Femern-Scandlines-Streit

Brettspiel wird nun Sache der EU-Kommission

Brettspiel wird nun Sache der EU-Kommission

Brettspiel wird nun Sache der EU-Kommission

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Eine Scandlines-Fähre bei Rødby. Foto: Scandlines/Lars Sørensen

Bei der Fehmarn-Verbindung sorgt ein Brettspiel für Kinder weiterhin für Aufregung. Der Streit ist nun bei der EU-Kommission angekommen.

Normalerweise kann ein Kinder-Brettspiel für viel Freude und Spaß sorgen. Doch ein ganz bestimmtes hat die Gemüter bei Scandlines zum Kochen gebracht. Bei der Reederei ist man der Ansicht, dass ein Spiel über den kommenden Fehmarnbelt-Tunnel  dem Unternehmen schadet, weshalb nun die EU-Kommission über das Brettspiel entscheiden soll, berichtet der Nachrichtensender DR P4.

Das Brettspiel wurde von der Betreibergesellschaft Femern A/S als Teil einer humoristischen Marktführung, die Kinder über das Fehmarn-Projekt aufklären soll, entwickelt. Die Spieler sollen sich per Würfeln schnellstmöglich auf dem Spielfeld fortbewegen – am schnellsten natürlich durch den Tunnel. Landet ein Spieler nun auf einem der Fährfelder, muss dieser drei Runden „wegen eines Umsteigens auf die Fähre“ aussetzen. In anderen Worten: Die Fähre ist langsamer und die feste Verbindung zwischen Rødby und Puttgarden schneller und effektiver – eine Transportform für Gewinner.

Mehr zum Thema: Scandlines verklagt Fehmarngesellschaft wegen Brettspiels

Ein Spiel, mit dem die Reederei höchst unzufrieden ist. „Anstatt ordentliches Infomaterial herzustellen, nutzt Femern A/S Steuergelder, um unser Unternehmen und unsere Arbeit zu diskreditieren. Das sie dafür ein Spiel auf den Markt bringen, ist eigentlich nur Nebensache“, sagt Scandlines-Pressechefin Anette Ustrup Svendsen zu DR.

Bei der Fehmarngesellschaft sieht man der kommenden Kommissions-Entscheidung mit Gelassenheit entgegen. „Wir schauen uns die Sachen an, aber unsere Juristen meinen, dass wir ganz gut dastehen“, so Femern A/S Pressechef Jens Villemoes.

Das Brettspiel von Femern A/S. Foto: JT
Mehr lesen

Grönland

Zwangsverhütung: Immer mehr Frauen klagen gegen dänischen Staat

Kopenhagen Die dänische Kolonialmacht ließ Grönländerinnen zwischen 1966 und 1975 gegen ihren Willen Spiralen zur Empfängnisverhütung einsetzen. 143 der betroffenen Frauen verklagen Dänemark nun wegen der Verletzung der Menschenrechte. Eine grönländische Arbeitsgruppe, die sich dafür einsetzt, die Übergriffe durch den dänischen Staat aufzudecken, wurde kürzlich vom Rat für Menschenrechte mit dem Menschenrechtspreis 2023 ausgezeichnet.