Verteidigungspolitik

Färöer: Dänisches Radar soll Überwachungslücke schließen

Färöer: Dänisches Radar soll Überwachungslücke schließen

Färöer: Dänisches Radar soll Überwachungslücke schließen

Ritzau/hm
Torshavn/Kopenhagen
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Das neue Radar ist Teil des Arktis-Pakets, das das dänische Parlament im Februar auf den Weg gebracht hat. Morten Bødskov (rechts) und Jenis av Rana haben nun eine Vereinbarung zum Bau des Radars getroffen. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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Dänemark verstärkt weiter seine See- und Luftraumüberwachung. Nun soll ein neues Radar auf den Färöern errichtet werden.

Nachdem Island und Dänemark sich darüber verständigt haben, Überwachungsdaten des Luftraumes und des Seegebietes auszutauschen, haben sich am Donnerstag die Färöer und Dänemark darauf verständigt, ein dänisches Luftüberwachungsradar auf den Färöern zu errichten.

Bis 2007 gab es bereits ein solches Radar in Sornfelli, das dann abgerissen wurde. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von fünf Jahren, bis das neue Radar an derselben Stelle in Betrieb gehen kann.

Hintergrund: Derzeit gibt es offenbar ein Loch in der westlichen Luftraumüberwachung. Das Verteidigungsbündnis Nato hat derzeit kein klares Bild über die Bewegungen in einem Luftraumgebiet, das sich von Schottland über die Färöer und Island bis ins südöstliche Grönland zieht.

Radar Teil des Arktis-Pakets

Der dänische Verteidigungsminister Morten Bødskov (Soz.) sagte mit Blick auf den Krieg in der Ukraine bereits im Vorfeld, die sicherheitspolitische Lage in Europa erfordere, das Überwachungsloch zu schließen.

Die Neuerrichtung des Radars ist Teil des Arktis-Pakets, das das Folketing im Februar beschlossen hat. Einige Volksvertreterinnen und -vertreter der Färöer sollen aber der Meinung gewesen sein, dass der Beschluss über ihre Köpfe hinweg getroffen wurde. Daher musste sich der dänische Verteidigungsminister in Geduld üben, bis er ein Ja von der Inselgruppe im Atlantik bekam.

Jenis av Rana, außenpolitischer Beauftragter der Färöer, zeigte sich nach der Unterschrift der Vereinbarung jedoch zufrieden damit, wie weit die Färöer in den Entschluss miteinbezogen wurden.

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