Energiewandel

„Wir wollen Solarfelder – nur nicht in Schweilund“

„Wir wollen Solarfelder – nur nicht in Schweilund“

„Wir wollen Solarfelder – nur nicht in Schweilund“

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Mit knapper Mehrheit wird ein Solar-Projekt in Schweilund noch während der Voruntersuchungsphase eingestampft. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Mehrheit des Apenrader Planungsausschusses spricht sich gegen dieses Fotovoltaik-Projekt aus – aus verschiedenen Gründen.

„Wir wollen den Energiewandel. Wir wollen auch Solarfelder, sogar sehr gerne – nur nicht in Schweilund“, bringt es Kurt Asmussen aus Pepersmark (Pebersmark) auf den Punkt.

Der Stadtratsabgeordnete der Schleswigschen Partei (SP) gehört zu den vier Mitgliedern des Ausschusses für Planung, Technik und Landdistrikte in der Kommune Apenrade, die sich auf der Ausschusssitzung am Donnerstagnachmittag gegen eine mögliche Fotovoltaik-Anlage westlich von Hellewatt (Hellevad) ausgesprochen haben.

Venstre-Trio überstimmt

Die drei Venstre-Vertreter in diesem Ausschuss, Thomas Andresen, Søren Frederiksen und Susanne Provstgaard, hätten das Projekt gern weiterverfolgt, waren aber in der Unterzahl und somit überstimmt. Damit könnte das Vorhaben stoppen, bevor es wirklich angefangen hat.

Allerdings machte das Venstre-Trio von seinem Recht Gebrauch, die Entscheidung vom versammelten Stadtrat prüfen zu lassen. Das deutet auf eine längere Diskussion bei der nächsten Stadtratssitzung am 30. März hin.

Mehrere Gründe

Planungsausschuss-Vorsitzende Dorte Soll von den Sozialdemokraten betont, dass es für sie nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gründe für ihr Nein zu diesem Projekt gibt.

Vorneweg stehen für sie jedoch zwei Dinge: „Das Projekt ist ganz und gar nicht in der lokalen Bevölkerung verankert“, betont sie.

Das wurde bei einer sogenannten voröffentlichen Anhörung (foroffentlighedsdebat) deutlich, die bei Projekten mit weitreichenden Konsequenzen durchgeführt werden, um schon im Vorfeld die Stimmung bei Anrainern und anderen Interessierten auszuloten, bevor viel Zeit und Geld auf die eigentliche Planungsarbeit verschwendet wird. Bei der Sitzung und im Nachklang seien ganz große Widerstände bei der Bevölkerung gegen das Projekt deutlich geworden, stellte Dorte Soll fest.

Schreckensszenario Schulschließung

„Darüber hinaus könnte es auf Sicht enorme Folgen für das Hellevad Børneunivers haben. Wenn die Familien aus Schweilund und Umgebung fortziehen, das zum Hellewatter Schulbezirk gehört, dann fehlen der dortigen Schule und dem Kindergarten womöglich Kinder und wir müssen uns dann auf Sicht vielleicht mit einer Schulschließung befassen“, befürchtet sie.

Auch für Kurt Asmussen wäre das ein Schreckensszenario schlechthin. Die Schließung von Kindergärten und Schulen auf dem Land wäre komplett gegen seine politische Überzeugung. Im Gegenteil, der Erhalt der Schulen auf dem Land ist ihm sehr wichtig und steht weit oben auf seiner politischen Agenda. Bei früheren Gelegenheiten hat er sogar betont, die Wiedereröffnung eines Kindergartens in Renz auf seiner Wunschliste zu haben.

Andere Anträge

Hinzu kommt für Dorte Soll, dass es sich teilweise um fruchtbare Landwirtschaftsflächen handelt und andere Flächen geologisch wertvoll anzusehen sind.

„Wir haben andere Anträge vorliegen. Welches Projekt wir stattdessen verfolgen wollen, werden wir dann noch zu gegebener Zeit sehen“, sagt die Ausschussvorsitzende.

Spannung(en) im Venstre-Lager

Auch wenn sich die drei Venstre-Vertreter im Ausschuss einig waren und das Projekt – wenn nötig in etwas reduzierter Form – gern weiterverfolgt hätten, so ist die Venstre-Fraktion im Stadtrat möglicherweise gespalten.

Zumindest äußerten Vater und Tochter Underbjerg Hansen (Eivind und Carina) vor wenigen Monaten große Bedenken, als es um ein ähnliches Projekt in Jolderup (Hjolderup) ging, folgten damals dennoch der Parteilinie.

Mehr lesen

Kulturkommentar

Meinung
Erik Becker
„Haie und Reißverschlüsse: Auf Dänemarks Straßen“