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Kees Luijckx über Abschied: „Das tut schon weh“

Kees Luijckx über Abschied: „Das tut schon weh“

Kees Luijckx über Abschied: „Das tut schon weh“

Hadersleben/Haderslev
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Kees Luijckx verlässt SønderjyskE nach viereinhalb Jahren. Foto: Dejan Obretkovic/Gonzales Photo/Ritzau Scanpix

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Mit Kees Luijckx verlässt einer der letzten Spieler aus der Vizemeister-Mannschaft von 2016 SønderjyskE. Der 33-jährige Niederländer hätte sich einen anderen Abschied gewünscht und macht kein Geheimnis draus, dass ein zerrüttetes Verhältnis zu Cheftrainer Glen Riddersholm die Hauptursache für seinen vorzeitigen Abgang ist.

Kees Luijckx sah keine faire Chance mehr auf einen Stammplatz und hat SønderjyskE nach viereinhalb Jahren den Rücken gekehrt, ein halbes Jahr vor Vertragsende. Der 33-jährige Niederländer hat beim Superliga-Rivalen Silkeborg IF einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben.

„Das tut schon weh. Das war nicht der Abschied, den ich mir erwünscht hatte, aber auf der anderen Seite freue ich mich auf meinen neuen Klub, der glücklich ist, dass er mich hat“, sagt Kees Luijckx im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“: „Hier möchte ich die Freude und den Spaß am Fußball wieder finden. Die letzten Monate bei SønderjyskE sind nicht die glücklichsten meiner Karriere gewesen. Ich war hier nicht mehr glücklich. Ich wollte nicht, dass es so zu Ende geht. Ich wollte nicht die zweite Geige spielen, und ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass ich dann kein netter Mensch und auch kein guter Mannschaftskamerad bin. Ich hatte keine Lust, zynisch und bitter zu werden, besonders nicht nach den vielen großartigen Jahren bei SønderjyskE.“

„Ich bin vielleicht ein wenig naiv gewesen“

Der Innenverteidiger war im September 2015 nach einem Abenteuer bei Videoton Szekesfehervar in Ungarn zu SønderjyskE gekommen und wurde gleich in seiner ersten Saison sensationell dänischer Vizemeister. Seinen Stammplatz verlor er aber zu Beginn der laufenden. Es krachte mächtig, und der Abschied kündigte sich bereits im Sommer an. Es wurde noch einmal die Friedenspfeife geraucht, doch die Wunden sind nie richtig verheilt.

 

Kees Luijckx spielte viereinhalb Jahre für SønderjyskE. Foto: Karin Riggelsen

„Ich bin vielleicht ein wenig naiv gewesen. Ich habe mich gefreut, dass Pierre Kanstrup zurückkehrt, und gedacht, dass wir wieder eine starke Innenverteidigung bilden könnten. Ich hatte mir selbst eingeredet, dass wir alle wieder bei null anfangen würden. Aber so ist es nie gewesen. Ich habe bei minus fünf angefangen“, so Luijckx, der nach drei Wochen Saisonvorbereitung das Gespräch mit SønderjyskE-Sportchef Hans Jørgen Haysen aufsuchte: „Ich habe Haysen gefragt, welche Pläne der Klub mit mir hat. Banggaard ist nach seiner Verletzung wieder auf dem Weg zurück, und es wurde deutlich, dass ich eine Option sein würde, aber nicht mit einem Platz in der Startelf rechnen durfte. Ich bin schlau genug, um zu wissen, dass ich keine Chance haben würde, von Beginn an zu spielen.“

Zerrüttetes Verhältnis zum Trainer

Nach dem Hauptgrund für seinen vorzeitigen Abgang gefragt, nimmt der 33-jährige Niederländer kein Blatt vor den Mund.

„Der Grund liegt hundertprozentig beim Trainer. Nicht beim Klub“, so Luijckx: „Ich möchte nicht so viel über dieses Thema sprechen, aber die Leser und die Fans verdienen eine ehrliche Antwort. Das war nicht die Zusammenarbeit, die ich mir erwünscht hatte. Der Trainer kann natürlich aufstellen, wen er will, aber da war kein Vertrauen. Es ist mir nicht das Gefühl vermittelt worden, ein bedeutender Spieler zu sein.“

Der Verteidiger wird im Februar 34 Jahre alt, hat aber keine Pläne, seine Karriere im Sommer zu beenden.

„Ich möchte noch ein paar Jahre spielen. Da kann ich nicht ein halbes Jahr auf der Bank sitzen. Dann wäre meine Karriere vorbei“, sagt Luijckx, der sich im Sommer alle Optionen offen hält: „Ich habe zwar gesagt, dass wir es uns überlegen, im Sommer nach Holland zurückzugehen, aber das ist noch nicht entschieden.“

Kees Luijckx wurde 2009 gemeinsam mit Simon Poulsen unter Louis van Gaal niederländischer Meister mit AZ Alkmaar und spielte darüber hinaus in seiner Karriere für Excelsior Rotterdam, ADO Den Haag, NAC Breda, Roda Kerkrade, Niki Volou (Griechenland) und Videoton Szekesfehervar (Ungarn).

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