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HFK will Mädchenfußball im Landesteil aufblühen lassen

HFK will Mädchenfußball im Landesteil aufblühen lassen

HFK will Mädchenfußball im Landesteil aufblühen lassen

Hadersleben/Haderslev
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Fußballbegeisterte Mädchen beim Training in Hadersleben Foto: Karin Riggelsen

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Sønderjyske hat angekündigt, in den Frauen-Fußball einsteigen zu wollen, doch diese Pläne sind eher mittelfristig. Erst muss der Unterbau stimmen. Die Talente müssen aus den eigenen Reihen kommen. Haderslev Fodbold Klub hat Initiativen ergriffen, die Entwicklung im Mädchen-Fußball zu stärken und überlegt auch, sich um eine DBU-Lizenz zu bemühen.

Haderslev Fodbold Klub (HFK) gehört seit Jahren zu den mitgliederstärksten Vereinen Jütlands, doch auf der Mädchen-Seite hapert es noch im ganzen Landesteil. Nordschleswig hinkt im Mädchen- und auch im Frauen-Fußball hinterher, doch das soll sich ändern.

 

An dem ersten SFP+-Training nahmen vor Kurzem mehr als 60 junge Fußballerinnen teil. Foto: Karin Riggelsen

„Wir wollen ganz grundlegend mehr Mädchen dazu bewegen, Fußball in Hadersleben zu spielen. Wir wollen selbstverständlich gerne mehr Mitglieder beim HFK haben, aber genauso wichtig ist es, dass der Mädchen-Fußball im ganzen Landesteil aufblüht“, sagt Brian Alsted Sørensen, Vorsitzender der Frauen- und Mädchen-Abteilung beim HFK.

214 Mädchen unter 18 Jahren spielen aktuell Fußball beim HFK.

„Wir hatten einen Mitgliederrückgang. Unser Ziel ist es, die Zahl bei den Mädchen zu verdoppeln“, so der Vorsitzende.

 

 

Der HFK will mit dem SFP-Angebot die Talentförderung bei den Mädchen vorantreiben. Foto: Karin Riggelsen

Der HFK hat Initiativen ergriffen, die Entwicklung im Mädchen-Fußball zu stärken. Eine davon ist „Sønderjyllands Fodboldpiger“ (SFP), ein kostenloses Trainingsangebot für Fußballerinnen bis zu 14 Jahren aus dem gesamten Landesteil, die jeden zweiten Freitag an verschiedenen Orten Nordschleswigs von kompetenten Trainern gefördert werden.

„Die Idee ist nicht neu. Per Hansen dos Santos hat damit begonnen, gemeinsam mit Mads Lorensen von Vojens BI, und nun hat unser neuer Head of Coaching, Rasmus Hansen, die Idee wieder aufgegriffen und weiter vorangetrieben“, so Brian Alsted Sørensen.

 

Rasmus Hansen, ehemaliger Trainer der Erstdivisionäre von Vildbjerg, ist neuer Head of Coaching der Frauen-/Mädchen-Abteilung des HFK. Foto: Karin Riggelsen

Neben dem kostenlosen SFP gibt es neuerdings auch ein SFP+-Angebot, wo ein gewisser Eigenbetrag geleistet wird. Hier wird an den anderen Freitagen in Hadersleben trainiert, und am Wochenende kommt es im und am Idrætscenter zu einem dreitägigen SFP+Camp.

Einige der SFP-Spielerinnen haben seit den Sommerferien unter der Leitung von Mads Lorensen in der Spielgemeinschaft Haderslev/Vojens/Dybbøl in der U14 Liga 1 gespielt, doch „Sønderjyllands Fodboldpiger“ ist erst einmal nur ein Trainingsangebot und schickt keine Mannschaften in den Spielbetrieb.

Einige der SFP-Spielerinnen haben seit den Sommerferien für Haderslev/Vojens/Dybbøl in der U14 Liga 1 gekickt. Foto: Karin Riggelsen

„Es ist Teil unserer Überlegungen, auch Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen. Es gibt Pläne, ein SFP Nord und ein SFP Süd zu bilden. Es hilft nichts, dass alle in Hadersleben spielen. Dann gehen uns die Gegner aus“, sagt der Vorsitzende und weist darauf hin, dass es auch gute Mannschaften in Düppel (Dybbøl) oder Tondern (Tønder) geben muss.

„Wenn daraus dann eine Elitemannschaft wird, ist es naheliegend, dass sie in Hadersleben beheimatet ist, auch wegen unseres Talentcenters. Es sind aber keine Entschlüsse gefasst worden. Es ist wichtig, dass wir den Dialog mit unseren Zusammenarbeitsklubs haben. Die wollen wir nicht verlieren und ihnen nicht auf die Füße treten“, so Brian Alsted Sørensen.

Foto: Karin Riggelsen

Die Rahmenbedingungen sind in Hadersleben vorhanden, wie auch Lene Terp findet. Die 105-fache Nationalspielerin aus Hellewatt (Hellevad) war zwischen ihren Trainerjobs auf den Färöern und bei Fortuna Hjørring kurzzeitig am SFP-Projekt beteiligt.

„Lene hat uns erzählt, dass unser Talent-Set-up beeindruckend ist und zu den Top 4 in Dänemark gehört, auch wegen unserer Akademie“, sagt der Vorsitzende.

 

Der HFK will die Mitgliederzahlen bei den Mädchen verdoppeln. Foto: Karin Riggelsen

Der nächste Schritt ist eine DBU-Lizenz, doch das ist am Ende eine Kostenfrage.

„Wir haben den Wunsch, irgendwann Lizenzklub zu werden. Es erfordert aber Geld, eine Lizenz zu erwerben. Die Rahmenbedingungen sind vorhanden, aber es gibt einige Forderungen, die erfüllt werden müssen, und dazu benötigen wir Geld. Rasmus hat gute Arbeit geleistet und hat Erfahrungen aus Vildbjerg. Wir sind bereit und können loslegen, wenn unsere Pläne gutgeheißen werden“, so Brian Alsted Sørensen, der die Pläne Anfang Dezember mit dem Sportausschuss und Anfang Februar mit dem Vorstand des HFK vorlegen will.

 

 

Mads Lorensen hat gemeinsam mit Per Hansen dos Santos „Sønderjyllands Fodboldpiger“ ins Leben gerufen und gehört weiterhin zu den Trainern. Foto: Karin Riggelsen

Vor dem 1. März 2024 muss ein Interesse an einem Lizenzantrag für die Periode 2025-27 dem dänischen Verband mitgeteilt sein. Mit rund einer Million Kronen wäre ein großer Schritt gemacht. 

Sponsoren oder auch eine Finanzspritze von Sønderjyske wären Optionen. Sønderjyske muss in absehbarer Zukunft am Frauen-/Mädchen-Fußball beteiligt sein, um für die Superliga oder 1. Division der Männer eine Lizenz zu bekommen, und hat vor wenigen Monaten auch zum Ausdruck gebracht, in den Frauen-Fußball einsteigen und ihn von unten aufbauen zu wollen.

 

Foto: Karin Riggelsen

„Es ist absolut eine Möglichkeit, dass wir irgendwann mit Sønderjyske zusammenfinden, aber aktuell gibt es nichts Konkretes. Für unsere Frauen-Mannschaft ist der nächste Schritt der Aufstieg in die 2. Division, aber den Schritt von der 2. in die 1. Division schaffen wir nicht ohne Hilfe“, meint der Vorsitzende der Frauen- und Mädchen-Abteilung des HFK.

Die Frauen-Mannschaft des HFK ist vor wenigen Wochen in die viertbeste Spielklasse Dänemarks („Kvindeserien“) aufgestiegen. 

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