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Chaos beim dänischen Rekordmeister

Chaos beim dänischen Rekordmeister

Chaos beim dänischen Rekordmeister

Kolding
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Cheftrainer Ulf Sivertsson wurde vor Kurzem entlassen, doch dies war nur eine von mehreren bemerkenswerten Entscheidungen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Bei KIF Kolding geht es weiter drunter und drüber. Nach bemerkenswerten Entscheidungen in der Trainerfrage und einem gescheiterten Plan, die Gehälter der Spieler zu kürzen, ist der Vorstand des Handballligisten zurückgetreten, und auch die Geldgeber haben das Handtuch geworfen.

KIF Kolding kommt einfach nicht zur Ruhe. Das Chaos beim dänischen Handball-Rekordmeister wird immer größer und gefährdet die Zukunft des Klubs.

Die finanziellen Probleme sind keineswegs neu, doch die Lage hat sich in dieser Woche dramatisch verschärft, nachdem es der Vereinsführung nicht gelungen ist, mit den Spielern eine Absprache über eine Gehaltskürzung in der zweiten Jahreshälfte zu treffen. Der Vorstand hat daraus die Konsequenzen gezogen und ist geschlossen zurückgetreten. Auch die Geldgeber, Morten Bugge und Anders Jensen, haben das Handtuch geworfen.

„Schlechte Vereinsführung“

Vorstandsvorsitzender Brian Stein gibt der Corona-Krise die Schuld für die akuten Geldsorgen des Vereins, doch die dänische Handball-Spielervereinigung sieht das anders.

„Man versucht, irgendwelche Erklärungen für die Probleme von KIF zu finden, aber die sind auf eine schlechte Vereinsführung zurückzuführen“, meint Michael Sahl Hansen, Geschäftsführer der Spielervereinigung: „Die Spieler und wir sind lösungsorientiert gewesen und haben keine Gehaltskürzung abgelehnt, aber eine solch drastische Gehaltskürzung, wie sie vorgeschlagen wurde, haben die Spieler nicht akzeptieren können.“

Laut Michael Sahl Hansen hatte KIF eine Gehaltskürzung in Höhe von 40 Prozent gefordert.

Der dänische Rekordmeister hatte in den vergangenen Monaten trotz der anhaltenden finanziellen Probleme gestandene Liga-Profis wie Peter Balling, Tim Winkler und Torben Petersen für die kommende Saison verpflichtet. 

Vor wenigen Wochen wurde Cheftrainer Ulf Sivertsson angeblich aus finanziellen Gründen entlassen und durch den bisherigen Assistenztrainer Andreas Toudahl ersetzt. „JydskeVestkysten“ konnte jedoch enthüllen, dass der Klub einen Vertrag mit dem ehemaligen SønderjyskE- und Holstebro-Trainer Patrick Westerholm unterschrieben hatte. KIF nutzte aber eine Klausel und bootete Westerholm wieder aus.

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Kommentar

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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