Kampf gegen den IS

Justizminister verteidigt Mørck-Urteil

Justizminister verteidigt Mørck-Urteil

Justizminister verteidigt Mørck-Urteil

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Tommy Mørck kämpfte in Syrien gegen den IS. Foto: privat

Der Nordschleswiger Tommy Mørck kämpfte in Syrien gegen den IS – nun sitzt er für sechs Monate im Gefängnis. Dies sei richtig, weil Kriege nicht von Privatpersonen geführt werden dürften, meint Justizminister Nick Hækkerup.

Justizminister Nick Hækkerup (Sozialdemokraten) hat die Gefängnisstrafe gegen Tommy Mørck, der im Norden Syriens gemeinsam mit kurdischen Milizen gegen die Terrorismusorganisation Islamischer Staat (IS) gekämpft hat, verteidigt.

Der aus Nordschleswig stammende Mørck wurde aufgrund eines 2016 verschärften Terrorismusgesetzes verurteilt, durch das die Reise in bestimmte Konfliktzonen von den dänischen Behörden verboten wurde.

Der Minister hält das Einreiseverbot für bestimmte Gebiete für richtig: „Es ergibt Sinn, weil wir sonst eine Situation hätten, bei der wir es legitimieren würden, dass Bürger an privaten Kriegen teilnehmen. Ich bin der Meinung, dass die Entscheidung, in einen Krieg zu ziehen und Waffen zu benutzen, etwas ist, das wir als Gesellschaft beschließen sollten“, so Hækkerup zur Zeitung „Ekstra Bladet“.

Verteidiger fordert eine Medaille

Tommy Mørcks Verteidiger, Bjørn Elmquist, ist hingegen der Meinung, dass es sich um ein großes Missverständnis handelt, dass sein Klient aufgrund eines Gesetzes verurteilt wurde, das dafür da ist, gegen Terrorismus zu kämpfen.

„Er sollte keine Gefängnisstrafe haben, sondern eine Medaille um seinen Hals. Dafür, dass er mitgeholfen hat, den IS zurückzudrängen und zu besiegen, sodass er heute nicht mehr die gleiche Bedrohung darstellt, die er einmal war“, so Elmquist.

Minister Hækkerup weist die Kritik allerdings zurück: „Die Soldaten, die wir entsenden, bekommen zum Glück eine Medaille für den Einsatz, den sie für Dänemark leisten. Wenn Dänemark an einem Konflikt teilnimmt, Waffen nutzt und Krieg führt, dürfen es keine Privatpersonen sein, die dies tun.“

Tommy Mørck kämpfte von 2016 bis 2017 mit der kurdischen Miliz YPG gegen den IS. Er wurde dafür im August dieses Jahres vom Höchstgericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

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