Gourmet-Weltmeisterschaft
Brians Senkrechtstart vom Pauli zum besten Koch der Welt
Brians Senkrechtstart vom Pauli zum besten Koch der Welt
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23 ist eine Super-Zahl für den 40-jährigen Brian Mark Hansen: Am 23. Januar gewannen der gebürtige Woyenser und sein Team die Koch-Weltmeisterschaft „Bocuse d'Or“ in Lyon. Am 23. März des Vorjahres kochte sich der 40-Jährige zum Europameister: „Ich habe immer noch das Gefühl, dass alles nur ein Traum ist.“
Zuweilen werden Träume wahr – so wie für Brian Mark Hansen. Er ist ein „Maître de Cuisine“ der Sonderklasse. Soeben haben der gebürtige Woyenser und sein Team den internationalen Kochwettbewerb „Bocuse d'Or“ in Lyon gewonnen. Brian Mark Hansen, Chefkoch im Michelin-Restaurant „Søllerød Kro“ auf Seeland, darf sich seit Anfang dieser Woche somit bester Koch der Welt nennen.
Kein Traum, sondern eine Heidenarbeit
Wirklich fassen kann er es nicht: „Ich habe immer noch das Gefühl, dass alles nur ein Traum ist.“ Dabei ist es kein Traum, sondern harte Arbeit. Auch das verrät der frischgebackene Weltmeister in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“: „Ein Jahr haben die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft gedauert.“
Der Chefkoch macht keinen Hehl daraus, dass der Weltmeistertitel eine Gemeinschaftsleistung seines Teams ist: Elisabeth Madsen, Gourmetköchin im „Svinkløv Badehotel“, gehört dazu. Gemeinsam räumte das Team in Lyon die Preise ab, und zwar in allen Kategorien. Für den Woyenser war die Weltmeisterschaft ein wahrer Koch-Grand-Slam.
Bis zum Knie im Wasser
Dabei war allein der Weg in die Küche der „Bocuse d'Or“ in Lyon ein Abenteuer, das Mark Hansen so schnell nicht vergessen wird: „Es fing damit an, dass der Bus nicht kam, der uns dorthin bringen sollte. Wir mussten förmlich in die Küche stürmen!“, erzählt er. Endlich am Ort des Geschehens angekommen, stand die Küche unter Wasser, weil ein Abflussrohr leckgeschlagen war.
„Bis zum Knie stand uns das Wasser, und als eine Raumpflegerin den Boden wischen wollte, habe ich ihren Wischmopp an den Kopf bekommen.“ Der Weg zum Ruhm war gespickt mit Hindernissen.
Lehre im „Hotel Pauli“
Sein Handwerk hat Brian Mark Hansen von der Pike auf gelernt – im elterlichen Hotel in Woyens (Vojens). Das „Hotel Pauli“ gibt es schon längst nicht mehr. Es hatte – ungeachtet vieler Proteste vor Ort – vor Jahren einem „Lidl“ weichen müssen.
Obwohl Brian Mark Hansen heute die kulinarische Welt zu Füßen liegt, kehrt er immer wieder an den Ort seiner Kindheit und Jugend zurück: „In Woyens lebt schließlich meine Familie.“ Auch in der alten Bahnhofsstadt ist man stolz auf den berühmten Sohn der Stadt, wie zahllose Glückwünsche in den sozialen Medien zeigen.
Das Geheimnis des Erfolgs
Bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaft hatte sich Mark Hansen ein hehres Ziel gesteckt: „Ein Podiumsplatz sollte es schon werden.“ Es wurde noch mehr: Zu Weltruhm hat es Mark Hansen seit dem Wochenanfang gebracht – und wird seither entsprechend gefeiert. Mit einem Empfang im Kopenhagener Rathaus und Rathauspfannkuchen am Freitag beispielsweise.
Wie sein Erfolgsrezept lautet, das mögen sich so manche Mitbewerberinnen und -bewerber fragen. Brian Mark Hansen verrät es gern. Er ist da ganz offen: „Letztendlich hatten wir wohl einfach den besseren Geschmack.“