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Auch Dänemark verbietet Muschelfischerei in der Flensburger Förde

Auch Dänemark verbietet Muschelfischerei in der Flensburger Förde

Dänemark verbietet Muschelfischerei in der Flensburger Förde

dodo/Nelle Margrethe Hardt/fla.de
Flensburg
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Muschelfischer werden künftig in der Flensburger Förde nicht mehr zu sehen sein. Foto: Privat

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Die dänische Regierung hat mit einem neuen Plan zum Schutz der Meere beschlossen, die Schleppnetzfischerei auf der dänischen Seite der Flensburger Förde zu verbieten. Auf deutscher Seite ist dies bereits untersagt.

Alle Parteien im Folketing haben eine Vereinbarung über einen neuen Meeresplan getroffen, der auch ein Verbot von Grundschleppnetzfischerei in der Flensburger Förde umfasst.

Die Minderheitenpartei Südschleswiger Wählerverband (SSW) mit Bundestagsmitglied Stefan Seidler und die Sozialistische Volkspartei (SF) unter der Leitung der Fraktionsvorsitzenden und Sprecherin für ländliche Gebiete, Karina Lorentzen Dehnhardt, haben lange Zeit darauf gedrängt, die Muschelfischerei in der Flensburger Förde zu verbieten. Auf der deutschen Seite der Förde gibt es bereits ein solches Verbot.

„Jetzt stellen wir die gesamte Flensburger Förde auf beiden Seiten der Grenze gleich. Das ist ein Sieg für die Förde, aber vor allem für die Artenvielfalt und das Leben am Meeresboden, das durch Grundschleppnetzfischerei terrorisiert wurde. Der Meeresboden ist unsere wilde Wildnis, und wir brauchen dringend das, was wir unter den Wellen nicht sehen können“, sagt Karina Lorentzen, die die Förde mehrmals besucht und das Thema mit dem dänischen Fischereiminister Jacob Jensen (Venstre) besprochen hat, zu „fla.de“.

Die Neuen Bürgerlichen freuen sich

Auch die Neuen Bürgerlichen begrüßen das Verbot.

„Bei den Neuen Bürgerlichen sind wir sehr froh, dass die Vereinbarung ein Verbot von Schleppnetzfischerei in der Flensburger Förde sicherstellt und dass wir in guter Zusammenarbeit mit der Opposition die Regierung davon überzeugt haben, dass zehn Prozent der geschützten Meeresnatur besonders streng geschützt sein sollten“, sagt die Parteivorsitzende Pernille Vermund.

Zufriedenheit auch bei grünem EU-Abgeordneten

Ebenfalls erfreut zeigt sich der schleswig-holsteinische Europa-Abgeordnete der Grünen, Rasmus Andresen.

„Das dänische Verbot der Muschelfischerei war längst überfällig, und ich freue mich, dass die dänische Regierung nun endlich nachgezogen hat. Der Flensburger Förde ist egal, ob deutsche oder dänische Muschelfischer das empfindliche Ökosystem stören. Die Entscheidung ist daher absolut richtig und wichtig“, so Andresen in einer schriftlichen Stellungnahme. Er fordert, dass Deutschland und Dänemark gemeinsam daran arbeiten sollen, „den Ostseeraum noch viel stärker als gemeinsame europäische Region zu begreifen“, sodass sich beide Länder für einen besseren Schutz der Meeresgewässer einsetzen.

Die neue Vereinbarung wird den Anteil der „streng geschützten“ Naturgebiete im Meer von etwa 4 Prozent der Meeresfläche in der geltenden Vereinbarung auf 8 Prozent im Jahr 2028 und 10 Prozent im Jahr 2030 erhöhen.

Der Artikel wurde um 16.37 Uhr um einen Kommentar von Rasmus Andresen ergänzt.

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