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Die Enttäuschung sitzt tief bei Leonora Demaj

Die Enttäuschung sitzt tief bei Leonora Demaj

Die Enttäuschung sitzt tief bei Leonora Demaj

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Apenrade/Aabenraa
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Leonora Demaj stand von Dezember 2016 bis zum 30. Juni 2020 bei SønderjyskE unter Vertrag. Foto: Arne Matthiesen

Seit dem 1. Januar 2021 steht die verletzte Rückraumspielerin bei Vendsyssel unter Vertrag – dass sie schon seit dem Sommer kein Teil von SønderjyskE mehr ist, hat kaum jemand mitbekommen.

So hatte sie sich das Ende nicht ausgemalt: Nach dreieinhalb Jahren war für die Rückraumspielerin Leonora Demaj am 30. Juni 2020 plötzlich Schluss bei den Handballerinnen von SønderjyskE. Ihr Vertrag war zwar ausgelaufen, doch überrascht war die 22-Jährige trotzdem, erzählt sie dem „Nordschleswiger“.

„Nach meinem Kreuzbandriss am Ende der vergangenen Saison wurde mir versprochen, dass mein Vertrag trotz der Verletzung verlängert wird. Zwar zu schlechteren Konditionen als bisher, aber der Sportchef hat mir gesagt, dass man mir helfen wolle, wieder Fuß zu fassen. Doch danach hat es nie wieder ein Gespräch gegeben. Weder vor dem Ende des Vertrages am 30. Juni noch danach. Das war sehr enttäuschend für mich“, so Leonora Demaj.

An der Öffentlichkeit ist die Personalie weitestgehend unbemerkt vorbeigegangen. Alles schien beim Alten: Demaj bewegte sich im Kreis der Mannschaft, benutzte die Fitnessräume der Arena Apenrade und ist noch heute auf der Webseite als Spielerin gelistet.

„Vielen anderen Vereinen war es auch nicht bewusst, dass ich nicht mehr bei SønderjyskE unter Vertrag stehe. Es war schon eine merkwürdige Situation. Man läuft hier ja auch regelmäßig Peter (Nielsen, Trainer und Sportchef, Red.) über den Weg, wir haben auch über alles Mögliche gesprochen, aber von einem Vertrag war nie wieder die Rede. Irgendwann habe ich die Hoffnung aufgegeben. Ich finde mit einer Spielerin, die dreieinhalb Jahre im Verein war, darf man so nicht umgehen“, sagt die Rückraumspielerin.

Der Stachel sitzt auch nach der Unterschrift bei Vendsyssel tief.

„Ich hätte mir natürlich einen anderen Abschied gewünscht. Vom Fanklub waren einige Menschen bei mir und mit vielen der Spielerinnen treffe ich mich nach wie vor und werde mich auch ordentlich von ihnen verabschieden. Aber vom Verein kam leider überhaupt nichts. Ich hatte dreieinhalb tolle Jahre bei SønderjyskE, aber die leeren Versprechungen von Peter haben mich sehr enttäuscht“, so Leonora Demaj.

Die 22-Jährige steht seit dem 1. Januar bei Vendsyssel unter Vertrag und wird demnächst nach Nordjütland umziehen und ihr Reha-Programm dorthin verlagern. Nach ihrer eigenen Einschätzung wird Leonora Demaj zu Beginn der kommenden Saison wieder eingreifen können.

Vendsyssel steht auf dem letzten Platz der Frauen-Liga; Leonora Demaj geht davon aus, dass sie mit ihrem neuen Team in der kommenden Saison auf SønderjyskE treffen wird.

SønderjyskEs Sportchef und Trainer Peter Nielsen hat die Vorwürfe von sich gewiesen.

Zuletzt aktualisiert am 9. Februar um 14:41

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