Mit Warnschüssen hat die schwedische Polizei in Örebro am Freitagabend gegen 20 Uhr auf gewalttätige Demonstranten reagiert. Diese warfen Steine auf die anwesende Polizei und setzten vier Einsatzfahrzeuge in Brand. Neun Beamte wurden verletzt, ebenso ein Passant, der von einem Stein am Kopf getroffen wurde.

Auslöser der Gewalt war ein Auftritt von Rasmus Paludan, Gründer der islamfeindlichen Partei Stram Kurs in Dänemark. Paludan wollte am Freitag erneut einen Koran anzünden, dieses Mal im Sveaparken im Zentrum von Örebro in Schweden. Insgesamt sollen rund 200 Personen gegen Paludan demonstriert haben. Die Situation eskalierte noch vor seiner Aktion.

Um 21 Uhr hatte sich die Situation wieder beruhigt. Nun sichtet die Polizei Fotoaufnahmen, um die Täter zu identifizieren.

Wie der Sender „Danmarks Radio" berichtet, bereitet sich die schwedische Polizei auf einen neuen Auftritt von Rasmus Paludan am Sonnabendabend vor.

Staatsministerin verurteilt Gewalt

Die schwedische Staatsministerin Magdalena Andersson verurteilte die Ausschreitungen. Schweden könne besser auf Rasmus Paludan reagieren, als sich von ihm provozieren zu lassen. Denn dies sei genau die Reaktion, die er hervorrufen wolle, so Andersson. Sie verteidigte aber die Meinungsfreiheit Paludans. „Es ist Teil unser Demokratie, dass man seiner Meinung Ausdruck verleiht“, so die Staatsministerin.

Unruhen gab es bereits am Freitagmorgen als Rasmus Paludan in Rinkeby bei Stockholm Korane verbrannte. Acht Personen wurden festgenommen. Auch am Donnerstag gab es Unruhen – in Linköbing bei einem weiteren Auftritt Paludans.