Lokalpolitik

Kehrtwende: Schweilunder Solarpark ist wieder auf dem Tisch

Kehrtwende: Schweilunder Solarpark ist wieder auf dem Tisch

Kehrtwende: Schweilunder Solarpark ist wieder auf dem Tisch

Apenrade/Aabenraa
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Dieses 320 Hektar große Gebiet bei Schweilund im Nordwesten der Kommune Apenrade würde das Unternehmen „European Energy" gern für einen Solarpark nutzen. Foto: Kommune Apenrade

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Nachdem eine Mehrheit im Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume sich dafür ausgesprochen hatte, die geplante Anlage ad acta zu legen, entschied der übergeordnete Finanzausschuss am Dienstagabend anders. Jetzt muss sich der Ausschuss erneut mit dem Solarpark beschäftigen. Das sorgt für Verwirrung.

Vor knapp zwei Wochen hatte der Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume entschieden, den geplanten Solarpark bei Schweilund (Svejlund) zu den Akten zu legen. Die Schweilunder waren froh über die Entscheidung und atmeten erleichtert auf. In der Anhörungsphase machten sie darauf aufmerksam, dass die Anlage nicht mit dem Kommunalplan vereinbar sei und die Landschaft stark beeinträchtigen würde.

Jetzt gab es jedoch eine Kehrtwende, denn der übergeordnete Finanzausschuss hat am Dienstagabend entschieden, den Stadtrat zu bitten, die Pläne erneut in den Fachausschuss zu senden.

Wichtige Anlage fehlte

„Eine Anlage mit wichtigen Informationen hat dem Ausschuss nicht vorgelegen. Deshalb kann es zu einer neuen Bewertung und zu einer neuen Entscheidung kommen“, erklärt der konservative Bürgermeister Jan Riber Jakobsen, der jedoch betont, dass er sich als Bürgermeister zum ersten Mal mit dem Schweilunder Solarparkplan auseinandergesetzt habe. „Die Karten sind jetzt neu gemischt“, fügt er hinzu und erklärt, dass die neuen Pläne eine kleinere Fläche für die Solaranlage vorsehen würden.

Warum die Anlage dem Ausschuss nicht vorlag, konnte Jan Riber Jakobsen nicht beantworten.

Entscheidung Fachleuten überlassen

Der Bürgermeister findet jedoch, dass „die Kommune Apenrade grundsätzlich mehr nachhaltig produzierten Strom benötigt“, wie er sagt. Die Entscheidung überlässt er jedoch dem zuständigen Ausschuss, in dem „Fachleute sitzen, die ein fundiertes Urteil fällen werden“, so der Bürgermeister, der auch Vorsitzender des Finanzausschusses ist.

Solarpark-Zukunft ungewiss

Finanzausschussmitglied Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei (SP) ist ebenfalls der Meinung, dass es mehr Solarparks in der Kommune geben muss – dem Klima zuliebe. „Wie das Projekt bei Schweilund aussehen kann, muss sich zeigen. Die Bürger sollen mehr zu Wort kommen und in das Projekt einbezogen werden“, meint der SP-Politiker.

Bürger enttäuscht

Wie „JydskeVestkysten“ berichtet, seien die Schweilunder, allen voran ihre Sprecherin Lone Jertrum enttäuscht von der Nachricht, und sie machte deutlich, dass „es von uns ein klares Nein gibt. (...) Das ist lächerlich“, sagte sie.

Die Haltung kann Erwin Andresen gut nachvollziehen. „Es ist doch verständlich, dass die Bürger jetzt verwirrt sind. Doch wenn es neue Entwicklungen und Informationen gibt, müssen diese auch mit in Entscheidungen einfließen können. Und deshalb ist es richtig, das Thema erneut aufzunehmen“, sagt er.

Neue Sachlage – neue Entscheidung

Das unterstützt auch der Bürgermeister: „Es gibt neue Vorschläge, mit denen politisch gearbeitet werden muss“, so Jan Riber Jakobsen, und er bekommt Rückendeckung von Erik Uldall Hansen, dem sozialdemokratischen Vertreter im Finanzausschuss. Er sagte: „Jetzt sind die Grundlagen anders und müssen deshalb neu verhandelt werden. Wo wir am Ende landen, kann aber jetzt noch keiner von uns sagen“, hält er fest und schließt sich damit SPler Erwin Andresen an.

Wie groß der Solarpark bei Schweilund wird und wo genau er platziert werden könnte, oder ob der Plan doch eingestampft wird, das muss der Ausschuss für Planung, Technik und Landdistrikte jetzt bei den kommenden Sitzungen entscheiden.

 

 

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