Generalversammlung

Deutsches Museum: Ein großer Flop und viele helfende Hände

Deutsches Museum: Ein großer Flop und viele helfende Hände

Deutsches Museum: Ein großer Flop und viele helfende Hände

Sonderburg/Sønderborg
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Das Deutsche Museum zog am Freitag Bilanz über das vergangenen Jahr. Foto: Lana Riedel

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Bei der Generalversammlung des Trägervereins des Deutschen Museums Nordschleswig, gab es am Freitag einiges zu berichten. Nicht alles lief rund im vergangenen Jahr, doch für 2023 gibt es schon jetzt einige positive Zahlen.

„Endlich ein Jahr, in dem unsere Arbeit nicht stark von Corona geprägt wurde.“ So lauteten die ersten Worte von Ilse Friis, die am Freitag die Generalversammlung des Trägervereins des Deutschen Museums Nordschleswig als Vorsitzende mit ihrem Jahresbericht eröffnete.

Es war für das Museum ein Jahr, das von vielen verschiedenen Veranstaltungen geprägt wurde, so Friis. Doch ausgerechnet das Großereignis schlechthin, die Tour-de-France-Etappe mit Ziel in Sonderburg, wurde zum größten Flop des Jahres für das Museum. Die Museumsleitung hatte speziell für das Event eine Fahrradausstellung aus dem Fahrradmuseum in Bad Brückenau organisiert.

„Leider mussten wir feststellen, dass diese Sonderausstellung kein Renner war. Die fahrradbegeisterten Zuschauer gingen nicht ins Museum, sondern blieben am Straßenrand sitzen. Eine nicht unerhebliche finanzielle Ausgabe, die sich leider nicht rentiert hat“, so die Vorsitzende, die aber auch noch verkündete, dass die anderen Veranstaltungen zum Knivsbergfest und in der Adventszeit größeren Zuspruch fanden.

Dank an die Ehrenamtlichen

Viel Dank von Ilse Friis bekamen neben den drei hauptamtlichen Angestellten vor allem auch die Ehrenamtlichen, die unter anderem dabei helfen, die Unmengen an Material, die im Archiv lagern, zu sichten und zu registrieren.

„Zurzeit arbeiten 17 Ehrenamtliche an der Erfassung der vielen Dokumente im Archiv, an der Registrierung von Archivalien und an der Pflege und Hege der Ausstellung. Ohne diese freiwillige Arbeitskraft könnten Museum und Archiv nicht über die Runden kommen“, so Friis in ihrem Bericht.

Als weniger erfreulichen Punkt wies die Vorsitzende darauf hin, dass fast drei Jahre nach der Neueröffnung des Museums immer noch nicht alle aufgezeigten baulichen Mängel behoben wurden. So regne es immer wieder herein. Durch die Nässe werden Exponate im Kunstausstellungsraum und das Foyer in Mitleidenschaft gezogen. Das sei ärgerlich. Es sei zu hoffen, dass die Mängel vor dem dreijährigen Geburtstag endlich behoben werden, so Friis.

Etwas weniger Besuche

Museumsleiter Hauke Grella lieferte in seinem Jahresbericht unter anderem ein paar Zahlen zum Jahr 2022. Demnach haben im vergangenen Jahr 3.550 Besucherinnen und Besucher das Museum besucht. 76 Gruppen erhielten eine Führung. Für das laufende Jahr zeichnet sich laut Grella allerdings bereits jetzt eine Steigerung der Besuche ab.

„Im vergangenen Jahr waren die Leute aufgrund der gerade überstandenen Corona-Pandemie noch etwas zurückhaltend, denke ich. Wir können jedoch in den ersten Monaten des laufenden Jahres bereits sehen, dass bisher rund 50 Prozent mehr Menschen das Museum besucht haben als im selben Zeitraum des Vorjahres. Deshalb bin ich sehr sicher, dass wir dieses Jahr mehr Menschen bei uns begrüßen werden“, sagte Grella zum „Nordschleswiger“.

Besondere Exponate

Der Museumsleiter berichtete von zwei besonderen Exponaten, die das Museum im vergangenen Jahr erhalten hat: Zum einen zwei Lampenschirme des nordschleswigschen Künstlers Arndt Georg Nissen und eine Gedenktafel zum Ersten Weltkrieg aus Augustenburg (Augustenborg). Der Plan für die Gegenstände ist es, sie in künftige Ausstellungen einzubauen, so Grella.

Auch auf die gescheiterte Fahrradausstellung ging er ein: „Wir haben etwas ausprobiert und mussten feststellen, dass es nicht geklappt hat. In Zukunft werden wir uns wieder mehr auf unsere eigenen Sachen konzentrieren“, sagte Hauke Grella und weist auf die aktuell laufende Sonderausstellung zum 9. April hin – dem Tag, an dem Dänemark von Nazi-Deutschland besetzt wurde. Die Ausstellung kann ab Sonnabend im Museum besucht werden.

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