Junge Unternehmer

„Søster Is“: Drei Schwestern leben ihren Eis-Traum

„Søster Is“: Drei Schwestern leben ihren Eis-Traum

„Søster Is“: Drei Schwestern leben ihren Eis-Traum

Hadersleben/Haderslev
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Seit April dieses Jahres betreiben die drei Schwestern Sofie, Ditte und Signe Holm Hansen das Eiscafé „Søster Is“ am Jungfernstieg 7 in Hadersleben. Foto: Privat

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Eine Unterhaltung am Abendbrottisch war alles, was es für die drei Schwestern Sofie, Signe und Ditte Holm Hansen brauchte, um das Projekt „Søster Is“ anzustoßen. Vier Monate später eröffneten sie am Haderslebener Jungfernstieg ein kleines Eiscafé. Im Interview mit dem „Nordschleswiger“ blicken die Jungunternehmerinnen auf ihre erste Saison zurück.

„Wir hatten keine Vorstellung, was uns erwarten würde, und rückblickend ist das wahrscheinlich gut so“, sagt Ditte Holm Hansen lachend. Seit April dieses Jahres betreibt die 26-Jährige zusammen mit ihren jüngeren Schwestern Sofie, 18, und Signe, 21, das kleine Eiscafé „Søster Is“ am Jungfernstieg in Hadersleben.

Traumverwirklichung

Für die drei Schwestern, vor allem aber für Nesthäkchen Sofie, geht mit dem Eiscafé in der Domstadt ein Traum in Erfüllung. „Sofie hat uns eines Tages beim Abendessen erzählt, dass sie sich vorstellen könnte, nach ihrem Schulabschluss ein Eiscafé aufzumachen“, berichtet Signe Holm Hansen.

Bei „Søster Is“ wird Geschmack großgeschrieben. Deshalb gibt es auch nur eine kleine Auswahl an Eissorten. Foto: Annika Zepke

Doch wieso Träume auf die lange Bank schieben, dachten sich die drei Schwestern aus Rödding (Rødding) und begannen im Januar 2021 konkrete Pläne für ihr erstes eigenes Café zu schmieden. Tatkräftige Unterstützung bekamen sie dabei von ihren Eltern, wie Ditte und Signe Holm Hansen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ erzählen, an dem ihre Schwester Sofie aufgrund schulischer Verpflichtungen nicht teilnehmen konnte. Die 18-Jährige macht neben ihrer Arbeit im Eiscafé noch das Abitur an einem Gymnasium in Vejen.

Eine Frage des Geschmacks

Bei Familie Holm Hansen wird der Geschmack großgeschrieben. Deshalb verwenden sie für ihr Eis auch ausschließlich frische Zutaten. Noch bevor das Café um die Mittagszeit seine Türen öffnet, steht Signe Holm Hansen zweieinhalb Stunden an der Eismaschine und bereitet die verschiedenen Eissorten frisch zu. „Ich glaube, man kann Eis nicht mehr von Grund auf machen, als wir es tun“, meint Signe Holm Hansen.

Wir haben inzwischen eine feste Stammkundschaft. Den Leuten gefällt unser Konzept, und sie interessieren sich ehrlich dafür, wie das Geschäft läuft.

Signe Holm Hansen

Gelernt haben sie das Eishandwerk unter anderem bei einem Workshop eines Bornholmer Eisspezialisten. Auch die Rezepte entwickeln sie selbst, verrät die 21-Jährige, die im vergangenen Jahr die Schule abgeschlossen hat und sich nun hauptsächlich um die Arbeit im Café kümmert.

Kleine, aber feine Auswahl

Mit ihren sowohl klassischen als auch ausgefalleneren Eiskreationen wie Apfel-Thymian und Himbeer-Schoko-Kokos wollen sie den Haderslebenerinnen und Haderslebenern zeigen, dass es nicht auf die Fülle an Sorten ankommt, sondern auf deren guten Geschmack.

Die Idee für das Eiscafé kam den Schwestern beim Abendessen. Foto: Annika Zepke

„Wir haben an einem Tag maximal zehn verschiedene Sorten zur Auswahl“, erklärt Signe Holm Hansen. „Mehr ließe sich auch gar nicht bewerkstelligen“, ergänzt ihre Schwester Ditte, die überwiegend hinter den Kulissen aktiv ist und sich um Buchhaltung und soziale Medien kümmert.

Daher könne es aber auch vorkommen, dass die Eisauswahl gegen Ende des Tages etwas kleiner ausfällt, erklärt Signe Holm Hansen: „Da wir alles frisch zubereiten, haben wir keinen Nachschub auf Lager.“

Pragmatischer Ansatz

Auf Hadersleben als Standort sind die drei Schwestern aus Rödding aus einem einfachen Grund gekommen: „Als wir Anfang des Jahres mit dem Gedanken spielten, ein Eiscafé aufzumachen, haben wir uns umgehört, in welcher Stadt es noch an selbstgemachtem Eis mangelt“, so Ditte und Signe Holm Hansen.

Größer ist nicht unbedingt besser.

Ditte Holm Hansen

Damals entpuppte sich Hadersleben als ebendieser Ort. Dass kurz nach der Konkretisierung ihrer Pläne gleich drei weitere Geschäfte ankündigten, künftig selbstgemachtes Eis in der Domstadt anbieten wollen, habe bei den Jungunternehmerinnen kurzzeitig für Schweißausbrüche gesorgt. Vom Traum eines eigenen Eiscafés ließen sich die drei aber dennoch nicht abbringen – zum Glück. Denn der Laden läuft gut, wie die Hansen-Schwestern nach ihrer ersten Eissaison mit leichtem Stolz in der Stimme verkünden.

Treue Stammkunden

„Wir haben inzwischen eine feste Stammkundschaft. Den Leuten gefällt unser Konzept, und sie interessieren sich ehrlich dafür, wie das Geschäft läuft“, freut sich Signe Holm Hansen. Sogar das Angebot einer Zweitfiliale sei ihnen schon unterbreitet worden, berichten die Schwestern. Dieses haben sie allerdings dankend abgelehnt: „Größer ist nicht unbedingt besser“, meint Ditte Holm Hansen.

Jeden Vormittag steht Signe Holm Hansen an der Eismaschine und bereitet die verschiedenen Sorten frisch zu. Foto: Annika Zepke

Auch vom Arbeitsaufwand lasse sich dies nicht bewerkstelligen, so Signe Holm Hansen: „Bereits jetzt arbeite ich 60 Stunden in der Woche.“ Neben der harten Arbeit seien auch die unterschiedlichen Kompetenzen der drei Schwestern ein Schlüssel zum Erfolg, ist Ditte Holm Hansen sich sicher. Und auch ihrem geschwisterlichen Verhältnis habe das gemeinsame Projekt bislang gutgetan: „Seit wir zusammen arbeiten, lernen wir uns noch besser kennen“, so die 26-Jährige. 

„Wir nehmen es, so wie es kommt“

Wie es für die drei Cafébesitzerinnen in Zukunft weitergeht, wissen sie noch nicht. „Wir nehmen es, so wie es kommt“, sind sich die Schwestern einig. Ditte zieht es demnächst berufsbedingt ins Ausland, und Signe werde so lange die Stellung halten, bis die Jüngste im Bunde, Sofie, ihren Abschluss gemacht hat und die Hauptverantwortung für das Eiscafé übernehmen kann. Danach sehe sie weiter, so die 21-Jährige.

Doch bis es so weit ist, freuen sich die Jungunternehmerinnen erst einmal, dass ihr Projekt „Søster Is“ so erfolgreich angelaufen ist.

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