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Rasmussen wird bei Fußballern weiter große Rolle spielen

Rasmussen wird bei Fußballern weiter große Rolle spielen

Rasmussen wird bei Fußballern weiter große Rolle spielen

Hadersleben/Haderslev
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Klaus Rasmussen ist seit mehr als einem Jahrzehnt auf Führungsebene das Gesicht von SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Der SønderjyskE-Direktor ist um seine Superliga-Mannschaft besorgt, stärkt aber seinem Trainerteam den Rücken. Gleichzeitig unterstreicht er, dass er auch künftig eine aktive Rolle einnehmen wird, obwohl er seinen Posten bei SønderjyskE Fodbold A/S abgibt.

Die SønderjyskE-Fußballer sind tief in die Krise gerutscht und müssen um den Klassenerhalt in der Superliga bangen. Die blamable 2:3-Heimpleite nach 2:0-Führung gegen Tabellenschlusslicht AC Horsens war der vorläufige Tiefpunkt der laufenden Saison und hat tiefe Sorgenfalten in der Stirn der Verantwortlichen hinterlassen.

„Wir sind alle besorgt. Wir gegen durch harte Zeiten. Wir haben in vielen Spielen lange Zeit gut gespielt, uns dann aber mit Aussetzern selbst um alle Möglichkeiten gebracht. Das macht uns Sorgen“, sagt SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen zum „Nordschleswiger“: „Es tut besonders weh, wenn man das Gefühl hat, dass man auf dem Weg zu einem Erfolgserlebnis ist und dann doch verliert. Wir können unsere Sorgen nur eliminieren, wenn wir Fußballspiele gewinnen, und es ist klar, dass wir bald ein Erfolgserlebnis brauchen.“

Acht Niederlagen und nur zwei Siege sind aus den elf Superliga-Spielen des neuen Jahres herausgesprungen, und blickt man noch weiter zurück, sind es elf Niederlagen und nur drei Siege aus den jüngsten 16 Superliga-Begegnungen. Anderswo würden nach solch einer Negativserie die branchenüblichen Mechanismen greifen und in den vielen Fällen wäre eine Trainerentlassung die Konsequenz, doch bei SønderjyskE ticken die Uhren traditionell anders. 

Glen Riddersholm und seine Mannschaft mussten gegen AC Horsens eine herbe Niederlage einstecken. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Ich möchte nicht dazu beitragen, Schlagzeilen zu machen“, antwortet der SønderjyskE-Direktor auf die Frage, ob der Trainer zur Diskussion steht: „Es ist eine Zeit, wo wir uns gegenseitig den Rücken stärken müssen. Wir müssen da gemeinsam raus und gemeinsam für eine Wende sorgen.“

Klaus Rasmussen ist in seiner langen Amtszeit ein Verfechter von Kontinuität gewesen, der sich weitaus länger streckt als die meisten, wenn es darum geht, an Trainern festzuhalten, und dies hat sich auch mit den amerikanischen Eigentümern im Nacken nicht geändert, obwohl diese verstärkt mit einem datenbasierten Zugang arbeiten.

„Wir haben hier mit Menschen zu tun. Unsere Probleme liegen derzeit im mentalen Bereich, da nützt es nichts, nur blind auf die Zahlen zu starren. Das ist auch der Zugang der Amerikaner. Wir haben weiterhin sechs Punkte Abstand nach unten und werden das gemeinsam umbiegen. Wir haben jetzt ein Pokal-Halbfinale am Donnerstag und dann eine große Aufgabe am Sonntag“, blickt der SønderjyskE-Direktor auf den Krisengipfel am Sonntag in Odense gegen OB. Am darauffolgenden Mittwoch folgt das Kellerduell in Lyngby.

Augen zu und durch. Die SønderjyskE-Kicker müssen sich im Abstiegskampf durchbeißen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Das neue Vorstandsmitglied Nishant Tella und Analytiker Andrew Ramsey sind aus den USA gekommen und befinden sich in diesen Tagen in Hadersleben. 

„Es ist so gut wie unmöglich gewesen, in den vergangenen Monaten gemeinsam an einem Tisch zu sitzen. Es ist schön, dass wir uns besser kennen lernen können und nicht nur eine halbe Stunde über Skype miteinander sprechen. Wir können mit vielen Themen in die Tiefe gehen, beispielsweise wie wir unsere Ziele erreichen, wie unsere Wünsche zur neuen Infrastruktur finanziert werden können und wie wir unsere Akademie stärken können. Es stehen viele Gespräche und Sitzungen auf dem Programm, wo die Amerikaner alle Leute im Haus kennenlernen und mit Schlüsselpersonen kommunizieren können“, so Klaus Rasmussen, der auch dazugehört.

Der SønderjyskE-Direktor hat sich über Medienberichte geärgert, dass SønderjyskE mit dem Abgang von Hans Jørgen Haysen und Klaus Rasmussen mehr als 30 Jahre Erfahrung verlieren würde. Er unterstreicht, dass er auch weiterhin eine große Rolle bei den Fußballern haben wird, obwohl er demnächst seinen Posten bei SønderjyskE Fodbold A/S abgibt, wenn der Fußball-Superligist einen CEO, einen geschäftsführenden Direktor, gefunden hat.

Die Blamage Horsens muss abgehakt werden. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Wir haben das vielleicht nicht präzise genug kommuniziert, denn viele haben es so aufgefasst, dass ich aus dem Fußball-Geschäft völlig verschwinde. Ich verschwinde ganz und gar nicht. Ich werde auch weiterhin eine große, aktive Rolle haben, wenn es darum geht, die Entwicklung unserer Fußball-Mannschaft voranzutreiben. Ich werde mit dem neuen CEO eng zusammenarbeiten, Sparringspartner sein und mit SønderjyskE viele Dienstleistungen an SønderjyskE Fodbold A/S abgeben“, sagt Klaus Rasmussen.

Die Suche nach einem neuen CEO läuft weiter auf Hochtouren. Bei SønderjyskE hofft man, in wenigen Wochen den neuen starken Mann beim dänischen Pokalsieger präsentieren zu können.

„Es liegen noch keine Namen auf dem Tisch. Die Rekrutierungsagentur wird uns demnächst eine Liste präsentieren, mit der wir uns dann auseinandersetzen werden“, so der SønderjyskE-Direktor.

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Kommentar

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