Kommunalpolitik

Zuschuss für Gastfamilien ukranischer Flüchtlinge entfällt

Zuschuss für Gastfamilien ukranischer Flüchtlinge entfällt

Zuschuss für Gastfamilien ukranischer Flüchtlinge entfällt

Tondern/Tønder
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Ukrainische Flüchtinge an der Grenze zu Polen Foto: privat

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Wer Geflüchtete aus der Ukraine privat aufgenommen hat, konnte bislang von der öffentlichen Hand einen Zuschuss beziehen. Damit ist ab 1. Oktober in der Kommune Tondern Schluss. Seit Ende August sind keine Anträge mehr eingegangen. AsylSyd hat drei von neun Heimen geschlossen.

Wer Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, privat aufgenommen hat, konnte bislang von der öffentlichen Hand einen Zuschuss beziehen. Damit ist in Tondern ab 1. Oktober Schluss. Seit Ende August sind keine Anträge mehr eingegangen.

Wer als Privatperson Menschen aus der kriegsgebeutelten Ukraine bei sich aufgenommen hat, konnte die damit verbundenen Ausgaben teilweise durch Zuschüsse aus kommunaler Hand ausgleichen. 75 Kronen für einen Erwachsenen und 50 Kronen für ein Kind konnten täglich bei der Kommune Tondern bezogen werden.

Bis Ende August hat die Kommune Tondern etwa 484.000 Kronen ausgezahlt. Seit Ende des Monats sind keine Anträge mehr bei der Kommune eingegangen.

Der Geschäftsmann Hans Otto Sørensen war einer mehrerer Initiatoren, die an die polnische Grenze fuhren, um ukrainische Flüchtlinge abzuholen und nach Dänemark zu fahren (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Daher wird diese Bezuschussung enden, da die privat einquartierten Ukrainerinnen und Ukrainer mittlerweile ihre Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, teilweise auch Arbeit gefunden haben und umgezogen sind. Zudem ist der Flüchtlingsstrom zurzeit geringer als kurz nach Einbruch des russischen Angriffskriegs.

Der Finanzausschuss hat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Zahlungen bis zum 1. Oktober einzustellen.

Ausreichend Aufnahmekapazität

Die Kommune verfügt im Falle eines wieder steigenden Flüchtlingsstroms über ausreichend Aufnahmekapazität in den noch bestehenden Asylbewerberheimen, die von der Tonderner Gesellschaft AsylSyd betrieben werden.

Wegen stark rückläufiger Flüchtlingszahlen konnten so die von AsylSyd betreute Aufnahmeheime im ehemaligen Krankenhaus in Hadersleben (Haderslev), in der früheren Schule in Scherrebek (Skærbæk) und in Toftlund wieder geschlossen werden. „Sie stehen jetzt in der Wartestellung und können jederzeit im Laufe von 24 bis 48 Stunden wiedereröffnet werden“, erklärt der Geschäftsführer von AsylSyd, Niels Bøgskov Frederiksen, auf Anfrage.

Drei Heime in der Kommune Tondern

In der Kommune Tondern betreibt AsylSyd weiterhin das Heim in der früheren Seniorenstätte Aaløkke in Lügumkloster (Løgumkloster) und das Heim für jugendliche Ausländerinnen und Ausländer in Tondern.

Weiter im Betrieb sind die Aufnahmeheime in Hviding, Augustenburg (Augustenborg) und Bollersleben (Bollerslev). In den Zentren in Augustenburg leben 250 Menschen, die meisten sind aus der Ukraine. In Bollersleben liegt die Zahl bei 68 Personen, auch meist aus der Ukraine.

54 Nationalitäten

In den sechs verbliebenen Asyl-Syd-Unterkünften der dänischen Flüchtlingshilfe setzt sich die 658-köpfige Bewohnerschaft aus 54 verschiedenen Nationen zusammen. Ihre Asylanträge sind zeitraubender als das Sondergesetz für die ukrainischen Schutzsuchenden. Diese dürfen ohne Visum nach Dänemark einreisen und eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, sodass Erwachsene gleich eine Arbeitsstelle suchen oder eine Ausbildung anfangen. Für Kinder und Jugendliche gilt eine schnelle Aufnahme in Tagesstätten oder Schulen. Das Sondergesetz wurde Anfang März bei zweijähriger Laufzeit erlassen.

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