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SønderjyskE belohnt sich am Ende doch noch

SønderjyskE belohnt sich am Ende doch noch

SønderjyskE belohnt sich am Ende doch noch

Hadersleben/Haderslev
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Eggert Jonsson machte im SønderjyskE-Mittelfeld ein starkes Spiel. Foto: Scanpix

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Die meisten der 5.642 Zuschauer im Sydbank Park hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, doch am Ende belohnten sich die SønderjyskE-Fußballer doch noch für eine Leistung, die über weite Strecken ansprechend war.

OB hatte bis zur 79. Minute eine schmeichelhafte 2:0-Führung inne, doch in der dritten Minute der Nachspielzeit rettete der eingewechselte Marcel Rømer ein 2:2-Unentschieden.

Es hätte sogar mehr sein müssen, denn SønderjyskE war über weite Strecken die klar bessere Mannschaft gewesen. Mit großer Zweikampfstärke und Gradlinigkeit hatte man sich ein Übergewicht erzwungen, aber auch die Spielkultur kam mitunter nicht zu kurz. Der Sieg blieb allerdings auch aus, weil die Hellblauen scheinbar einen Komplex vom Elfmeterpunkt haben und sich gegenseitlich mit kläglichen Versuchen  zu übertreffen versuchen.

Das Duell begann vielversprechend. Mikael Uhre spielte mit einem eleganten Hackentrick Philip Zinckernagel frei, doch OB-Torwart Sten Michael Grytebust konnte zur Ecke abwehren. Auch in der Folge lag der Führungstreffer für die Gastgeber ständig in der Luft. SønderjyskE überließ den Gästen viele Spielanteile, doch OB wusste nur selten damit etwas anzufangen. Die Platzherren wirkten weitaus gefährlicher, wenn man schnell von Abwehr auf Angriff umschaltete. Mikael Uhre war ein ständiger Unruheherd, doch die Bemühungen wurden stets in letzter Sekunde gebremst. Christian „Greko“ Jakobsen hätte in der 32. Minute das Führungstor machen müssen, setzte aber den falschen Fuß ein, als er den feinen Querpass von Uhre ins Tor schieben wollte.

OB war trotz der vielen Spielanteile ein seltener Gast vor dem gegnerischen Tor. Es war nachzuvollziehen, weshalb die Odenseer Mitte der ersten Halbzeit  die 300-Minuten-Marke ohne Torerfolg in der Superliga durchschreiten konnten,  und sie benötigten auch fremde Hilfe, um die Torflaute zu beenden.  Ein harmloser Freistoß von Rasmus Festersen fälschte Niki Zimling unhaltbar für den eigenen Torwart ins Tor ab.

Die Pausenführung für OB war schmeichelhaft, SønderjyskE bekam aber wenige Minuten nach dem Seitenwechsel die große Gelegenheit, den Rückstand wieder wettzumachen. Der ehemalige SønderjyskE-Linksverteidiger in Diensten von OB, Joao Pereira, riss bei einer Ecke Marc Pedersen. Eine Aktion, die auch beim griechisch-römischen Ringen für einen Wertungspunkt gesorgt hätte. Zum  fälligen Strafstoß trat Philip Zinckernagel an, doch der Elfmeter wurde genau so schwach ausgeführt wie Kees Luijckx vor wenigen Wochen gegen Helsingør. Zinckernagel schoss knapp einen Meter am Tor vorbei.

Wie es besser gemacht wird, zeigten die Gäste sieben Minuten später. Ramon Rodrigues hatte sich im eigenen Strafraum in einen Torschuss geworfen und den Ball ungewollt mit der Hand abgewehrt. Der Elfmeter-Pfiff kam zögerlich, war aber völlig korrekt. Anders K. Jacobsen trat an und verwandelte sichere zum 0:2.

Danach war erst einmal die Luft raus bei den Gastgebern, die sich nur schwer vom neuerlichen Rückschlag erholten, aber immer mehr Druck machten und durch den Anschlusstreffer von Christian „Greko“ Jakobsen in der 79. Minute neue Energie bekamen und auf den Ausgleich drängten. OB konnte sich kaum aus der Umklammerung befreien. „Greko“ köpfte eine Minute später nur knapp am Tor vorbei, und es brannte im OB-Strafraum mitunter lichterloh. OB schien mit viel Glück die Führung über die Zeit retten zu können, doch der Dusel war in der Nachspielzeit aufgebraucht. Marcel Rømer köpfte aus kurzer Distanz zum 2:2 ein. 

Die Partie wurde gar nicht mehr angepfiffen, und der Sydbank Park stand Kopf. Die meisten der 5.642 Zuschauer bejubelten die Aufholjagd und den 2:2-Ausgleich. Es hätte aber mehr sein müssen. 

SønderjyskE - OB (0:1) 2:2
0:1 Rasmus Festersen (41.), 0:2 Anders K. Jacobsen (Handelfmeter/59.), 1:2 Christian „Greko“ Jakobsen (79.), 2.2 Marcel Rømer (90.+3)
SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Ramon Rodrigues, Marc Pedersen, Kees Luijckx, Simon Poulsen – Niki Zimling, Eggert Jonsson (68.: Marcel Rømer) – Troels Kløve, Philip Zinckernagel (60.: Casper Olesen), Christian „Greko“ Jakobsen – Mikael Uhre (71.: William Tchuameni).
OB: Sten Michael Grytebust – Mikkel Desler (87.: Jacob Barrett Laursen), Kenneth Emil Petersen, Frederik Tingager, Joao Pereira – Mathias Thrane, Jens Jakob Thomasen, Mathias Greve, Casper Nielsen (9.: Ryan Johnson Laursen) – Joan Simun Edmundsson, Rasmus Festersen (43.: Anders K. Jacobsen).
Gelbe Karten: Mikael Uhre, Philip Zinckernagel, Simon Poulsen – Joao Pereira, Mathias Thrane.
Schiedsrichter: Sandi Putros.
Zuschauer: 5.642.

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