Fussball

Enttäuschung über geplatzten Olympia-Traum bei Lene Christensen

Enttäuschung über geplatzten Olympia-Traum

Enttäuschung über geplatzten Olympia-Traum

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Lene Christensen ist seit Ende 2020 Stammtorhüterin der dänischen Nationalmannschaft. Foto: Balazs Popal/Gonzalez Photo/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die 23-Jährige aus Mastrup ärgert sich über die zwei vergebenen Möglichkeiten auf den Gruppensieg in der Nations League, kann aber auf ein ereignisreiches 2023 zurückblicken. Der Vertrag in Norwegen ist verlängert worden, der große Traum ist aber weiter die englische Liga.

Lene Christensen hat den Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris begraben müssen. 

Die 23-Jährige aus Mastrup (Marstrup) bei Hadersleben (Haderslev) hatte mit der dänischen Fußball-Nationalmannschaft das Olympia-Qualifikationsturnier vor Augen, doch gleich zweimal innerhalb von wenigen Tagen haben die Däninnen die Möglichkeit zum Gruppensieg in der Nations League verstreichen lassen.

Olympia ein absoluter Höhepunkt

„Es ist megaärgerlich, dass es nicht geklappt hat. Die Olympischen Spiele gehören für eine Fußballerin zu den absoluten Höhepunkten. Der Frauenfußball ist bei Olympia eine große Sache, und wir hatten alle gehofft und davon geträumt, in Paris dabei zu sein, aber es sollte nicht sein“, sagt eine enttäuschte Lene Christensen zum „Nordschleswiger“.

Lene Christensen rettet bei der 0:3-Niederlage gegen Deutschland in höchster Not. Foto: Clemens Bilan/EPA/Ritzau Scanpix

Die dänischen Fußballerinnen hatten das Hinspiel gegen Deutschland mit 2:0 gewonnen und waren als ungeschlagener Tabellenführer zum Rückspiel nach Rostock gefahren, verloren aber durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit mit 0:3.

„Wir hatten uns eine gute Ausgangsposition verschafft, aber nach dem 0:3 das Gefühl, dass das Rennen gelaufen ist. Wir wollten einen guten Abschluss gegen Island und hatten auch reichlich Torchancen, konnten aber kein Tor machen“, so die Nationaltorhüterin über die 0:1-Heimniederlage gegen Island.

EM in der Schweiz im Visier

Ein Sieg hätte zum Gruppensieg gereicht, denn Deutschland patzte beim 0:0 in Wales. Die Deutschen dürfen somit weiter von Olympia träumen.

„Es dürfen nur drei europäische Mannschaften bei den Olympischen Spielen teilnehmen. Das Nadelöhr ist extrem klein, und es ist megaärgerlich, dass wir unsere Chance nicht nutzen konnten. Wichtig ist aber, dass wir zumindest Gruppenzweite wurden, denn dann steigen unsere Chancen auf eine Qualifikation für die nächste EM in der Schweiz“, unterstreicht Lene Christensen.

 

 

Lene Christensen hat 31 Länderspiele für Dänemark absolviert. Foto: Johnny Pedersen/Ritzau Scanpix

Die 23-Jährige hat bereits zwei große Endrunden mit Dänemark absolviert. Nach der EM im Sommer 2022 in England folgte die WM 2023 in Australien.

„Das war ein extrem großes Erlebnis. Für mich war das eine große Sache, Dänemark bei einer Weltmeisterschaft vertreten zu dürfen. Für Dänemark war es die erste WM-Teilnahme seit langer Zeit, und das Erlebnis wurde auch nicht kleiner dadurch, dass wir einen kleinen Teil von Australien sehen durften. Die WM hat sehr viel Aufmerksamkeit bekommen, und die Tribünen waren überall voll, egal ob wir in Sydney oder Perth gespielt haben“, schwärmt Lene Christensen.

Wettlauf mit der Zeit

Sportlich konnte die dänische Auswahl mit einem Achtelfinal-Einzug die Erwartungen erfüllen, bevor es vor 75.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in Sydney eine 0:2-Niederlage gegen den WM-Gastgeber gab.

Für Lene Christensen war die WM-Teilnahme ein Wettlauf mit der Zeit, denn Anfang 2023 fiel sie für vier Monate mit einer Schienbeinverletzung aus.

„Das war eine Stressreaktion nach einer Überbelastung und zu wenig Pause. Zum Glück ist es entdeckt worden, bevor es zu einem Bruch kam. Und ich bin stolz, dass ich es nach einer langen Reha noch rechtzeitig für die WM geschafft habe. Ich bin jetzt aber besonders aufmerksam und mache nun auch eine lange Pause, damit mein Körper regeneriert“, so Lene Christensen, die im März ihren Vertrag bei Rosenborg in Trondheim bis Ende 2024 verlängerte.

Lene Christensen im Duell mit Alexandra Popp Foto: Clemens Bilan/Ritzau Scanpix

„Man weiß nie, was passiert, aber der Ausgangspunkt ist der, dass ich nächstes Jahr bei Rosenborg spiele, und darauf freue ich mich“, sagt die Nationaltorhüterin, die aber kein Geheimnis daraus macht, dass ihr großer Traum die englische Liga ist.

„Ich bin erst 23 und werde es schon noch schaffen, in England zu spielen. Es ist aber eine Frage des Timings. Ich will nicht irgendwo hin, wo ich plötzlich auf der Bank ende. Ich warte auf das richtige Angebot“, so Lene Christensen, ohne darauf eingehen zu wollen, ob es bereits Angebote aus England gegeben hat.

Die Mastruperin wechselte 2015 vom HFK zu Kolding Q und ging im Januar 2022 nach dreieinhalb Jahren in der dänischen Liga zu Rosenborg nach Norwegen.

Mehr lesen

Wort zum Sonntag

Pastor Axel Bargheer, Kopenhagen
Axel Bargheer
„Versöhnte Verschiedenheit“