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Nerzzucht: Schnellere Entschädigungszahlungen winken

Nerzzucht: Schnellere Entschädigungszahlungen winken

Nerzzucht: Schnellere Entschädigungszahlungen winken

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Im Laufe der Corona-Pandemie wurden Millionen Nerze getötet. Foto: Mette Mørk/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix

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Immer wieder sind finanzielle Entschädigungen an Betreibende von Nerzfarmen verschoben worden. Jetzt bietet die Regierung ein neues Programm an.

Die dänische Regierung hat angekündigt, dass sie die Auszahlung von Entschädigungen für Nerzzüchterinnen und Nerzzüchter beschleunigen wird, die aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ihre Nerze töten mussten. Bisher haben die Züchtenden aufgrund von Verzögerungen bei der Auszahlung von Ausgleichszahlungen frustriert warten müssen.

„Nerzzüchtende und ihre Familien haben eine berechtigte Erwartung, mit ihrem Leben weitermachen zu können“, sagte der dänische Landwirtschaftsminister Jacob Jensen (Venstre) auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen und betonte: „Es geht um Familien und Schicksale.“

Schnellere Zahlungen

Die beschleunigte Entschädigung wird den Züchterinnen und Züchtern angeboten, die sich für das von der Regierung vorgeschlagene Modell entscheiden und Einspruchsmöglichkeiten ablehnen. In diesem Fall wird der Ausgleich bis Mitte 2024 ausgezahlt, im Gegensatz zu früheren Schätzungen, die von einer Auszahlung bis Ende 2027 ausgingen. Andernfalls könnte es bis zu sieben Jahre dauern, bis eine Entschädigung ausgezahlt wird.

Die Auszahlungen basieren auf Faktoren wie der Anzahl der Tiere, dem Preis der Felle sowie den Gebäuden und Maschinen auf den Farmen, was die Berechnungen kompliziert macht.

Weitere 2,8 Milliarden Kronen in Aussicht

Laut Ministerium wurden bisher 6,7 Milliarden Kronen an Kompensationen an die Betroffenen ausgezahlt. Mit dem beschleunigten Verfahren könnten weitere etwa 2,8 Milliarden Kronen bereitgestellt werden. Insgesamt sind etwa 19 Milliarden Kronen für die Ausgleichsregelung für Nerzzüchtende vorgesehen, wobei nicht alle Gelder direkt als Entschädigung ausgezahlt werden.

Die Regierung hatte im November 2020 angekündigt, dass viele Millionen Nerze aufgrund von Bedenken, dass das Coronavirus in Nerzen mutieren könnte, getötet werden müssen. Es wurde befürchtet, dass dies im schlimmsten Fall zu einem erneuten Ausbruch der Pandemie in Dänemark führen könnte. Später wurden jedoch Zweifel an der Risikobewertung geäußert, und es wurde kritisiert, dass diese auf sehr dünnen rechtlichen Grundlagen beruhte. Im Dezember 2020 wurde ein vorübergehendes Verbot der Nerzzucht erlassen und später ab 2023 aufgehoben.

Weitere Parteien mit an Bord holen

Das Ministerium erwartet, dass die Entschädigungsregelung im Rahmen der staatlichen Beihilfebestimmungen der EU liegt.

„Es ist nicht fair, dass Nerzzüchterinnen und Nerzzüchter aufgrund einer sehr langen Wartezeit Geld verlieren“, sagte Jacob Jensen.

Die Regierung hat eine Mehrheit für ihren Vorschlag, ist aber offen für Verhandlungen mit den anderen Parteien im Folketing.

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