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Sønderjyske plant Einstieg in den Frauen-Fußball
Sønderjyske plant Einstieg in den Frauen-Fußball
Sønderjyske plant Einstieg in den Frauen-Fußball
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Der Frauen-Fußball gehörte vor zwei Jahrzehnten zu den auserwählten Sportarten, als Sønderjysk Elitesport ins Leben gerufen wurde, wurde aber 2009 aus finanziellen Gründen ausgegliedert. Die Zeiten haben sich geändert. Die neuen Eigentümer von Sønderjyske wollen einen neuen Anlauf starten.
Der Frauen-Fußball ist auf dem Vormarsch. Das Interesse steigt überall. Dänemark hinkt in vielen Belangen noch hinterher, doch auch hier ist Bewegung zu erkennen.
Die großen Klubs steigen in den Frauen-Fußball ein. Wegen des größeren Interesses und der besseren Wirtschaftlichkeit, aber auch weil sie dazu gezwungen werden.
Die UEFA verlangt, dass die Vereine in einem gewissen Umfang den Frauen-Fußball unterstützen, um an den europäischen Wettbewerben teilnehmen zu dürfen. Wenn nicht mit einer eigenen Frauen-Mannschaft, dann muss es zumindest eine Kooperationsabsprache mit einem Frauen-Team geben, das finanziell unterstützt wird.
Um die Lizenz zu bekommen, müssen die Vereine „die Teilnahme am Fußball fördern und einen Beitrag zur Entwicklung des Frauenfußballs leisten“, wie es seitens der UEFA heißt.
Bei DBU gibt es eine solche Forderung noch nicht, um in der Superliga spielen zu können, aber sie kann noch kommen. Es wird gemunkelt, dass der dänische Verband die besten dänischen Vereine freundlich, aber mit Nachdruck dazu aufgefordert hat, in den Frauen-Fußball einzusteigen.
Brøndby IF, AaB, AGF und der FC Nordsjælland gehören bereits zu den acht Mannschaften in der Frauen-Liga, vor wenigen Wochen haben auch OB und der FC Midtjylland ein Frauen-Team übernommen, das in der 1. bzw. 2. Division spielt. Der schnelle Weg nach oben wird gesucht. Das wird bei Sønderjyske anders sein, hier wird man sich noch ein wenig gedulden müssen.
Behutsamer Aufbau bei Sønderjyske
Sønderjyske arbeitet an Plänen, in den Frauen-Fußball einzusteigen, will aber alles langsam und von unten aufbauen.
„Wir haben das Gefühl, dass wir als Klub an einen Punkt gekommen sind, wo der Frauen-Fußball ein Thema ist, mit dem wir uns beschäftigen. Wir fühlen auch eine Verantwortung Sønderjylland gegenüber, dass es auch für Fußballerinnen möglich ist, nach oben zu kommen und den Traum auszuleben“, sagt Markus Kristoffer Hansen, Direktor und Miteigentümer von Sønderjyske Fodbold, zum „Nordschleswiger“.
Die Pläne sind noch in einem frühen Stadium, es hat aber bereits Gespräche mit dem Haderslev Fodboldklub (HFK) gegeben.
„Wir haben eine Absprache mit dem HFK über den Start-up von Frauen-Fußball getroffen. Wir glauben daran, dass alles von unten aufgebaut werden und organisch wachsen muss. Wenn wir eine Frauen-Mannschaft haben wollen, dann mit Fußballerinnen aus der Region. Wir werden nicht zwölf Amerikanerinnen in der Mannschaft haben. Hinter den Kulissen ist es bereits durch einen fantastischen Einsatz vom HFK angelaufen, und ich denke, dass wir das gemeinsam stemmen können“, meint Markus Kristoffer Hansen.
Zwang ist nicht der Antrieb
Der Zwang internationaler oder nationaler Verbände bei der Lizenzvergabe sei nicht der Antrieb, versichert er.
„Wir werden nicht darauf warten, dass es irgendwann einmal zu einer Lizenzbedingung wird. Wenn wir das Gefühl haben, dass wir in drei Jahren dazu bereit sind, dann wird es in drei Jahren sein. Und nicht erst in sechs Jahren, wenn es zur Lizenzanforderung wird“, so der Direktor.
„Für uns gibt es viele Beweggründe. Der Frauen-Fußball hat sich enorm entwickelt. Das WM-Finale hat gerade vor 80.000 Zuschauenden in Australien stattgefunden. Das Interesse ist groß. Und wir finden auch, dass wir eine Verantwortung haben, die Mannschaft für ganz Sønderjylland zu sein, nicht nur bei den Männern, auch bei den Frauen“, sagt Markus Kristoffer Hansen.
Der Frauen-Fußball war von Anfang an dabei, als Sønderjysk Elitesport 2004 ins Leben gerufen wurde, doch fünf Jahre später wurde der Geldhahn zugedreht, als das finanziell angeschlagene nordschleswigsche Leistungssportprojekt den Gürtel enger schnallen musste.
Rote Zahlen beim Frauen-Fußball
Mit Frauen-Fußball ist es schwer gewesen, mehr Einnahmen als Ausgaben zu schaffen, und das ist auch heute noch so.
„Wenn die Entwicklung des Frauen-Fußballs anhält, dann glaube ich dran, dass man schwarze Zahlen schreiben kann, aber aktuell sieht es schwer aus. Ich denke nicht, dass man in den Frauen-Fußball einsteigen und in den ersten Jahren schwarze Zahlen erwarten kann. Wir tun es aber, weil wir für den Frauen-Fußball eine Zukunft sehen“, meint Markus Kristoffer Hansen.
Sønderjyske spielte von 2007 bis 2012 insgesamt vier Jahre in der Liga und stand 2008 im dänischen Pokalfinale. Bis 2018 kickten die Fußballerinnen noch in der 1. Division.
Aktuell sind die Fußballerinnen vom HFK in der fünftbesten Spielklasse zu finden, gemeinsam mit Sønderborg Q, und AaBK/Løjt/Rødekro in der Jütlandserie.
„Mit der finanziellen Unterstützung im Rücken kann es schnell gehen. Und es kann auch sein, dass es zu automatischen Aufstiegen kommt, wenn die Superliga-Klubs einsteigen. Es erfordert aber, dass das Fundament vorhanden ist, und das wollen wir gemeinsam mit dem HFK aufbauen“, so der Direktor.
Beim HFK sind bereits erste durchgreifende Initiativen eingeleitet worden, den Mädchen-Fußball zu stärken.