Kriminalität

Grenzkontrollen mit verändertem Fokus

Grenzkontrollen mit verändertem Fokus

Grenzkontrollen mit verändertem Fokus

Apenrade/Kopenhagen
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Bessere Rahmenbedingungen und effektivere Kontrollen führen zur vermehrten Aufdeckung von Straftaten an der Grenze abseits von Passverstößen. Foto: Mads Nissen/Ritzau Scanpix

Die Grenzkontrollen scheinen sich gewandelt zu haben. Es geht nicht mehr nur um Passkontrollen, sondern auch um Drogen.

An der deutsch-dänischen Grenze in Nordschleswig hat die Polizei mehr Kriminelle als bislang aufgespürt. Dies berichtet der Sender Danmarks Radio, der Zahlen der Reichspolizei ausgewertet hat.

Demnach protokollierte die Polizei in den ersten drei Jahren der Kontrollen 3.700 Gesetzesverstöße. Allein im Zeitraum Oktober 2018 bis Oktober 2019 waren es 3.100. Neben Verstößen gegen das Passgesetz (paslov) sind Drogendelikte besonders häufig.

Die Polizei führt den Anstieg der Verstöße darauf zurück, dass neben Einreisekontrollen nun mehr als bislang die „normale“ Verbrechensbekämpfung in den Fokus rückt. Offenbar mit Erfolg, den, so Danmarks Radio, verbesserte Kontrollbedingungen für die Beamten und ein effektiveres Vorgehen möglich gemacht hätten.

Abkehr von Symbolpolitik

Thomas Andresen (Venstre), Bürgermeister der Grenz-Kommune Apenrade und Gegner der Grenzkontrollen, zeigte sich dem Sender gegenüber zufrieden mit der Entwicklung und erkennt eine Abkehr von einer Symbolpolitik. Vor allem die Bekämpfung der Drogenkriminalität würde dazu beitragen, das Kriminalitätsniveau auch in Nordschleswig niedrig zu halten, so Andresen.

Die dänischen Grenzkontrollen wurden am 4. Januar 2016 eingeführt und kosteten seitdem insgesamt mehr als 1,25 Milliarden Kronen.

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