Transportunternehmen aus Pattburg

Kündigung: Odyssee philippinischer Kurt-Beier-Fahrer geht weiter

Kündigung: Odyssee philippinischer Kurt-Beier-Fahrer geht weiter

Kündigung: Odyssee philippinischer Kurt-Beier-Fahrer geht weiter

Pattburg
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Foto: Christer Holte/Ritzau-Scanpix

Der Skandal um die Ausbeutung philippinischer Fahrer bei der Transportfirma Kurt Beier Transport mit Niederlassung in Pattburg zieht weitere Kreise.

Das Unternehmen Kurt Beier Transport hat seinen philippinischen Fahrern gekündigt, die über eine Tochtergesellschaft in Polen in ganz Europa eingesetzt waren. 40 Fahrer sitzen momentan im polnischen Koszalin fest. Das berichtet das Gewerkschaftsblatt „Fagbladet 3F“.

Andere Fahrer haben demnach die Anweisung bekommen, sich mit ihren Lastwagen nach Pattburg zu begeben, um von dort mit Kleinbussen weiter nach Polen transportiert zu werden. In Deutschland haben sich 24 Fahrer in die Obhut von Menschenrechtsorganisationen begeben. 

In Pattburg waren 26 Fahrer aus einem slumähnlichen Lager geholt worden. Gegen Kurt Beier Transport wird seitdem in mehreren Ländern wegen Menschenhandels ermittelt. Mit den Enthüllungen der widrigen Arbeits- und Lebensbedingungen in Pattburg kam die Lawine ins Rollen.

„Nicht genug Arbeit“

Karsten Beier, Direktor der umstrittenen Transportfirma, hat die Entlassungen gegenüber TV2 damit begründet, dass es nicht genug Arbeit für die Fahrer gibt. 

Die Angelegenheit hat international hohe Wogen geschlagen. Wie berichtet, hat der philippinische Staat entschieden, die Verhältnisse seiner Landsleute im Ausland näher zu untersuchen. Die Agentur, die philippinische Fahrer an Kurt Beier Transport vermittelte, hat nach Anordnung des Inselstaates die Aktivitäten einstellen müssen.

8.000 Kronen im Monat

Wie es für die philippinischen Fahrer und Kollegen aus anderen Drittländern weitergeht, ist unklar. Laut Berichten haben sich Fahrer in der Heimat verschuldet, um nach Europa zu kommen und hier zu Geld zu verdienen. Bei Kurt Beier Transport verdienten sie etwa 8.000 Kronen im Monat – weniger als ein Drittel des Gehalts eines dänischen Fahrers.  

Die Philippinen  haben größtenteils in den Lastwagen leben müssen oder waren in primitiven Behausungen untergebracht.

Ende vergangener Woche hat es ein Treffen auf Christiansborg gegeben, bei der  Branchenorganisationen die Angelegenheit mit Transportminister Ole Birk Olesen (Liberale Allianz) und Beschäftigungsminister Troels Lund Poulsen (Venstre) besprachen.

Im Sonderburger Gericht sind Anfang Dezember an mehreren Tagen vorgerichtliche Anhörungen zu Kurt Beier Transport angesetzt.

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