Umweltministerin

Tierschutz: Wildschweinzaun wird sichtbarer

Tierschutz: Wildschweinzaun wird sichtbarer

Tierschutz: Wildschweinzaun wird sichtbarer

Kopenhagen/Nordschleswig
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Lea Wermelin
Umweltministerin Lea Wermelin (Soz., Archivbild) Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Dort, wo der Zaun feinmaschiger wird, wird er sich auch nicht mehr „durchsichtig in die Landschaft“ einfügen, sagt Dänemarks Umweltministerin. In den vergangenen Monaten hatten sich vereinzelt Rehe in dem Gatter verfangen.

200.000 Kronen (fast 27.000 Euro) soll es kosten, den Wildschweinzaun entlang der dänisch-deutschen Grenze stellenweise nachzubessern. Das hat Dänemarks Umweltministerin Lea Wermelin jetzt in einer schriftlichen Antwort auf eine Anfrage der Abgeordneten Mai Villdasen (Einheitsliste) bekannt gegeben.

Der an den betroffenen Abschnitten 1,50 Meter hohe Zaun wird, so Wermelin, nach dem Umbau auf den oberen 60 Zentimetern feinmaschiger als bisher gestaltet, sodass die Abstände zwischen den Stahlelementen 20 Zentimeter in der Höhe und etwa 2,5 Zentimeter in der Breite betragen.

„Das Risiko, dass Schäden entstehen, so weit wie möglich minimieren“

Ziel ist es, Wildtiere zu schützen. In den vergangenen Monaten kursierten auf sozialen Plattformen Bilder von qualvoll verendeten Rehen, die sich in dem grobmaschigen Zaun verfangen hatten. Zwei dieser Fälle wurden offiziell bestätigt.

Ein Reh bei Fröslee hatte sich im Herbst so schwer verletzt, dass ein Landwirt es erlöste. Er geht davon aus, dass es sich die Verletzungen am Zaun zuzog. Foto: privatfoto/JV

 

„Das finden wir, die die Verantwortung haben, auch nicht besonders witzig, und wir merken auch, dass es zu heftigen Reaktionen führt“, so Bent Rasmussen, der für den Zaun bei der Naturbehörde Wattenmeer zuständig ist, im Dezember zur Nachrichtenagentur Ritzau.

„Es geht darum, das Risiko, dass Schäden entstehen, so weit wie möglich zu minimieren“, sagt er – ganz ausschließen ließen sich solche Vorfälle aber nicht. Das sei von Anfang an allen klar gewesen.

 

Eine Visualisierung, wie der „neue“ Zaun sich in die Landschaft einfügt, gebe es nicht, schreibt die Ministerin derweil. Sie veröffentlichte aber eine Skizze.

 

Die obersten 60 Zentimeter des Zaunes sollen stellenweise engmaschiger werden. Foto: Miljø- og Fødevareministeriet

„Dieser Typ Zaunelement soll auf Strecken eingesetzt werden, wo besonders viel Wild den Zaun überquert“, schreibt die Ministerin – und: „Die Naturbehörde geht davon aus, dass die modifizierten Teile der Zaunstrecke weniger durchsichtig in der Landschaft dastehen werden als der bestehende Wildschweinzaun.“

Im Budget ist noch jede Menge Spielraum

Insgesamt geht es um eine Strecke von 600 Metern, die die Naturbehörde im Dialog mit Grundbesitzern und Jägern als problematisch identifiziert hat. „Auf großen Teilen der übrigen Strecke ist der Zaun niedriger oder er steht in Gebieten, wo es nicht im selben Maße Wild gibt“, so Wermelin.

 

Geld für die Nachrüstung ist derweil noch reichlich vorhanden: Von den für den Zaunbau veranschlagten 80 Millionen Kronen sind bisher (Stand Dezember 2019) nur rund 45 Millionen verbraucht worden.

 

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