13 Uhr gegen Hobro IK auf der Euphoriewelle aus dem Wahnsinns-Comeback von Nykøbing zu reiten.

„Das war ein wahnsinniges Erlebnis, und das wollen wir mitnehmen. Wir haben gute Moral gezeigt, aber wir müssen auch daraus lernen. Wir dürfen in solch einem Spiel nicht 0:2 zurückliegen und drei Tore machen müssen, um ein Spiel zu gewinnen. Daran müssen wir arbeiten“, meint der 22-Jährige.

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