Untersuchung

Weniger Alkohol- und Tabakkonsum, mehr Übergewicht

Weniger Alkohol- und Tabakkonsum, mehr Übergewicht

Weniger Alkohol- und Tabakkonsum, mehr Übergewicht

Apenrade/Aabenraa
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Körperliche Bewegung sorgt für mentales Wohlbefinden, allerdings treibt über die Hälfte der Menschen in Nordschleswig und Süddänemark überhaupt keinen Sport. Foto: Karin Riggelsen

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Die Zahl der Menschen in Nordschleswig und Süddänemark, die täglich rauchen und mehr als zehn Gläser alkoholische Getränke pro Woche konsumieren, ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Allerdings geht es mehr Menschen mental schlechter, vor allem Jugendliche sind betroffen. Zudem steigt die Zahl der Menschen mit Übergewicht.

Die Ergebnisse der im vergangenen Frühjahr durchgeführten Gesundheitsbefragung „Hvordan har du det?“ zeigen ein gemischtes Bild. Zwar konsumieren die Menschen in Nordschleswig und Süddänemark weniger Alkohol und rauchen weniger, gleichzeitig hat die mentale Gesundheit vor allem bei jungen Menschen abgenommen, und viele haben ein paar Kilo zu viel auf den Rippen.

Weniger rauchen

Seit der jüngsten Befragung im Jahr 2017 ist die Zahl der Raucherinnen und Raucher um 4 Prozent auf etwa 15 Prozent zurückgegangen. Dies ist der bisher stärkste Rückgang seit Beginn der Befragung im Jahr 2010.

Der Verzicht auf die Zigarette gilt für alle Altersgruppen, besonders ins Gewicht fällt er jedoch bei männlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 24 Jahren. Während 2017 noch jeder fünfte männliche Jugendliche rauchte, war es 2021 nur noch jeder zehnte. Eine Entwicklung, über die sich Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre) freut.

„In Dänemark sterben jedes Jahr fast 14.000 Menschen zu früh, weil sie rauchen oder geraucht haben. Wir wissen, dass ein großer Teil von ihnen in einem jungen Alter mit dem Rauchen anfängt. Deshalb haben wir in der Region Süddänemark einen großen Einsatz geleistet, um die Jugendlichen vom Rauchen abzuhalten“, so Lose.

Rückgang auch beim Alkoholkonsum

Seit 2010 geht der Genuss von Alkohol beständig zurück. Auch hier ist der Rückgang am stärksten unter männlichen Jugendlichen. Im Jahr 2010 tranken noch 43 Prozent mehr als 10 Gläser pro Woche, im vergangenen Jahr hatte sich diese Zahl mehr als halbiert und lag bei 20 Prozent.

Mentale Gesundheit angeschlagen

Ein weniger erfreuliches Bild zeigt sich in der Frage der mentalen Gesundheit. So fühlt sich eine zunehmende Zahl an Menschen in Nordschleswig und Süddänemark oftmals nervös oder gestresst. Zudem haben mehr Menschen ein geringes Selbstwertgefühl.

Besonders junge Frauen sind betroffen. 41 Prozent der 16- bis 24-Jährigen fühlen sich oftmals nervös oder gestresst. Dies ist mehr als eine Verdoppelung seit 2010. Einen Anstieg gibt es auch bei männlichen Jugendlichen, jedoch fällt dieser geringer aus und lag im vergangenen Jahr bei 21 Prozent.

Zudem hat fast jede dritte junge Frau ein geringes Selbstwertgefühl. Gegenüber 2017, als die Frage das erste Mal gestellt wurde, sind dies 5 Prozent mehr.

Immer mehr haben Übergewicht

Auch steigt die Zahl der Menschen mit Übergewicht, deren BMI bei über 30 liegt. Demnach leidet jede fünfte Person in Nordschleswig und Süddänemark unter schwerem Übergewicht. Besonders betroffen sind hier Männer im Alter zwischen 45 und 64 Jahren sowie Frauen im Alter zwischen 35 und 54 Jahren. In beiden Fällen ist jede vierte Person von schwerem Übergewicht betroffen.

Die Untersuchung verweist darauf, dass über die Hälfte der Menschen im südlichen Landesteil Dänemarks überhaupt keinen Sport treibt, weder im Verein noch auf eigene Faust.

Corona-Lockdown spielt eine Rolle

Die Untersuchung wurde im Zeitraum vom 5. Februar bis zum 12. Mai 2021 durchgeführt, insgesamt beantworteten mehr als 40.000 Menschen in Nordschleswig und Süddänemark die Fragen.

Dies geschah allerdings auch während des durch Corona bedingten Lockdowns, als dem Nachtleben, den Vereinsaktivitäten und Fitnesszentren Restriktionen auferlegt waren. Deswegen meint der Vorsitzende des regionalen Gesundheitsausschusses, Bo Libergren (Venstre), auch, dass die Zahlen vor diesem Hintergrund gesehen werden müssen.

„Wir können nicht ausschließen, dass der Corona-Lockdown beispielsweise den Alkoholverbrauch und die Bewegung der Süddäninnen und Süddänen beeinflusst hat“, so Libergren.

Gesundheitsaspekte weiter stärken

Er will nun zusammen mit seinen Politikerkolleginnen und -kollegen die Ergebnisse der Untersuchung nutzen, um die Gesundheit in Nordschleswig und Süddänemark in den kommenden Jahren zu stärken.

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