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Reaktionen auf den SønderjyskE-Verkauf

Reaktionen auf den SønderjyskE-Verkauf

Reaktionen auf den SønderjyskE-Verkauf

Hadersleben/Nordschleswig
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Die meisten SønderjyskE-Fans sind mit der Übernahme ihres Klubs durch die amerikanische Platek-Familie zufrieden. Foto: Karin Riggelsen

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Fans sehen den Verkauf von SønderjyskE an die amerikanische Familie Platek meist positiv. Die Hauptsponsoren des nordschleswigschen Fußballclubs waren informiert.

Der Fußballklub SønderjyskE ist seit Dienstag in amerikanischen Händen. Die Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch die Fangemeinde, und es gab bereits in den ersten Stunden hunderte – meist positive – Kommentare in den sozialen Medien.

„Herzlichen Glückwunsch an uns alle. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn wir ständig einen drauf legen wollen. Vor allem müssen wir uns dann zum Saisonabschluss nicht immer in die Hose machen, wenn es gegen den Abstieg geht“, lautet der Kommentar eines Fans auf der Facebookseite SønderjyskE Fodbold info og debat.

Ein Fan meinte kurz und gut „Champions League“, ein weiterer bezeichnete die Übernahme als „American Football“ und ein Dritter Fan meinte einfach „Fabelhaft“.

Als „sehr spannend und positiv“ bezeichnet ein anderer Fan die Übernahme: „SønderjyskE Fußball bekommt eine Finanzspritze, die das Leben leichter macht. Vor allem jetzt, wo die Finanzen während der Corona-Krise strapaziert sind."

Verhaltene Fans

Etwas verhaltener sind zwei Fans. Der eine schreibt: „Ich weiß nicht ganz, wie ich mich dazu verhalten soll", während ein anderer die finanzielle Lage des Klubs anspricht: „So ist es nun einmal im modernen Fußball. Es dreht sich um Geld, Geld und noch mehr Geld. Es kostet eben sehr viel Geld, wenn man vorne mitspielen möchte.“

Nur wenige Kritiker

Schließlich gibt es auch einige wenige Kritiker:

„Ich hoffe, dass dies ein Aprilscherz ist. Fuck, ist das eine Niederlage. Wir halten zusammen, Fußball, Handball und Eishockey, aber das hier ist eine Schweinerei. Pfui, ich bin mit dem Fußball fertig", lautet ein Kommentar.

Die Klubführung von SønderjyskE ist sich ohne Zweifel darüber im Klaren, dass mit einem solchen Schritt viele Gefühle verbunden sind.

Daher besteht die Pressemitteilung des Klubs nicht nur aus Aussagen der eigenen Chefetage, sondern auch des Haderslebener Bürgermeisters Hans Peter Geil und den Hauptsponsoren sowie vom Vorsitzenden des Muttervereins Haderslev FK.

Stolzer Bürgermeister

„Es ist im Klub viel passiert, und der Verein hat die ganze Zeit neue Schritte gemacht. Das Projekt ist größer und professioneller geworden, und wenn wir auch in Zukunft ein Superligaklub sein wollen, dann müssen wir dorthin gehen, wo sich die Fußballwelt hinbewegt", sagt Claus Dall, Vorsitzender von HFK.

Er erklärte, der HFK und SønderjyskE würden weiterhin Hand in Hand gehen.

Bürgermeister Geil freut sich über die Aufmerksamkeit aus Amerika – aber auch über den Bescheid des Vereins, dass er weiterhin in Hadersleben und Nordschleswig verwurzelt sein werde. „Es gibt uns neue Möglichkeiten und weiterhin Superliga-Fußball in Hadersleben", glaubt Geil.

Zufriedene Sponsoren

„Der Bitten & Mads Clausen Fond waren von Beginn an mit dabei, als der Klub 2004 gegründet wurde. Nun ist die Zeit gekommen, dass sich SønderjyskE weiterentwickelt. Wir wünschen dem Fußballprojekt viel Glück auf der Reise“, werden Peter Mads Clausen und Per Have von der Clausen-Stiftung in der Pressemitteilung von SønderjyskE zitiert.

Auch Povl Davidsen vom Baumarkt Davidsen Tømmerhandel gehört zu den Mäzenen der ersten Stunde.

„Wir waren bei der Geburt von SønderjyskE dabei, wir haben die Reise mitgemacht, und wir werden weiterhin dabei sein“, sagt Davidsen. „Entscheidend für uns ist, dass SønderjyskE für Erlebnisse sorgt und Nordschleswig attraktiver macht."

Schließlich gehörten auch die Apenrader Firma Abena und Firmenchef Preben Terp-Nielsen zu den „Erfindern“ von SønderjyskE. „Wir haben gesehen, wie SønderjyskE imstande gewesen ist, die ganze Zeit einen oben draufzulegen, ohne dass das auf Kosten der Werte geschehen ist."

Es sei ein Grund, stolz zu sein, meint Preben Terp-Nielsen angesichts der Tatsache, dass SønderjyskE nicht nur lokales und nationales Interesse verspürt, sondern dass nun auch das Ausland auf den Klub aufmerksam geworden ist. Auch Abena werde den Verein weiterhin unterstützen und Terp-Nielsen forderte die Wirtschaft des Landesteils auf, dies auch zu tun.

Impfstoff gegen den Abstieg

In der Medienlandschaft bezeichnet der Chefredakteur der Fußballzeitschrift „Tipsbladet“ den Handel als „Impfstoff gegen den Abstieg“.

„SønderjyskE befindet sich in einer strategisch schlechten Position: Der Verein ist zu klein, um sich aus dem Abstiegskampf rauszuhalten, aber gerade groß genug, um auf die Superliga zu setzen und den Blick nach oben zu werfen. Daher ergibt es Sinn“, meint Troels Bager Thøgersen über den Handel.

 

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